Einpaar Tage vergingen. Ehrlich gesagt, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Es war einfach ein Chaos in meinem Kopf, ich war hilflos, wusste einfach gar nichts mehr. Ich fühle mich unsicher, mein Herz ist schwer. Ich möchte Nate nicht verlieren. Ich weiß , dass Nate das Klavier spielen so wichtig ist, ich will das er groß herauskommt, dass er allen zeigt, was er kann....doch dass alles fühlt sich wie eine große Lüge an. Es fühlt sich falsch an, flau in meinem Magen, als ob mir schlecht wäre. Was ist bloß los mit mir?
Ich hatte nicht viel mit Nate gesprochen. Er wusste, egal wie sehr ich es versuchte zu vertuschen, dass ich nicht ok bin. Ich bin nicht ok. Ich bin ganz und gar nicht ok. Doch was kann ich schon machen?Ich ging aus der Schule heraus. "Mary!" Nate rief nach mir. Ich schluckte. Dann drehte ich mich um. Er kam auf mich zu. Packte meine Hand und tat sie zu seiner. Er lächelte mich an. "Lass uns was unternehmen", sagte er grinsend. Ich gab ihm meine Bestes Lächeln zurück. "Oke...", flüsterte ich. Wir gingen eine kleinen Waldweg entlang. Wir verweilten etwas so, Wörter wären überflüssig gewesen. Mittlerweile schlugen die Jahreszeiten wieder über und es fing an, etwas zu regnen. Zusammen liefen wir zu einer kleinen Hütte die am Straßenrand lag. Doch er ließ zu keinem Zeitpunkt meine Hand los. Wie ich dieses Gefühl mochte. Seine starke, warme Hand, die sich um meine schmiegte. Er und ich setzten uns auf die kleine Bank des Häuschens. "Warten wir vielleicht ein bisschen, bis der Regen sich etwas legt", murmelte er. Wenn er redet, konnte man sogar seinen Atem sehen, ich hätte nicht gedacht, dass es schon so kalt ist. Wir lauschten, wie die Regentropfen auf das Dach prasselten. "Ich wünschte, die Zeit könnte stehen bleiben", hauchte Nate, seine Stimme zitterte. Ich lehnte mich an ihn legte meinen Kopf behutsam auf seine Schulter, sodass ich seine Wärme spüren konnte, festigte meinen Griff unserer Hände. "Du weißt, dass das nicht geht", nuschelte ich zurück. Er schwieg kurz. "Ich wünsche es mir trotzdem", antwortete er widersprechend.
"Weißt du noch, der Tag, an dem wir zusammen gekommen sind?" Ich blickte nach vorne, ich konnte ihn bei so einem Thema nicht ins Gesicht blicken. "Ja...natürlich weiß ich das noch", antwortete er mit schwacher Stimme. "Es war an einem Tag wie diesem...eigentlich ein deprimierender Tag, es regnet, der Himmel ist grau...", ich zögerte etwas. "Doch jetzt...nach dieser Erinnerung...jetzt sind für mich diese Tage die schönsten. .." Ich hatte einen Kloß im Hals, mein Blick war stur auf einen Gegenstand fixiert, genauer gesagt, ein Stein. Es half mir dabei, dass ich nicht gleich anfing, wieder zu weinen.
Ich hatte Angst. Ich hatte so sehr Angst. Das ist einer meiner Erinnerungen, die ich am meisten wertschätze. Ich hatte einfach Angst, das diese Erinnerung, die mir so wichtig ist, zu einer schmerzhaften wird, zu einer, an die ich mich nicht mehr erinnern will, weil sie mir weh tut...
Ich hob meinen Kopf von seiner Schulter, er sah mich mit seinen großen, schwarzen Augen an. Ich konnte mein Spiegelbild in ihnen sehen. Er wagte es nicht zu blinzeln. Da einer meiner Hände mit seiner verschlungen war, nahm ich meine andere zur Hilfe um seine Hand von meiner zu lösen. Obwohl ich das tat, verlor er mich nicht aus den Augen. Ich schluckte. Dann nahm ich sein Gesicht in beide Hände, kam ihn immer näher und...küsste ihn behutsam. Es war kein romantischer Kuss. Kein "ich will dich jetzt"-Kuss.
Es war ein "Ich brauch dich"-Kuss... Er hob seine Hand und stützte sie an meinem Hals. Ich küsste ihn weiter, vertiefte den Kuss. Er nahm nun auch mein Gesicht in seine Hände. Es war eine komische Pose, doch es war die sicherste, die mir das Gefühl gab, dass er mir nicht gleich aus der Hand gleiten würde. Ich konnte das nicht mehr. Die Tränen liefen mir wieder über das Gesicht. Ich öffnet meine Augen. Und sah, dass auch Nate weinte. Ich küsste ihn immer wieder, egal wie oft ich es tat, das Gefühl, dass er gleich weg sein würde, das er sich in Luft auflöste, blieb. Es machte mir schon wieder Angst. Plötzlich fing ich laut an zu schluchzen. Ich möchte ihn so gerne unterstützten. Ich möchte nicht selbstsüchtig sein!
Doch mir wurde klar, ich konnte das nicht. Er nahm mich in den Arm, in eine feste Umarmung. So fest, dass es unangenehm war, sich jedoch sicher anfühlte. Ich konnte mich nicht beruhigen. Ich wollte den Schmerz, die Angst, die Unsicherheit nicht fühlen, wenn er weg ist. Ich möchte nicht mehr die alte Mary sein. Es lief wie ein Mantra in meinem Kopf ab...
Ich möchte nicht mehr die alte Mary sein...
"Nate...Bitte geh nicht!", schrie ich, so laut es mir meine zittrige Stimme erlaubte...
Soou neues Kapitel! Was? Schon?! Jaa..wenn Ferien sind, bin ich viel produktiver! Ich hoffe, ich konnte den Schmerz von Mary gut herüber bringen, ich weiß nicht, das fällt mir nämlich etwas schwer...naja jedenfalls, wenn euch das Kapitel gefallen hat, lasst doch votes, kommis, bewertungen, Verbesserungen oder auch wünsche da!! Ich freue mich jedesmal!!
Eure nati1805
DU LIEST GERADE
Der zweite Versuch?
Romance"Nate... ob du auch manchmal an die alten Zeiten denkst? An denen du für mich da warst, an denen ich mich an dich stützen konnte, an denen ich nichts anderes als dich sehen konnte? Ich vermisse die Melodie, die du mir vorgespielt hattest, die mich...