Kapitel 2
Mein Mund klappte auf. Er war sandtrocken. Als hätte ich seit Jahren nichts mehr getrunken. Und meine Brust zog sich zusammen. Es schmerzte. Es schmerzte so sehr. "Mary?", flüsterte Lea, doch alles war nur noch verschwommen um mich herum. Emotionen kamen über mich, ich konnte es nicht verhindern. Ich blickte noch einmal in seine Richtung, in seine tiefschwarzen Augen, seine schwarzen Haare, die die Farbe von Rabenfedern hatten. Und dann rannte ich los. Einfach nur von hier raus. Ich schluckte schwerer, versuchte die Emotionen, die meine Brust zusammen ziehen lassen zu unterdrücken, doch es hatte keinen Zweck. Ich fing an zu schwitzen, doch gleichzeitig lief ein Schauer mir über meinen Rücken. Ich lief aus dem Gebäude, die Treppen herunter in einen kleinen Feldweg, der von der Schule wegführte. Als ich das Ende erreichte, dröhnte das Adrenalin in meinen Ohren, meine Beine schmerzten, meine Lunge brannte und hechelte nach Sauerstoff. Doch das war nicht das schlimmste von allem. In diesem Moment hätte ich gerne geweint. Die Emotionen rausgelassen, damit ich sie vergessen konnte. Kennt ihr das, wenn es euch wirklich schlecht geht und ihr die ganze Zeit daran denkt, wie schön es wäre, das dieses flaue Gefühl im Magen weg wäre? Und dann kommt möglicherweise das Essen aus eurem Magen, es ist eklig und unangenehm, aber es geht euch doch danach besser, nicht wahr? Doch es wollte nicht passieren. Der Schock war zu tief. Ich lief weiter, kam an einem Wald an, lief und lief, stolperte dann, kam schmerzhaft zu Boden. Die Steine bohrten sich in meine Haut, ich roch diesen ekligen Eisengeruch, da ich mir das Knie aufgeschlagen hatte. Eine alte Frau kam auf mich zu. Sie sah mich verdutzt an. Ich hatte ein deja vu Erlebniss. Und dann geschah es endlich. Die Tränen kamen. Ich schluchzte laut auf, mir wurde ganz warm und ich hielt mir das Knie, weil es so verdammt weh tat. Die Frau kam auf mich zu, kniete sich hastig neben mich. "Hast du dir das Knie aufgeschlagen? Keine Sorge es ist halb so schlimm, deswegen musst du doch nicht weinen..." Sie versuchte mir Mut zu machen. Hätte ich doch nur wegen dem Knie geweint.
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Der zweite Versuch?
Romance"Nate... ob du auch manchmal an die alten Zeiten denkst? An denen du für mich da warst, an denen ich mich an dich stützen konnte, an denen ich nichts anderes als dich sehen konnte? Ich vermisse die Melodie, die du mir vorgespielt hattest, die mich...