Kapitel 30

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Die nächsten Tage verliefen größten Teils ähnlich. Ich stand früh auf, frühstückte mit Dad und fuhr dann mit ihm zum Hauptquartier. Dort fing alles erst mal mit Training an und das in Form von Kampfübungen. Meistens kämpfte ich gehen Jack. Danach folgte die Theorie und das beinhaltete das Wissen über die Jäger, darüber wo unser Ursprung lag und was genau unsere Aufgabe war, sowie  auch das Theoretische wissen über die verschiedene Kampfkünste und die Möglichkeiten die Wölfe sowohl zu lähmen als auch zu töten. Beim letzteren bekam ich einen Klos im Hals, aber Mark erklärte mir, dass sie lediglich Wölfe töteten, die außer Kontrolle geraten. Ich zweifelte zwar daran, nach dem ich gesehen hatte wie Dad und Rey aufeinander reagiert hatten, sprach es jedoch nicht an. Mittlerweile war es Samstag morgen und Dad fuhr mich in meine Wohnung. Das Training bei den Jägern war interessant gewesen. Ich habe rausgefunden, dass Jäger sich ursprünglich nur gebildet haben, weil Wölfe ihre Dörfer überfallen hatten. Damals hatten sie keinerlei Kräfte, aber über die Jahre haben sich besondere Eigenschaften gebildet. Zum Beispiel schneller laufen können als Menschen und auch bessere Sinne. Die Haut der Jäger ist ebenfalls robuster geworden, sie sind nicht mehr so leicht zu verletzen. Dad hielt vor einem eisernen Tor und stieg aus. Er öffnete es, stieg wieder ein und fuhr durch. Wir hielten vor einem modernen Bungalow dessen Wände fast alle verglast waren. Er war leicht angehoben, so dass eine Treppe zur Haustür führte. Drumherum war Wald, ähnlich wie bei mir zuhause.
„Warte. Mum hat von eine Wohnung geredet! Nicht von einem Haus." meinte ich als wir ausstiegen.
„Genau genommen ist das ja auch eine Wohnung. Nur eben ohne andere Wohnungen drumherum und einem dazugehörigen Wald." erklärte er und trug meinen Koffer rein.
„Mum und Lewis haben sie ja nicht mehr alle! Ich meine ich liebe es aber die spinnen doch!" erwiderte ich und schaute mich fasziniert um.
„Ich komm nicht mit rein. Geruch und so. Hoffe du findest dich gut zurecht." sagte er und stellte meinen Koffer vor die Tür und drückte mir danach einen Schlüssel in die Hand.
„Danke Dad. Wir sehen und in 2 Wochen. Hab dich lieb." Ich umarmte ihn.
„Ich dich auch kleine." gab er zurück. Ich ließ ihn los und öffnete die Tür zu meiner Wohnung! Es war alles eingerichtet und es gab kaum Wände. Als erstes , wenn man rein kam, sah man ein gemütliches Wohnzimmer, mit Kamin auf der rechten Seite. An der gegenüberliegenden Wand stand ein kleiner Esstisch mit 4 Stühlen. Dahinter eine wunderschöne Küche, die offen in den Raum ging und eine Kochinsel hatte. Dann die erste Wand. Dahinter befand sich das Schlafzimmer das eine angrenzende Tür zum Bad und eine zum begehbaren Kleider Schrank hatte. Ich fing an meine Sachen auszupacken und in den Schrank zu hängen, breitete mich dann im Bad aus und setzte mich danach mit einem Buch aufs Sofa. Es war alles so still ohne wütende Menschen die durch die Gegend brüllten, ich hatte meine Ruhe. Nachdem ich ungefähr 100 Seiten gelesen hatte legte ich das Buch weg und ging nach draußen. Ich würde gleich auf mehr als 2 Wölfe treffen und ich war gerade erst von den Jägern zurück. Mit einem Blick in den Wald mit dem ich mir versicherte, dass niemand da war, fing ich an mich aus zu ziehen. Ich wollte nicht noch mehr Klamotten zerreißen. Ich erinnerte mich an das was John mir vor meiner ersten bewussten Verwandlung gesagt hatte und konzentriere mich. Ja, ich hatte auch Angst. Angst davor, dass die Jägerin in mir zu stark geworden war und ich mich gleich wieder verletzen würde. Ich atmete tief durch, schloss meine Augen und spürte wie sich mein Körper veränderte. Ich spürte erneut diesen Drang mich zu verletzen, zu töten um andere vor mir zu schützen. Die Jägerin wollte auf den Wolf los gehen und andersrum ebenfalls. Ich töte nur wenn Gefahr besteht. Das lief mir immer wieder durch den Kopf und in gewisser weise beruhigte es beide Seiten. Die Jägerin wurde immer ruhiger und der Wolf kam immer mehr heraus. Und der Wolf wollte rennen. Ohne es wirklich zu realisieren rannte ich bereits durch den Wald und versuchte alle Energie raus zu lassen. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich lief, im Wald wurde es nur immer dunkler. Immer noch in Wolfs gestallt trabte ich zurück zu meinem Haus. Die Jägerin war verschwunden. Es war als hätte sie sich hingelegt und würde schlafen. Ich erreichte das Haus und schloss meine Augen. Der kalte Wind strich über meine nackte Haut als ich wieder in Menschen Gestallt auf dem Boden saß. Ich stand auf, griff nach meinen Klamotten und ging zurück ins Haus.

Liebe und Hass sind sich so ähnlich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt