스물 여덟

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Suga ~

Ich vermisste ihn. Und wie ich ihn vermisste. Ich hätte mich für meine Gedanken selbständig umbringen können, denn ich musste aufhören so zu denken. Ich durfte ihn nicht vermissen. Seufzend schloss ich meine Augen. Jimin veränderte mich. Er ließ meine Fassade bröckeln, brachte mich dazu Sachen zu tun, Dinge zu sagen, welche ich vorher nie getan hatte. Es störte mich, diese ganze Situation in der ich mich befand. Den Kontakt zu Jimin meiden zu müssen, Namjoon wann immer ich ihn sah entschuldigend anzublicken und vorallem störte mich mein schlechtes Gewissen.

Ich hatte doch das richtige getan oder nicht? Es sollte also kein schlechtes Gewissen geben. Jedoch übernahm es von Tag zu Tag immer mehr mein gesamtes Abbild der Situation. Mittlerweile wusste ich nicht einmal über was ich mir Gedanken machen sollte. Das einzigste wirklich Wichtige was zwischen den ganzen Gedanken und Zweifeln hervorstach war ein Bild. Ein bloßes Bild, welches mich Alles um mich herum vergessen ließ.

Eines dieser seltenen Momente in denen Jimin mich mit seinen strahlenden Augen anlächelte, seine Augen zu kleinen Halbmonden verformt wurden, sich Lachfalten um seinen Mund bildeten und seine Lippen zu einem sanften Lächeln geformt waren, ehe er süßlich begann zu Kichern. Sein Gesicht versuchte hinter seinen kleinen, niedlichen Händen zu verstecken und mich spielerisch auf die Brust schlug. Leicht geschockt die Augen weitete, bemerkte was er soeben getan hatte, zu Boden sah während ein Rotton sich auf seine Wangen schlich welche ich erhofft hatte eines Tages streicheln zu können und in diesem Moment diese paar Worte zu sagen, welche mich bis in den Schlaf verfolgten.

Ich liebe dich, Jimin.

Traurig sah ich zu Boden. Ja, ich hatte es bemerkt..zu spät jedoch. Er würde es nie hören. Nie merken, wie ich mich in seiner Nähe veränderte, ihm verstohlen Blicke zu warf und ihn durch meine Sticheleien versuchte zum Lachen zu bringen. Ich würde ihn nie an meiner Seite haben, ihn nie mein nennen können, ihn nie richtig lieben können. Reuevoll öffnete ich wieder die Augen, bemerkte wie nass meine Wangen waren und wischte schnell über diese. Es tut mir leid.

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Tonlos packte ich das letzte der neun anderen Brötchen in die Tüte, drückte einmal auf die Kasse und sprach den angegeben Preis, ehe ich das bestellte auf den Tresen vor mir legte. Die Kundin vor mir lächelte als sie mir das Geld reichte und verschwand mit den Worten :"Danke, schönen Tag noch!", währenddessen ich das Geld langsam in die bestimmte Form fallen ließ und die Kasse mit einem leichten Schub wieder schloss. Es waren nun über mehrere Wochen vergangen seitdem ich Jimin das letzte mal gesehen hatte. Meine Fassade war zurückgekehrt, fragte sich nur wie lange sie bestand blieb. "Yoongi, Müll!", hörte ich meinen Chef vom hinteren Bereich des Cafés hören.

Ohne mit der Wimper zu zucken ging ich der Stimme nach, nahm die Müllsäcke in die Hand und lief mit ihnen durch den hinteren Ausgang auf den Hof. Mein Blick ging hinauf in den Himmel, welcher in mehreren grau tönen getränkt war. Der Wind welcher um meine Ohren wehte, ließ mich leicht erschaudern, weshalb ich so schnell ich konnte die Müllsäcke in den Container warf.

Ich drehte den Kopf nach links durch die Gasse auf die Hauptstraße auf welcher die Menschen immer wieder vorbei schlürften, wollte gerade wieder in das Café gehen als ich ihn erblickte. Erstarrt blieb ich stehen, verfolgte ihn in seinen Bewegungen. Die Haare hingen ihm verwuschelt im Gesicht, die Augen müde auf das Getränk in seinen Händen gerichtet, welches er durch einen Strohhalm in sich aufnahm, seinen Körper in Pulli und Hose gedeckt. Fast schon von selbst begann ich auf ihn zu zurennen. Meine Gedanken wie leer gefegt, das einzigste was ich fühlte war Erleichterung.

Gerade als er den Kopf anhob, schlossen sich meine Arme um seinen Körper als ich erleichtert die Luft aus stieß. Ich bemerkte wie langsam eine Träne meine Wange entlang lief, wollte gerade anfangen alles rauszulassen, als er mich plötzlich kräftig von sich drückte. W-wie-"Was sollte das?", unterbrach mich seine Stimme kalt. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus, als eine erneute Träne meine Wange herunterlief. "I-ich N-na-", begann ich zu stottern, wurde jedoch unterbrochen als plötzlich einige Jungs auf uns zu kamen. "He Namjoon, mit wem redest du da?", fragte einer der Jungen leicht grinsend, stoppte jedoch als er mich genauer betrachtete. "Yoongi", er sah mir in die Augen, woraufhin ich die leichte Trauer in ihnen sehen konnte, doch so schnell sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden.

"Der Yoongi?", gab nun ein anderer der vier Unbekannten von sich. Ein lauter Donner ertönte, welcher mich wieder in den Himmel blicken ließ der in dem dunklen grau zu versinken schien. Meine Arme schienen wie gelähmt, zogen mich herunter, fühlten sich an wie Beton. Mein Kopf dröhnte, weshalb ich ihn wieder hängen ließ und somit die Blicke der vor mir abschottete. "Halte dich fern von Jimin", ertönte eine ruhige tiefe Stimme. Sie schien voller Hass sowie Fürsorge. Eine erneute Träne lief langsam meine Wange herunter während ich hoch sah in die Gesichter der mir gegenüberstehenden. "Alles was du tust ist ihm zu Schaden. Jeden Tag sehe ich ihn aufs neue weinen, deinen Namen schreien, sich die Haare raufen und noch vieles mehr. Jimin hat das nicht verdient.. Weshalb kümmert er dich überhaupt noch? Meide ihn. Denke nicht einmal über ihn. Wahrscheinlich ist das auch besser für dich".

Ich wollte schreien, wollte um mich schlagen, wollte endlich befreit werden von all dem, wollte ihn in meine Arme ziehen, ihn trösten, auf ihn einreden, wollte Verzeihung, Liebe, Geborgenheit, wollte mich äußern, Stärke zeigen, wollte leben..

Doch das, was ich am meisten wollte war das er Unrecht hatte.

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Habt ihr schon 24K's Bingo gehört? Es ist zu perfekt. ㅠㅠ

민 윤기 - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt