Kapitel 28

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Ich öffnete meine Augen. Sah schlagartig zu meiner Seite.

Er war noch da.

Mein Herz raste mir bis zum Hals. Ich atmete tief ein und aus. Langsam normalisierte sich mein Puls. Das kleine Nachtlicht war die ganze Zeit an gewesen. Kleine Schatten waren in Nates Gesicht zu sehen. Langsam streckte ich meine Finger aus, bis sie sein Gesicht berührten. Behutsam fuhr ich seine Konturen nach. Was für ein gutausehender Junge er doch ist...

Plötzlich fing er an zu blinzeln und umgriff meine Hand. "Mary..." seine Stimme war ganz rau. Ich sah ihn nur schweigend an. Es war ihm sichtlich unangenehm, also setzte er sich auf. "Was ist?", fragte er, wobei er sich langsam durch die Haare ging. Ich schüttelte nur den Kopf.

Er zwickte meine Backe. "Du bist süß", grinste er. Ich zuckte etwas zurück. Doch dann musste ich lachen. "Hehe..." Nun starrte er mich an. "Was ist?" Er lachte.
" Ich liebe dein Lachen", sagte er, woraufhin ich errötete.

Ich schaute auf die Uhr. Und erschrak. 5:00 Uhr morgens. "Oh mein Gott!" Ich sprang aus dem Bett. "Nate, ich muss gehen! Oh Gott, meine Mum bringt mich um!" Ich stolperte schnell die Treppe herunter. Zog mir schnell meine Schuhe an und öffnete die Tür. Doch wurde wieder zurück geschleudert in zwei Arme. Nate war mir gefolgt, und umarmte mich von hinten. Ich merkte seinen Atem in meinem Nacken. "N-nate, ich m-muss gehen...", bei jedem Wort wurde meine Stimme leiser. Eigentlich wollte ich ja nicht gehen. Und diese Umarmung war so süß, dass sie mir nicht dabei half. "Ich liebe dich, Mary."

Seine Stimme klang auf einmal einsam, doch ich musste mir das einbilden. Schnell löste ich mich von ihm. "Ich dich auch Nate, aber jetzt muss ich wirklich gehen!" Danach ging ich mit schnellen Schritten weg.

Das er mich von hinten umarmt hatte, hatte einen Grund. So konnte ich sein Gesicht nicht sehen. Und das war der Fehler.

Ich war nach Hause gesprintet und schlich in das Zimmer von meiner Mum, um zu sehen, ob sie besorgt ist. Jedoch war sie gar nicht da. Ich sah, das am Anrufbeantworter ein rotes Licht blinkte, und hörte die Nachricht ab. Zu meinem Glück war meine Mutter heute bei einer Freundin geblieben. Mittlerweile war es schon sechs Uhr, das war sowieso die Zeit, für die ich mich für die Schule fertig machen müsste. Also machte ich das auch.
Schnell war ich auch schon an der Schule angekommen, Nate hatte ich jedoch nicht gesehen... darüber machte ich mir weiter aber auch keine Gedanken. Doch als ich ins Klassenzimmer sah, und seinen leeren Sitzplatz entdeckte, fing ich an, zu grübeln. Wahrscheinlich. ..kommt er heute nicht, da er vielleicht noch müde ist. Ich mache mir womöglich nur wieder unnötig Sorgen. .. Nach und nach füllte sich der Klassenraum, Nate kommt wohl wirklich nicht. Letztendlich kam auch die Klassenlehrerin rein. Zu meiner Berwunderung stand hinter ihr eine kleine Person, ein Mädchen, mit der Schuluniform unserer Schule. "Stell dich doch kurz vor." Das Mädchen nickte und stellte sich als Kira vor. Also war sie eine neue Schülerin. "Seit bitte nett zu ihr...also? Wo sollst du sitzen..." die Lehrerin überlegte etwas. Sollte sie nicht vielleicht einen Tisch oder so holen? Es ist nämlich kein Platz frei...

Sie zeigte auf mich. "Setz' dich doch neben Mary." Ich sah sie verwundert an. "Ehm, Entschuldigung, aber das geht doch nicht, hier sitzt doch Nate..." Die Lehrerin sah mich böse an.
"Nate ist gegangen, auf so eine blöde Schule in Amerika...." Ich war verwirrt. "A-Aber das kann nicht sein, ich habe ihn heute morgen doch noch gesehen..."
Die anderen fingen an zu tuscheln, doch alles um mich wurde leiser, als ob ich in Watte verpackt worden wäre. "Was du in deiner Freizeit tust, ist mir hertzlich egal und jetzt kira, setz' dich hin."
Mir wurde schwindlig. Das kann doch nicht sein! Er hatte doch gesagt, er würde nicht gehen! " Ehm, Frau Riebler, sind sie sich sicher? Ich habe ihn doch gefragt ob er geht! Das kann nicht sein! Ich hab es doch selber gehört! " Ich bekam nur noch schwer Luft. Was sollte ich tun. Sie drehte sich genervt herum. "Ich bin mir sicher", sagte sie nur, ehe sie sich wieder genervt wegdrehte.

Ich lief so schnell wie ich konnte aus dem Klassenzimmer. Ich hörte einen dumpfen Schrei von der Lehrerin, die nach mir rief, doch die war mir gerade herzlich egal. Nate hatte gesagt, er würde bleiben! Er hatte gesagt, er hätte sich für mich entschieden! Wie kann es sein, das jetzt ein anderes Mädchen auf seinem Platz sitzt?! Das macht doch alles keinen Sinn!!

Ich rannte und rannte, meine Lunge brannte. Ich war schon bei ihm Zuhause gewesen, doch keiner machte auf, auch wenn ich sturm geklingelt hatte. Ich lief weiter, suchte überall nach ihm, auch, wenn es keinen Sinn machte. Letztendlich kam an den Waldweg, an dem ich zuletzt mit Nate war. Ich hatte leine Kraft mehr, alles schmerzte, meine Lunge brannte. Plötzlich stolperte ich.
Ich merkte, wie sich die kleinen Steinchen in meine Haut bohrten, merkte den Eisengeruch, da ich mir das Knie aufgeschlagen hatte. Eine alte Frau ging an mir vorbei und sah mich entgeistert an.
Ich fing an zu weinen. Zu schluchzen. So sehr, das ich keine Luft bekam. Mein Herz schmerzte. Nate war gegangen. Er hatte mich angelogen. Er war einfach so gegangen. Und hatte mich hier zurück gelassen...

Und wie versprochen. ..das nächste Kapitel! Nach diesem Kapitel werden Mary und Nate wieder im jetzt sein, also 18! Endlich! Irgendwie traurig, da ja heute Valentinstag ist und sie sich trennen...lol

Jedenfalls hoffe ich, dass euch da kapitel gefällt und bis zum nächsten! Da diese woche gleich drei kapitel rausgekommen sind, hoffe ich, ihr seid mir nicht all zu böse, wenn ich nicht regelmäßig update...nächste Woche ist ja wiedwr schule, also...ich versuche es wirklich :)

Eure nati1805

Der zweite Versuch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt