Kapitel 30

508 58 28
                                    

Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich kann Nate nicht vergeben...doch dennoch, kann ich ihn nicht ignorieren...immer noch...immer noch wie früher, sucht mein Blick nach ihm...ich schüttele heftig den Kopf. Quatsch, das kann gar nicht sein!
Ich hasse ihn ja...

Ich gehe wieder ganz normal in die Schule. Bisher konnte ich ihm gut aus dem Weg gehen, was sich schon bald ändern würde.
Heute ist wieder so ein Tag gewesen, an dem ich fast erstickt wäre. Das alles setzt mich einfach unter Druck, bald bin ich mit der Schule fertig und die Tatsache, dass Nate wieder da ist, half mir nicht dabei einen klaren Blick zu behalten.

"Mary, dass geht so nicht mehr weiter!" Die Lehrerin schreit mich an. Ich hatte mal wieder aus dem Fenster geschaut und sie nicht bemerkt. "Mary, du kannst es dir wirklich nicht leisten, nicht aufzupassen!" Es macht mir Angst, sie macht mir Angst. Denn eins hat sich nicht verändert. Ich bin immer noch das total weinerliche Mädchen. "E-es tut mir l-leid...", meine Stimme zittert, ich hasse es, wenn das passiert. Sie gibt mir nur einen Todesblick. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. Danach seufzt sie nur. "Geh' bitte raus. Du nervst mich gerade nur ." Ich zögere kurz. "LOS!" sie fing wieder an zu schreien, was ich wieder gruselig finde. Ich sprinte aus dem Klassenzimmer, ehe ich mich an die Wand lehne und tief ein und aus atme.

Das Gefühl, zu ersticken. Ich habe das öfters. Ehrlich gesagt keinen einzigen Moment, wo es sich nicht so anfühlt. Doch manchmal ist es stärker, manchmal schwächer. Gerade etwas stärker. Beruhige dich Mary! Ich hatte bis jetzt keine Methode gefunden, wie ich damit klar komme...

Plötzlich höre ich ein Piano. Mein Körper fängt an zu zittern. Auch wenn es ein herkömmliches Piano ist, ich hätte es immer erkannt. Ich hätte ihn immer erkannt. Und...ich konnte durchatmen. Seite so langer Zeit konnte ich die kalte Luft einatmen.

Meine Beine fangen automatisch an, sich zu bewegen. Immer schneller immer dringlicher. Im Takt der Musik. Sie ist so...wunderschön. Wie ich es vermisst habe...die Gefühle, die klimpernden hohen Töne...die starken, tiefen Töne. Voller Harmonie, mein Herz berührend. Wie eine warme Umarmung.

Wie eine süße, unvergessliche erste Liebe...

Ich bin an der Tür, an der die Musik herauskommt, angekommen. Seine schwarzen Haare wehen in der Luft, kleine Schweißperlen haben sich an seiner Stirn gebildet, sein Blick voller Leidenschaft. Unglaublich...

Doch plötzlich schlägt die Melodie über. Sie wird unruhig, unharmonisch, sie fühlt sich falsch an. Sein Blick verändert sich. Er sieht verzweifelt aus. Angestrengt. Müde. Aus den so weichen Noten werden Harte, Kantige, Unschöne. Er bricht über dem Piano zusammen. Frustriert hält er sich den Kopf.

Ich will zu ihm reinlaufen, habe meine Hand an der Türklinke...und tue sie sofort wieder herunter. Was soll ich den auch machen? Ich und Nate...es gibt nichts, was ich für ihn tun sollte.

Doch wieso bewegen sich meine Beine nicht von der Stelle?

Ich sehe ihn noch einmal an. Und plötzlich. ..treffen sich unsere Blicke. Seine Pupillen weiten sich. Schnell drehe ich mich um und will gehen. Doch ich höre schon das Klicken der Tür und seinen aufgeregten Atem.
"Mary..."
Es schmerzte. Die Art und Weise, wie er meinen Namen sagte. So voller Sehnsucht und Wertschätzung.
Ich drehe mich um. Ich kann das nicht mehr. In meinen Augen hatten sich Tränen gebildet. Ich höre mein Herz laut klopfen. "Nate..." Er sieht mich mit großen Augen an.
Er tritt einen Schritt vor, seine Hand ausgestreckt, doch ich weiche zurück. "Nicht...", meine Stimme ist am verschwinden. Er bildet einen gewissen Abstand zwischen uns.
"Mary...ich..ich habe dich so vermisst."

Ich schlucke. Beiße mir auf die Lippe, um nicht anzufangen. Anzufangen zu weinen, anzufangen durchzudrehen, anzufangen ihn um die Arme zu fallen...
anzufangen ihm zu verzeihen.

Ich schweige. Meine Stimme hat es mir verschlagen. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe so oft an dich gedacht, ich...ich..."
"wieso bist du gegangen?", ich habe ihn endlich gefragt. Die Frage, die mich so lange gequält hat. "Wieso...hast du mich im Stich gelassen?!" Die Tränen laufen mir übers Gesicht.

"Ich...i-ich kann dir das nicht sagen ..", er sieht beschämt auf den Boden. "Ich...kann es dir nicht erklären..."

Ich wurde so wütend. Ich wurde soo sauer auf ihn! Ich drehe mich um, aber er packt mich an der Schulter. "Mary, es tut mir leid! Ich war ja so dumm! Ich wusste damals nicht, was ich tun soll!" "Gib mir einen Grund!" Ich blieb stehen. "Mary..." Ich sah ihn nocheinmal an. "Mary...es tut mir leid, dass kann ich dir nicht sagen..." Ich schluckte. War frustriert. Wieso gibt er mir keinen guten Grund?!
"Halt dich fern von mir, Nate. Ich will dich nie wieder sehen!" Daraufhin gehe ich weg. Ich konnte es nicht fassen.

Souuu neues Kapitel! Hoffentlich ist es oke! DANKE DANKE DANKEEE FÜR 10K READS! OMG UND VIELEN DANK FÜR DIE MEGA MOTIVIERENDEN KOMMENTARE! Ich danke euch allen soooo sehr für einfach alles! Diese Geschichte liegt mir so am herzen und das sie soo ein gutes Feedback bekommt, macht mich sehr glücklich!
Hoffentlich seid ihr gespannt was der Grund ist, ehrlich gesagt hatte ich eigentlich lange keinen und ob der Grund soo ein guter ist, weiß ich nicht so recht...doch ich machs trotzdem :P
Hoffe ihr mögt die Idee und naja das seht ihr ja dann im nächsten Kapitel ;)

Bis dann!
Eure nati1805

Der zweite Versuch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt