Wir saßen über den letzten Resten des Chinesischen Essens und mir wurde jetzt erst bewusst wie viel Hunger ich doch eigentlich gehabt hatte.
"Na? Doch anstrengend gewesen?", fragte Rey breit grinsend und extrem stolz auf sich selber.
„Mit Idioten zu diskutieren ist immer anstrengen.", erwiderte ich und grinste zurück.
„Autsch.", erwiderte er, doch grinste eigentlich nur noch breiter. Ich lehnte mich nach vorne und küsste ihn flüchtig.
"Ich geh mal duschen.", sagte ich und sprang vom Bar Hocker. Dabei ließ ich meine Hand über seinen Oberschenkel streichen und ging an ihm vorbei. Auf dem Weg ins Bad zog ich mir langsam sein Shirt über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. Kaum erreichte ich die Tür schaute ich noch einmal kurz zu ihm zurück und biss mir leicht auf die Unterlippe. Dann drehte ich mich um und verschwand ins Bad. Das Wasser lief noch keine zehn Sekunden als ich seine Hände auf meiner Hüfte und seine Lippen in meinem Nacken spürte. Mit einem Ruck drehte er mich um und ich stand mit dem Rücken an der kalten Wand der Dusche. Seine Lippen fanden meine und wir versanken in einem leidenschaftlichen Kuss. Mit meinen Händen fuhr ich über seinen Bauch, seinen Rücken, seinen Nacken. Ich konnte nicht genug von ihm bekommen. Seine Berührung, sein Kuss, das Gefühl das mich durchströmte, all das war wie eine Droge. Ich wollte immer mehr. Er ließ seine Hände über meine Hüfte fahren, griff nach meinen Handgelenken und zog meine Arme über meinen Kopf. Mit einer Hand hielt er meine Arme oben und mit der anderen fuhr er erst über meinen Arm, dann meinen Oberkörper und schließlich über meinen Po zu meiner Kniekehle. Mit einem Ruck hob er mein Bein an und ich schlang es um seine Hüfte."Damit kann ich mir das Training für heute ja sparen.", grinste er und schaute mich an. Wir waren aus der Dusche irgendwie wieder ins Schlafzimmer gekommen und lagen nun zwischen den zerknüllten Laken im Bett.
"Stimmt. Hat auch definitiv mehr Spaß gemacht als Training.", erwiderte ich, rutschte zu ihm nach oben und küsste ihn.
„Ich muss nachher irgendwann wieder nach Hause.", meinte er nachdem wir uns von einander gelöst hatten.
"Ich weiß.", flüsterte ich. Und schon waren wir bei dem Thema das ich nicht haben wollte. Das Thema das unsere wunderschöne Welt in der nur wir lebten vernichtete. Wie würde es jetzt weiter gehen? Würden wir das ganze einfach so fortsetzen? Würden wir so tun als hätte dieses unfassbar magische Wochenede nicht stattgefunden? Würden wir eine Beziehung anfangen? Ich hatte absolut keine Ahnung und ich wollte am liebsten gar nicht darüber nachdenken. Aber ich musste darüber nachdenken, es führte kein Weg drumherum. Das schlimmste war das ich selber nicht einmal wusste was genau ich von ihm wollte.
"Wir sollten reden.", sagte er nach ein paar Minuten. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.
"Ich weiß.", sagte ich ernuet, bewegte mich aber kein Stück. Auch er blieb einfach liegen. Wir wussten beide das wir reden mussten uns war aber auch bewusst das sobald wir redn würden nichts mehr so sein würde wie vorher. Es gäbe keinen Weg zurück. Ich atmete noch einmal tief durch und machte dann den ersten Schritt.
"Ich, stand jetzt, möchte keine Beziehung mit dir.", sagte ich und machte eine Pause.
"Aber," fügte ich hinzu, "ich möchte das was wir gerade haben nicht verlieren. Ich mag es wie es im Moment ist." Ich spürte wie er erleichtert ausatmetete.
"Das sehe ich ziemlich genau so.", erwiderte er und fing an mir durchs Haar zu streichen.
"Ich wäre auch dafür das erstmal nicht zu erzählen.", fügte er hinzu und ich nickte.
"Ja, mit einer Aussnahme meinerseits. Es existiert keine Chance das Kathy das nicht erfährt.", sagte ich und schaute ihn an.
"Keine Sorge das war mir bewusst. Ich glaube es gibt nichts was du ihr nicht erzählst.", lachte er, "Aber auch ich werde es meinem besten Freund sagen."
"Lass mich raten. John?", fragte ich und robbte zu ihm nach oben.
"Du hast mich durchschaut.", und damit zog er mich noch ein Stück höher und küsste mich. Ich glaube wir flohen beide in diesem Moment aus diesem Gespräch. Es hatte die Stimmung nicht wirklich groß verändert aber wir wollten beide das genißen was gerade noch da war. Er zog mich auf seinen Schoß so das ich über ihm war und fuhr dann mit seinen Händen über meinen Rücken hinuter über meinen Po und meine Oberschenkel. Und dann mit einer Hand wieder langsam zwischen meinen Beinen nach oben. Und obwohl ich die Position seiner Finger in diesem Moment mehr als nur genoss wollte ich mehr. Ich griff mit meinen Händen an seine Schultern, drehte mich dann zur Seite und zog ihn mit mir mit."Dad hat fünf mal versucht mich zu erreichen. Und John dreimal...," sagte er und schaute genervt von seinem Handy auf, "ich rufe sie mal zurück." Und damit verließ er in Unterwäsche das Schlafzimmer. Auch ich schaute nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder auf mein Handy. Kathy hatte mir geschrieben und Mum hatte versucht mich zu erreichen. Rey und ich waren so in unserer eigenen Welt gewesen, dass wir die Realität irgendiwe verdrängt hatten. Ich legte mein Handy dennoch bei Seite und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich warf einen Blick in den Spiegel und wusste das ich so aussah wie ich mich fühlte. Meine Haare waren ein einziges Wirrwarr, mein Hals war voller Knutschflecke und auf meinen Rücken waren diverse Kratzspuren. Erst jetzt merkte ich wie fertig ich eigentlich war, alles tat weh aber ich hätte nichts davon eintauschen wollen. Ich griff nach meiner Bürste und fing an meine Haare halbwegs wieder zu entwirren. Irgendwann kam Rey, vollkommen angezogen, ins Bad.
"Hey, mein dad macht gerade echt Stress und ich muss nach Hause.", sagte er und lehnte sich in den Türrahmen.
"Ok. Wir sehen uns morgen.", sagte ich und schaute ihn an. Und wir standen einfach einen Augenblick da und schauten uns an. Dann machte er zwei Schritte auf mich zu, küsste mich flüchtig, drehte sich dann um und ging. Ich schloss die Badezimmer Tür und stieg erst mal unter die dusche. Eine Stunde und eine ganze Flasche conditioner später war ich fertig und stieg aus der Dusche. Das warme Wasser hatte so gut getan. Kaum war Rey weg und unsere perfekte kleine Welt mit ihm hörte ich nicht auf alles wieder und wieder durchzuspielen und zu analysieren. Die Gedanken die ich vorher so schön ignoriert hatte, konnte ich nicht länger verdrängen. Ja ich hatte ihm gesagt das ich keine Beziehung mit ihm wollte, aber hatte ich das gesagt weil ich das wollte oder weil ich glaubte das er es von mir hören wollte? Hatte ich das gesagt weil ich mich selber vor dem schützen wollte was kommen könnte, weil ich von Rey sowieso nur erwartete enttäuscht und verletzt zu werden? Ich wusste es nicht. Mit der Handfläche wischte ich den beschlagenden Spiegel sauber und schaute mich an. Meine Lippen waren Rau und leicht aufgeplatzt. Meine nassen Haare verdeckten meinen Hals und die einzelnen Tropfen liefen über meinen Bauch. Und ich stand einfach nur so da, schaute mich an und spielte alles im Kopf durch. Das klingeln meines Handys holte mich in die Realität zurück. Hektisch griff ich danach und ohne nach zu sehen wer anrief ging ich dran. „Hallo?" fragte ich und wand den Blick von meinen Spiegelbild.
„Hey Schatz.", meldete sich Kathy am anderen Ende der Leitung.
„Hey.", sagte ich noch mal, diesmal lockerer und verließ dabei das Bad.
„Was hälst du davon wenn wir ne Runde spazieren gehen? Einfach mal den Kopf frei bekommen.", fragte sie und ich hörte das sie bereits draußen unterwegs war.
„Klingt gut. Ich muss mich nur noch fertig machen.", antwortete ich und stand mittlerweile im Ankleidezimmer.
„Ok. Ich bin in 5 Minuten da.", und damit legte sie auf. Ich suchte mir etwas zum anziehen raus und verschwand wieder im Bad. Pünktlich zum klingen war ich fertig, meine nassen Haare einfach zusammen gebunden und dazu lockere, kurze Kleidung. Ich lief zur Haustür und öffnete Kathy.
"Lass mich raten. Jon hat dir Bescheid gesagt das Rey zuhause ist und dir dann meine neue Adresse gegeben?", fragte ich mit einem Grinsen als sie eintrat.
"Ganz genau.", antwortet sie und umarmte mich. Nachdem sie mich los gelassen hatte ging ihr Blick an meinen Hals.
"Aber Hallo! Er hat sich ja echt nicht zurück gehalten.", meinte sie und zog zweideutig eine Augenbraue nach oben.
"Lass uns einfach gehen.", erwiderte ich und drückte sie die Haustür hinaus.
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Liebe und Hass sind sich so ähnlich
WerewolfEigentlich hatte Hayley ein ganz normales Leben, bis ihre Mutter einen neuen Freund gefunden hat und sie mit ihm und seinen beiden Söhnen Rey und John zusammen zieht. Durch die Begegnung der beiden Familien wird Hayley in eine Welt hineingezogen vo...