Kapitel 31

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Ich bin es gewohnt, immer ignoriert worden zu sein. Mir hat es nie etwas ausgemacht, ehrlich gesagt hatte ich es gemocht, nicht beachtet zu werden. Ich war immer die, die im Hintergrund war, die, wenn man zurückschaut, sich immer fragt "wie war gleich ihr Name?" Das war angenehm. ..
Doch Nate war der erst, der mich beachtete. Und das...das fühlte sich besser an. Ich liebte das.

Doch jetzt wurde mir das zu viel. Ich gehe in die Klasse. Alle starren mich an.
Das mit mir und Nate...hat wohl die Runde gemacht. Meinen Blick auf den Boden gerichtet setze ich mich auf den Platz. Kurz darauf setzt sich Lea neben mich. "Ehm...Mary, alle glotzen dich an"
"Ich...weiß"
Alle schenken mir Aufmerksamkeit. Ich fühle mich unwohl. Das ist so unangenehm. Ich schaue zur Tür und im nächsten Moment kommt Nate durch die Tür. Er sieht mich direkt an. Und ich ihn. Doch er wendet sich ab und setzt sich auch hin. Sein Blick...ist unklar. Ich kann ihn nicht deuten. Das ist...neu. Ich schüttele den Kopf. Reiss dich zusammen!

Wir haben gerade Musik-Unterricht. Zum ersten mal in diesem Jahr. Und als hätte es so kommen müssen, auch wenn es mich gar nicht überrascht, kennt der Musik Lehrer Nate schon. Er sieht ihn mit großen Augen an. "Nate...Wow...endlich sieht man dich mal wieder!" Der Lehrer ist förmlich begeistert. "Wo warst du die letzten Jahre? Nach deinem Auftritt in Amerika hat man nichts mehr von dir gehört gehabt! Was ist passiert? Und was ist eigentlich auf dem Konzert passiert? Das war schockierend. .." Er bombardiert ihn mit Fragen. Doch meine Neugier weckt sich trotzdem. Nachdem Nate gegangen war, hatte ich mich nicht mehr nach ihm erkundigt. Der Schmerz war zu groß und es wäre nicht gut für mich gewesen. Doch ich hatte insgeheim die Hoffnung gehabt, dass er etwas aus sich gemacht hatte. Doch was wirklich passiert ist...das habe ich nie erfahren.

Nate schweigt nur.
"Hmm...komisch. Es wundert mich, aber würdest du uns vielleicht die Ehre erweisen und etwas vorspielen?" Nate hebt seinen Blick und sieht den Lehrer an. Dann, auch wenn es nur für eine winzige Sekunde ist, und ich könnte mich auch irren, weicht sein Blick zu mir. Er steht auf und feht zum Klavier.
Mein Körper spannt sich an. Ich merke, wie er sich zusammen zieht. Auch wenn ich das nicht zugeben will...ich vermisse es so sehr, ihn spielen zu hören.

Er öffnet das Klavier. Streicht sanft über die Tasten.
Und....klopft auf sie. Fest und viele auf einmal. Alle zuckten zusammen, von dem plötzlichen, schrecklichen Sound. Er sieht den Lehrer wieder an.

"Ich spiele schon lange nicht mehr."

Daraufhin dreht er sich um und geht aus dem Zimmer. Der Lehrer schaut ihm fassungslos nach. Und nicht nur er ist fassungslos. Ich konnte es nicht glauben!
Ich stand plötzlich auf.
Wieder liegen die Blicke auf mir.
"Hast du etwas zu sagen, Mary?" Der Musiklehrer sieht mich genervt an. "T-t-tut mir Leid...", stottere ich und laufe raus. "Mary!"
Ich schließe schnell die Tür und gehe heraus. Blicke um mich. Doch Nate ist schon weg. Ich laufe so schnell wie es geht. Ganz schnell, sodass ich hecheln musste.

Langsam aber sicher nähere ich mich dem Fenster. Das Fenster, an dem ich Nate zum ersten mal hab spielen sehen. Und ich liege richtig. Nate steht dort. Er betrachtet das Klavier. Streicht um die Tasten, berührt sie aber nicht. "Nate!" Ich rufe nach ihm.

Doch er rührt sich nicht. "N-nate..." weiter sieht er verträumt die Tasten an. Ich lehne mich durchs Fenster. Stehe knapp auf den Zehenspitzen, als ich ihn erreiche und ihn an tippe.

Er zuckt schlagartig zusammen. "Mary!" Nate weicht zurück und schaut mich geschockt an. Irgendetwas...stimmt doch nicht. "Wirst du nicht spielen?"
Er sieht mich mit großen schwarzen Augen an. Er schaut mir nicht in die Augen. Doch er starrt mich fest an. "W-was hast du gesagt?"

"Spielst du nicht mehr?"

Er ist komisch. Das macht mir Sorgen. Er sieht verwirrt aus. Völlig verloren, als wäre er so durcheinander wie nie. Ich klettere etwas ungeschickt über das Fenster und gehe hinein.
Er starrt das Piano wieder an. Und ich höre ihn bis hier schlucken.

Ich setze mich auf den Stuhl vor dem Klavier. Gebe ihm das Handzeichen, zu kommen, doch er reagiert nicht. Ich reiche nach seiner Hand und ziehe ihn zu mir.
Sein Blick war voller Angst.

Das beunruhigt mich. Ich lege seine Hand auf die Tasten. Doch sie bewegen sich nicht. "Nate..." Ich will ihm helfen. Es fühlt sich so an, als ob er vor dem Klavier weg wollen würde, dabei dachte ich er und das Instrument sind schon mit einander verschmolzen. Das ist so eigenartig.

Nate bewegt sich nicht. Seine Hände zittern. Ich lege meine Hand auf seine. Er schaut mich an. "M-m-mary...", seine Stimme zittert ebenfalls. Und seine Augen glänzen. Ich weiß nicht was los ist.
Doch in diesem Moment...in diesem Moment interessiert mich die Vergangenheit nicht, mich interessiert die Zukunft nicht, in diesem Moment will ich Nate einfach nur trösten. Das ist was durch meinen Kopf geht.

Ich umarme ihn ganz fest.
Lege seinen Kopf auf meine Schulter.
Er erwidert die Umarmung nicht.
Doch ich merke, wie etwas Spannung von ihm abfällt.
Meine Schulter wird nass.
Und so verweilten wir.

Heyy leute! Sry das es eine Woche verspätet kommt, ich war verletzt...habe mich ziemlich übel verbrannt. :/
Naja jedenfalls hier ist das nächste Kapitel und langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende...oder naja es dauert schon noch etwaas...aber auch nicht mehr zuuuu lange. Jedenfalls hoffe ich wie immer es hat euch gefallen und seid gespannt aufs nächste!

Eure nati1805

Der zweite Versuch?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt