Chapter Nine

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Emma POV

Ich hatte ein feuerrotes Gesicht, als ich Hand in Hand mit Thomas zu seinem Zimmer lief. Ich war so schrecklich nervös, da ich so etwas noch nie in meinem Leben getan hatte. Ich hatte noch nie etwas mit einem Jungen gehabt, geschweige denn, ihn geküsst oder bei ihm übernachtet. Es war ein total fantastisches Gefühl und ich hatte das Gefühl, durchzudrehen.

Ich hatte erst gedacht, dass Thomas mich wegstoßen würde, als ich meine Lippen auf seine gelegt hatte. Ich wusste gar nicht, was in mich gefahren war, dass ich mich so ihm hingegeben hatte. Thomas hatte einfach diese gewisse Ausstrahlung auf mich. Ich konnte es immer noch kaum glauben, dass er meinen Kuss erwidert hatte und mir das tatsächlich angeboten hatte. Ich war einfach so glücklich.

»Oh nein!« Ich stoppte auf einmal abrupt im Laufen und Thomas sah mich entgeistert an, als hätte ich gerade gesagt, dass ich einen Geist gesehen hätte. »Hey, alles ist gut. Was ist denn, was bereitet dir Sorgen?« Mein Kopf wurde gleich wieder rot wie eine Tomate, da es mir peinlich war, das zu äußern, was mir gerad eingefallen war.

»Ich habe noch meine Kleider an und mein Zimmer ist in einem ganz anderen Trakt. Um mir etwas anderes zum Anziehen zu holen, müsste ich den ganzen Weg gehen, an meiner Mom und Ryan vorbei und wenn sie mich sieht, dann wird sie mich in mein Zimmer schicken und mich beobachten. So wie ich sie kenne, werde ich in nächster Zeit unter Beobachtung stehen.«

Thomas kratzte sich kurz am Hinterkopf und lächelte mich an. Diese braunen Augen und dieses Lächeln, Gott, ich bekam Beine wie Wackelpudding. »Vertrau mir, das ist kein Problem«, sagte er lächelnd und griff wieder nach meiner Hand. Und wie ich ihm vertraute. Ich verdankte Thomas mein Leben, dass ich aus dieser Hölle entkommen war.

*****

»So hier und Problem gelöst!« Thomas stand an seinem Schrank und drückte mir ein graues Oberteil in die Hand. Ich hielt es an meine Brust, da er ein ganzes Stück größer als ich war, ging es mir fast bis zu meinen Knien. Bei dem Gedanken, allein mit diesem Shirt bekleidet neben ihm zu liegen, löste eine ungeheuere Gänsehaut bei mir aus. Doch in meinen Kleidern, die nach dem Gestank der Rebels rochen, wollte ich auf keinen Fall schlafen. Die Albträume, die mich sowieso heute Nacht erwarten würden, wollte ich nicht noch künstlich erweitern.

»Ähh, danke«, stammelte ich und zog mich ins Bad zurück, wo ich schnell die Tür abschloss und mich auf dem Boden niederließ. Was tat ich hier? Du bist bei deinem Retter, Emma! Wenn ich mir vorstellte, wie ich heute Nacht wohl im Dunklen allein in meinem Zimmer aufwachen würde, stellten sich mir die Nackenhaare auf.

Schnell verbannte ich meinen Körper von den Sachen, verbannte meine Gedanken so gut es ging von den Rebels und ging duschen. Ich ließ mir für meine Verhältnisse ziemlich viel Zeit, doch als ich zu Thomas zurückkehrte, hatte ich nicht das Gefühl, dass mein Kopf weniger rot geworden war. Eher im Gegenteil. Was stellte Thomas bloß mit mir an?

Ich setzte mich auf die Bettkante und sah ihn einfach nur an. Mein Herz hämmerte wie bekloppt, da er einfach so süß aussah. Thomas' Haare waren ganz zerzaust vom heutigen Tag, meine Hände hatten da wohl ganze Arbeit geleistet. Er hielt eine schwarze Fernbedienung in seiner Hand und zappte durch einige Sender im Fernseher, der an der Wand befestigt war. Seine Wangen waren leicht gerötet, ob das wohl an mir lag? Und dann noch diese Augen: braun, wie Schokolade und sie hatten diesen gewissen Funken in sich, der die Schmetterlinge in meinem Bauch zum Tanzen brachten.

Er schielte zu mir hinüber, das konnte ich sehen, doch trotzdem war er weiterhin mit dem Fernseher beschäftigt. Er war mittlerweile bei Sender 256 (nicht 250!  😭) angekommen. Was suchte er denn? Da, ich konnte meinen Blick nicht vom Fenseher lösen. Thomas schaltete den Ton an, doch ich musste auch nichts hören, denn an den Bildern und dem Satz, der darunter stand, wusste ich gleich, was geschehen war.

Die Polizei hatte die Anführer der Rebels verhaftet. Sie waren weg, dort, wo sie hingehörten und könnten niemals wieder jemandem etwas antun. Das Gefühl, dass ich bei diesem Anblick hatte, war kaum zu beschreiben, ich war so unendlich erleichtert. Nie wieder müsste ich das durchstehen. Es war vorbei!

»Hey, alles ist gut. Du bist doch hier!« Thomas strich mir eine Träne von der Wange und ich zuckte kurz zusammen, da ich erstens nicht so eine Reaktion von ihm erwartet hätte und zweitens ich sehr überrascht darüber war, dass ich geweint hatte.

Ich sah Thomas in die Augen und konnte meine Gefühle mal wieder keine einzige Sekunde länger im Zaum halten. Ich war total sensibel, meine Gefühle überkamen mich echt wie wenn bei einem heißen Topf Wasser das Wasser oben hinausschwappte. Sie brodelten einfach über.

Ich fing an, Thomas zu küssen und er erwiderte sofort. Er legte eine Hand auf meine Wange und strich meine Tränen fort, die noch nicht getrocknet waren. Eigentlich war es mir immer total peinlich, vor jemandem zu weinen, doch bei Thomas war es einfach so, dass ich mich bei ihm öffnen könnte. Er hatte mich in dem Moment meiner größten Angst gerettet und wusste sicherlich zu gut, wie ich mich gerade fühlte.

Er legte nun die Hand auf meinen Rücken und lehnte sich etwas zurück, immer und immer weiter, bis sein ganzer Rücken auf der Matratze lag und ich nach wenigen Sekunden neben ihm. Seine Hand hatte er noch immer auf meinem Rücken liegen. Gott, ich bekam eine solche Gänsehaut, das war kaum auszuhalten. Alles kribbelte in meinem Bauch und meine Lippen fühlten sich so unbeschreiblich an, da er seine weichen Lippen auf meinen hatte.

Ich dachte von Anfang an, dass Thomas mit mir sicherlich lieber nicht zu viel zu tun haben würde, doch das übertraf alles. Ich war ihm einfach so nahe, die Matratze unter uns so weich und ich hatte mich an ihn geschmiegt. Das war das Beste, was mir nach so einem grausamen Tag passieren konnte. In meiner schweren Zeit war Thomas für mich da gewesen, mein Held und das würde ich ihm echt nie vergessen.

Mir wurde es auf einmal klar. Ich spürte es zwar schon, doch jetzt war es eindeutig nicht mehr zu leugnen: Ich hatte mich in Thomas Brodie-Sangster verliebt.

A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt