Thomas POV
Ich hielt Emma am Handgelenk gefasst, denn ich hatte vor, mich etwas länger mit ihr privat zu unterhalten. Sie war es, das wusste ich genau! Sie würde die Erlösung für meine Schwester bringen. Als ich sie gesehen hatte, wurde mein Herzschlag ganz schnell, ich hatte eine Chance, meine Schwester zu retten.
Vor einigen Wochen hatten die Rebels meine Schwester mitgenommen, abends, als sie von einer Feier einer Freundin zurückkam. Sie hatten mir gesagt, dass ich sie wieder bekommen würde, wenn ich ihnen dieses Mädchen bringen würde, das Mädchen mit den blond-roten Haaren. Das war sie, das war Emma.
»Gibt es etwas?«, fragte sie mich und lächelte mich freundlich an. Ihre hellblauen Augen schienen mich zu fixieren, was es mir noch schwerer machte, das durchzuziehen, was ich vorhatte. Ich war eigentlich kein schlechter Mensch, doch ich vermisste Ava, meine Schwester so sehr, dass ich alles für sie tun würde. Hoffentlich würden sie Emma nichts allzu Schlimmes antun, das könnte ich mir ebenfalls niemals verzeihen.
»Bist du schon 18? Wir gehen in einen Club und für dich wäre es sicherlich nicht so toll, draußen stehen bleiben zu müssen.« Sie sah mich an, als hätte ich sie ertappt. »Ich werde erst 18, aber ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Die meisten schätzen mich älter«, sagte sie lächelnd.
»Halt dich einfach an mich. Dann wirst du schon reinkommen, wenn jemand etwas sagt, sag ich, du wärst meine Freundin.« Als ich mich von ihr abwandte, konnte ich sehen, wie sie mich breit anlächelte und leicht rot wurde. Mit einem schlechten Gefühl stellte ich fest, dass sie wohl angebissen hatte.
*****
Der Eintritt in den Club bereitete erstaunlich wenig Probleme. Lediglich Katherine wurde angehalten, doch sie hatte ihren Ausweis dabei und somit konnte sie ihn auch betreten. Als ich die Tür passierte, fing der Boden schon unter mir an, zu vibrieren, so sehr kontrollierte der Bass meine Umgebung.
Feiern war genau das Richtige, was ich nach so einem anstrengenden Tag brauchte, ich musste mich ablenken. Ich machte mir den ganzen Tag über immer zu viel Gedanken. Schlagartig wurde es dunkel um mich und ich konnte die Laserstrahlen auf der Wand tanzen sehen. Es war stockdunkel, doch durch den Laser wurde Licht gespendet.
Ich trat in den Tanzbereich, auf dem sich schon viele Leute befanden. Einige meiner Kollegen mischten sich gleich unter die Leute und fingen an zu tanzen und andere setzten sich erst einmal an die Bar. Ich entschloss mich auch für die Bar.
Ich setzte mich auf einen weinroten Hocker und winkte Bedienung zu mir. »Zwei Mountain Dew bitte«, bestellte ich, da ich wusste, dass Emma sicherlich keinen Alkohol von mir annehmen würde. Mir wurde die neongelbe Flasche überreicht und ich schraubte den Deckel ab. Meine Hand steckte ich in meine Hosentasche. Schon nach wenigen Sekunden schlossen sich meine kalten, zittrigen Finger um die K.O.-Tropfen. Was tat ich hier? Du rettest deine Schwester Ava, Thomas!
Sie war es wert. Schnell brachte ich es zu Ende, während mir das schlechte Gewissen die Kehle zuschnürte. Emma war eigentlich ganz nett, sie hatte das nicht verdient.
Nun musste ich es ihr nur noch überreichen. Ich ließ meinen Blick über die Tanzfläche schweifen und sah Emma tanzen. Sie legte sich ziemlich ins Zeug, ein gutes Zeichen, denn so war sie sicherlich durstig. Das war meine Chance. Schnell verließ ich meinen Platz und trat auf sie zu. Ich schlängelte mich duch die Menschenmasse, bekam dabei den einen oder anderen Ellbogen in den Bauch gerammt oder einen heftigen Tritt auf den Fuß.
Als ich es endlich bis zu ihr geschafft hatte, war ich schon ganz erschöpft, obwohl ich so wirklich eigentlich nichts getan hatte. »Wie gefällt es dir hier?«, fragte ich sie freundlich. Emma wandte sich mir zu, es war zwar dunkel, doch ich konnte ihre Augen freudig aufleuchten sehen.
»Ich finde es super hier! Man kann richtig schön feiern und die Musik ist einfach nur cool. Ich war ja noch nicht oft feiern, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir mal besser gefallen könnte.« Sie kam mir etwas näher und tanzte fröhlich weiter. Sie hatte einige ganz coole Moves drauf, das hätte ich anfangs gar nicht von ihr erwartet.
»Und wie gefällt es dir hier?« »Ich mag es hier total«, äußerte ich mich, das stimmte wirklich, »ich war hier zwar noch nicht oft, doch jeder Besuch ist sein Geld wert. Nicht zu aufdringlich und auch nicht zu langweilig. Eine perfekte Mischung, finde ich.« Sie nickte mir zu, während sie ihren Kopf im Takt der Musik wiegte. Keine Ahnung, ob sie mir überhaupt zugehört hatte.
Ich fing nun auch an, zu tanzen, was meiner Meinung nach ziemlich grausam aussah. Ich war eher der Typ für Paartänze, die waren zwar langsam, doch man konnte sich auf seinen Partner einlassen und mit ihm in eine völlig neue, abgesonderte Welt eintauchen. Doch an Partymusik hatte ich mich auch schon gewöhnt. Ein paar Moves kannte ich daher schon, ich tanzte eigentlich immer dieselben, da mein Tanzvokabular nicht wirklich sehr groß war, doch anfangs erreichte ich das, was ich bezwecken wollte. Ich erreichte Emmas Aufmerksamkeit.
Sie ließ sich von mir ein paar Sachen zeigen und wir tanzten sie anschließend nebeneinander, so lange, bis mich ein Kratzen in meinem Hals daran erinnerte, dass ich Durst hatte. »Ich habe nun echt Durst. Ich habe vorhin eine Flasche Mountain Dew gratis bekommen. Das kannst du auch trinken, ohne Alkohol«, meinte ich und reichte Emma ihre vorhergesehene Flasche.
»Danke«, grinste sie und fing an, den Deckel abzuschrauben. Ich war total angespannt, gleich würde sie es trinken. Dann müsste ich sie schnell vor den Eingang schleppen und die Rebels kontaktieren. Mein Plan zerplatzte allerdings in der Sekunde, in der Kat Emma von hinten auf die Schulter tippte. Ihre roten Haare kamen zum Vorschein. Sie packte Emma am Handgelenk und tippte sich mit einem Blick zu mir aufs Handgelenk. Ich beobachtete die beiden, wie sie die anderen informierten und sich auf den Weg zum Ausgang machten. Wir mussten also gehen! Na super! Es war doch gerade so knapp gewesen! Mein Plan war vollkommen gescheitert!
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A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)
RomanceMeine Mom hat einen neuen Freund, was neue Schule und ein neues Leben bedeutet. Eigentlich nicht so toll, doch die Schauspieler sind alle sehr nett. Als ich dann allerdings mitten auf dem Pausenhof mein Bewusstein verliere und in einer dunkel Zelle...