Teil 25

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Er zögerte. Ich mochte es nicht. Wie er mir nicht ins Gesicht sehen konnte...wie er mir nicht sagen konnte, was ihn bedrückt. "Eigentlich...ach, vergiss es einfach", er schüttelte meine Hand ab. Es war so ungewohnt, er war so anders. "Stop!" Ich schrie so laut wie ich konnte. Er drehte sich wieder zu mir. "Ich mag es nicht." Ich blickte ihn fest an. "Was meinst du?" "Dich. Ich mag es nicht wie du gerade in diesem Moment bist", ich sagte es etwas beleidigt. Ein kleiner Hauch von einem Grinsen war zu sehen, doch sein Gesicht wurde wieder ernst. "Ich...ich habe eine unglaubliche Möglichkeit bekommen...jedoch will ich zuerst mit dir darüber reden..." Er atmete tief ein. "Ich habe ein Stipendium bekommen."

Ich lächelte ihn an. "Das...das ist doch großartig!" Ich fiel ihm um die Arme. "Endlich werden alle dein Talent zu Gesicht bekommen!" Er drückte sich von mir weg.

"Es ist...aber in Amerika."

Ich schluckte. Merkte den Kloß in meinem Hals. "Ich...weiß wirklich nicht, was ich tun soll..." Ich sah ihn wieder an. "Du solltest natürlich gehen." Ich sagte es tapfer. Mit schnellen Schritten ging ich voran. "Schnell, wir müssen uns beeilen, die Schule wartet...", sagte ich. Er folgte mir mit langsamen Schritten, dennoch hatte ich einen großen Abstand von ihm. Die Tränen liefen leise über mein Gesicht. Ich war froh, das er mir diesen Abstand gab. Aber ich war mir sicher, dass er wusste, dass ich weinte. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich hatte mich unter anderem in Nate verliebt, weil er dieses Talent hatte. Jetzt hatte er die Chance dazu, es zu nutzen...doch wieso bin ich jetzt so? Wieso kann ich mich nicht für ihn freuen? Wieso schmerzt mein Herz so sehr, als ob es mir raus gerissen worden wäre? Ich versuchte mir das schluchzen so gut wie es ging zu unterdrücken. Ich wollte Nate mit meiner Selbstsüchtigkeit nicht belasten...doch ich war nie selbstsüchtig gewesen. Habe immer geteilt, habe immer an andere gedacht. Doch bei dieser Sachen...bei Nate will ich selbstsüchtig sein. Was bin ich ohne Nate? Was soll ich ohne mich machen. Die Probleme von Mary, die Einsamkeit, das Gefühl von Missverständniss, wieder die Mary von früher zu sein...ohne Nate kommen sie alle wieder. Ich mochte den Gedanken nicht....ich hasste es...

So naja...jetzt hab ichs hinter mich gebracht...puh, naja, hoffentlich fandet ihr das Kapitel ok und naja bis zum nächsten!

Eure nati1805

Der zweite Versuch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt