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Jimin ~

Erschrocken riss ich die Augen auf als ich einen unerträglichen Schmerz in meiner Seite fühlte. Vor mir stand Namjoon, welcher mich anlächelte, ehe er einige Flaschen Alkohol von dem Boden aufhob und sie in einen Müllsack stopfte. Seufzend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Dafür hätte er mich nicht wecken müssen! Ist ja schön wenn er mein Zimmer aufräumt, aber w- "Ich hab dich geweckt weil das deine Arbeit ist du Vollpfosten! Und jetzt hilf mir gefälligst", schimpfte Namjoon herum. Oh.

Nachdem ich mir auch einen Müllsack geschnappt hatte und wir beide das ganze Haus einigermaßen geputzt hatten, ließen wir uns auf das einzigste richtige Möbelstück hier fallen - ein altes, verstaubtes Sofa welches mitten im Raum stand. "Hast du was vor?", fragte der Blondhaarige neben mir. Mir in die Wange beißend schüttelte ich den Kopf und stand hüpfend auf. "Nein", rief ich und drehte mich in einer Bewegung um, ehe ich ihn anlächelte. "Lass uns durch die Stadt!", grinste der Junge mich an, ehe er ebenso aufstand und los lief. Sofort rannte ich ihm hinterher, da ich ihn nicht verlieren wollte und er zugegebenermaßen sehr schnell lief.

"Hab dich letztens wieder mit diesem Jungen gesehen", murmelte er nebenbei als wir auf den Asphalt sahen. Leicht verwirrt sah ich zu ihm hoch. "Pinkie". Sofort wusste ich wen er meinte. Suga!

Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. "Wir sind mit diesem großen, rollenden Ding gefahren!". Namjoon sah mich leicht verstört an, ehe er begann breit und warm zu lächeln. "Bus". Hä? "Das nennt man so". Was nennt man wie? Völlig verwirrt blieb ich letztendlich stehen. Der Junge vor mir sah mich an, kam zu mir gelaufen und schnipste mir einfach gegen die Stirn! "Ya! Was soll das Namjoon?!", beschwerte ich mich und fasste mir an die Stirn wobei ich schon die Beule spüren konnte.

"Dummkopf", hörte ich ihn leicht murmeln. Genervt verdrehte ich die Augen, begann springend zu laufen und summte irgendeine Melodie. Blondie neben mir lief bloß weiter. Nach einer weile waren wir in der Stadt angekommen doch plötzlich stoppte Namjoon weshalb ich gegen seinen Rücken lief. "Ha?", fragte ich verwirrt, versuchte mit meinem kleinen Körper irgendwie zu sehen weshalb er stoppte. "Guck mal da, Pinkie!". Mein Herz setzte einen Schlag aus. In einer viel zu schnellen Bewegung schob ich Namjoon weg um die Gegend nach ihm abzusuchen und siehe da - Suga stand vor einem der Cafés, in der Hand einen Milkshake, in der anderen ein Handy. Dazu trug er einen Beanie, ein großes weißes Shirt und eine schwarze zerrissene Hose.

"Du hast ja sogar Herzaugen!", machte sich der Junge neben mir über mich lustig. Mit meiner Hand nahm ich sein Gesicht und schob ihn erneut weg, ehe ich schnell zu Suga rannte und auf halbem Weg schon begann seinen Namen zu rufen. Der genannte sah mich an, ehe er nach rechts sowie links sah und einfach begann zu laufen. Schneller werdend kam ich endlich bei ihm an und hielt mich an seiner Schulter fest um nicht gleich umzufallen.

"He, Fass mich nicht an!", murrte er genervt und entfernte meine Hand so schnell sie auch gekommen war. Da er weiter lief, tat ich es ihm gleich. Angeregt dachte ich darüber nach wie ich ihn in ein Gespräch wickeln konnte. "Schönes Wetter hm?", fragte ich lächelnd und sah hoch. Es befanden sich dunkelgraue Wolken am Himmel und die ersten Tropfen fielen schon zu Boden. "Hmpf".

Niedergeschlagen sah ich auf den Boden vor mir, als mir plötzlich eine Idee kam. "Schmeckt der?", fragte ich und sprach seinen Milkshake an, welcher wirklich lecker aussah. Suga sah mich bloß an, antwortete aber nicht. "Woher hast du den überhaupt?", versuchte ich erneut ein Gespräch aufzubauen. Der Pink haarige neben mir stoppte plötzlich und sah mich durch dringlich an. "Wieso fragst du überhaupt?", kam die Frage von ihm, welche ich am wenigsten erwartet hatte. Um mit dir zu reden.

"Weil ich Durst hab" - und das entsprach zugegeben der vollen Wahrheit. Zuletzt hatte ich gestern, einen kleinen Schluck Bier getrunken, welches ich vor einem Mülleimer gefunden hatte. Suga sah kurz auf sein Getränk, lief aber einfach weiter.

Ich folgte ihm weiter, wobei ich bemerkte das wir den gleichen Weg wie gestern liefen und er somit bald an seinem Haus angekommen war. "Also, schmeckt der?", fragte ich ihn bloß um ein letztes mal seine Stimme zu hören. Suga lief unberührt weiter und bog wie gestern in den kleinen Kiesweg ein, kurz bevor er auf der Veranda stand, drehte er sich aber um. Er sah mir einfach in die Augen sowie ich ihm. Vielleicht wollte er mir ja doch antworten.

Doch er ging zu seiner Tür und schloss sie auf, ehe er in seinem Haus verschwand. Tief ausatmend sowie traurig sah ich auf meine Füße, bemerkte die kleinen Tropfen auf meinem Nacken. Das ist unfair!

Der Regen wurde stärker und meine Kleidung immer nasser, als ich plötzlich ein klicken wahrnahm und die daraufhin folgenden Schritte. Auf einem Schlag hörte der Regen auf. Sofort sah ich auf, genau in braune Augen welche mich emotionslos musterten. "Hier", sagte er, drückte mir den Regenschirm und den Milkshake in die Hand und verschwand mit schnellen Schritten wieder in seinem Haus.

"Gomabseubnida"

(Danke)

민 윤기 - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt