Emma POV
»Du hast WAS?!« Ich starrte ihn mir offenem Mund, heruntergeklappter Kinnlade an, während ich mir am liebsten eine Ohrfeige geben würde, um mich zu vergewissern, dass ich das nur geträumt hatte. Nein, sicherlich hatte ich mich da getäuscht, sicherlich hatte ich mich verhört. Thomas Brodie-Sangster liebte mich, da hatte ich keinen Zweifel und er würde nie und hätte auch niemals etwas getan, das mir schaden würde.
Er liebte mich doch so sehr, genau, ich hatte mich verhört. Alles war super!
»Es ist wahr, Emma. Sie hatten Ava damals in ihrer Gewalt und wollten dich. Du warst mein einziger Weg, sie zu befreien und ich tat es. Ich kannte dich doch damals noch gar nicht, ich bereue das alles so sehr, wie ich noch nie etwas bereut habe. Ich habe mich in dich verliebt, Emma, ich liebe dich über alles. Ich würde so etwas nie wieder tun, du musst mir einfach vetrauen, bitte! Ich liebe dich!«
Ich konnte es nicht glauben, doch ich hatte es gerade wieder aus seinem Mund gehört. Er hatte mich benutzt, er hatte mir das alles angetan, um seine Schwester zu retten. Ich war die ganze Zeit nur ein Mittel zum Zweck für ihn gewesen. Warum hatte ich mich nur in diesen Arsch verliebt? Er hatte mir das alles nur vorgespielt, wahrscheinlich in der Sorge, dass er seine Schwester bald mal wieder befreien musste. Wie hatte ich mich denn nur so in ihm täuschen lassen können?
All die schöne Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, all die Zeit, die ich so genossen hatte, sie war belanglos. Ich war glücklich gewesen, er hatte mich glücklich gemacht, doch das alles zerplatzte, das ganze Glück, wie eine riesige Seifenblase, die man zerstörte.
Ich war so geschockt, dass ich es gar nicht mitbekam, dass mir Tränen die Wange hinunterliefen und ich angefangen hatte, zu zittern. Das ganze Auto schien zu schwanken, wie als säße ich in einer Achterbahn und ich müsste mich mit meiner zitternden Hand am Amaturenbrett festklammern, um nicht umzukippen. Nein! Ich konnte hier nicht länger bleiben, nicht bei diesem Verräter!
»Emma, ich werde zur Polizei gehen und mich stellen. Ich weiß, dass es der größte Fehler meines Lebens war. Ich liebe dich, das musst du mir einfach glauben. Du bist mein ganzer Lebensinhalt, meine Sonne, mein Mond und all meine Sterne. Ich flehe dich an, hör mir zu, ich werde dir alles ganz genau erklären. Ich kann dich nicht verlieren!«
Er beugte sich zu mir nach vorne, wohl um mich zu küssen, doch ich ließ schnell meine Hand vom Amaturenbrett los und tat instinktiv das, was ich tun musste. Ich gab ihm eine schallende Ohrfeige, die einen roten Fleck auf seiner Wange hinterließ. Geschockt starrte er mich an, doch ich war die, bei der es berechtigt war, so zu reagieren.
Schnell stieg ich aus dem Auto aus. Es gab für mich keinen Grund mehr, hier zu bleiben, es würde mich doch nur mehr verletzen. Ich wusste nicht mal, was ich jetzt tun sollte. Mein Leben war im Moment für mich gelaufen, alles Positive hatte sich negativ entwickelt. Ich hätte echt niemals gedacht, dass man sich innerhalb von wenigen Sekunden von einem vollkommen glücklichen Menschen in ein psychisches Wrack verwandeln konnte.
Nachdem ich ein paar Meter über den Parkplatz geschlurft war, klappte ich zusammen, meine Beine gaben unter meinem Gewicht nach und ich fiel auf den Boden. Sofort schoss ein Schmerz in mein Handgelenk- ich musste wohl falsch aufgekommen sein.
Ich hasste ihn so sehr! Er hatte so unverantwortlich gehandelt. Ich wusste nicht, ob ich es gut oder schlecht finden sollte, dass er sich der Polizei stellen wollte, wenn er denn dann ins Gefängnis kommen würde! Thomas würde das niemals aushalten und dabei so bleiben, wie er war. Doch das lag nun alles nicht mehr in meiner Hand, das hatte er sich selbst zuzuschreiben.
Durch meine tränennassen Augen warf ich einen Blick zu dem Fleck, an dem Thomas' Auto geparkt hatte, doch es war verschwunden. Jetzt war dieser Mistkerl einfach abgehauen! Wobei, das war vielleicht sogar besser so.
Wenn ich mich beeilen würde, könnte ich sogar noch den Bus kriegen, das war zwar das Letzte, was ich im Moment wollte, doch die Alternative war, zu laufen und dazu war ich niemals in der Lage. Also riss ich mich zusammen und torkelte zum Bus, der hupend auf mich wartete. Warum konnte niemand Mitleid mit mir haben? Ich hasste mein Leben!
Schnaufend wie nach einem Marathonlauf ließ ich mich auf meinem Sitz nieder und schnappte mir meine In-Ears. Ich musste irgendetwas unternehmen, um auf andere Gedanken zu kommen, was ich zwar sowieso nicht schaffen würde, doch ich musste es versuchen.
Als ich mein Handy entsperrt hatte, scrollte ich durch meine Playlist, doch bei einer blieb mir wieder fast mein Herz stehen, es krampfte sich schwer zusammen, denn es war Thomas' Playlist, die er für mich erstellt hatte. Es war in einer der glücklichsten Stunden unseres Lebens gewesen. Doch nun war alles vorbei.
Der Bus ruckelte durch die Stadt, an der Polizeiwache vorbei, bei dessen Anblick ich das Gefühl hatte, dass sich die ganze Welt gegen mich verschworen hatte. Saß der Teufel irgendwo und klatschte sich imaginär ab, da er stolz auf mich war, dass ich wie ein Häufchen Elend fühlte?
***
Ich wunderte mich, dass ich den Tag irgendwie überstanden hatte. Ich hatte mich vor allen Leuten verschlossen, mein Zimmer abgesperrt und mir endlos lange Folgen von Spongebob reingezogen, wobei ich sogar anfing, zu weinen. Ich dachte, dass mir dieser kindische Schwamm dabei helfen könnte, meine Sorgen zu vergessen, doch es brachte einfach nichts.
Als es dann spät in der Nacht war, verkrümelte ich mich in mein Bett und klammerte mich an meine Bettdecke, da sie nun mein Ersatz für Thomas war. Ich musste mich mit ihr zufrieden geben.
Das war die schlimmste Nacht meines Lebens, voller Tränen und Schmerz.
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A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)
عاطفيةMeine Mom hat einen neuen Freund, was neue Schule und ein neues Leben bedeutet. Eigentlich nicht so toll, doch die Schauspieler sind alle sehr nett. Als ich dann allerdings mitten auf dem Pausenhof mein Bewusstein verliere und in einer dunkel Zelle...