~ 2 Jahre später ~
Emma POV
Zitternd stand ich mit meinen Freunden vor dem Gefängnis. Heute war der Tag, Thomas würde wieder freikommen. Sie hatten ihn wegen guter Führung früher gehen lassen, worüber ich total zufrieden war.
Bevor sich jemand fragte, ja, ich hatte ihm verziehen, wie könnte ich denn auch nicht? All die zwei Jahre, die er von der Außenwelt abgeschnitten war, hatte er mir Briefe gesendet, Briefe, in denen er mir seine Liebe gestanden hatte und mir erzählt hatte, wie leid es ihm tat. Ich hatte es bemerkt, wie leid es ihm wirklich tat und hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm nicht viel früher vergeben hatte. Vor allem wusste er es nicht. Thomas dachte, dass all seine Bemühungen umsonst waren und er mich nie wieder sehen würde. Doch so etwas musste ich ihm persönlich sagen, über einen Brief ging es nicht.
Kat und Josh, die mittlerweile verlobt waren, standen lächelnd neben mir und warfen einen belustigten Blick auf meinen Fuß, der nervös auf dem Boden tippte. Ich war so nervös, dass ich es kaum aushielt.
Es waren doch tatsächlich zwei ganze Jahre vergangen, es war so viel passiert. Ich hatte meinen Abschluss bestanden und ein Studium angefangen, das sehr gut lief, mit meinen Freunden und meiner Familie verstand ich mich bestens, Ryan und Catelyn hatten geheiratet, es ging allen gut.
Da hatte nur all die Zeit über ein wichtiger Teil meines Lebens gefehlt: Thomas. Ich konnte einfach nicht ohne ihn. Ich würde es nicht noch einen weiteren Tag ohne ihn aushalten.
Das Tor wurde geöffnet und ich blickte zitternd in die Richtung, gespannt, was mich nun erwarten würde. Ich kippte fast um, als ich Thomas sah. Mein Herz hämmerte wie eine Maschine, ich hatte ihn so sehr vermisst.
Thomas' Blick ging durch die Menge, er lächelte seine Freunde und Familie überglücklich an, begrüßte sie und sah einfach total zufrieden aus. Mich hatte er noch nicht bemerkt, schließlich wusste er nicht, dass ich heute hier sein würde und er hatte wohl auch nicht damit gerechnet.
Ich ließ ihm seine Zeit, sie alle zu begrüßen und betrachtete ihn aus einiger Entfernung. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden, ich konnte es einfach nicht. Thomas war einfach so perfekt, seine Haare, sein Gesicht, sein Körper, sein Lächeln. Ich bekam butterweiche Knie, wenn ich daran dachte, dass er bald bei mir sein würde.
Ich stellte mir vor, wie sich seine butterweichen Lippen auf meine legten, wobei ich fast durchdrehte vor Freude, ich hätte niemals gedacht, dass sich alles noch so positiv entwickeln würde, nach all dem Schmerz, den ich ertragen musste. Liebeskummer in der höchsten Stufe. Doch ab heute würde sich wieder alles bessern, es musste einfach.
Thoma hatte nun alle Leute begrüßt. Nun ja, fast alle. Ich stand noch immer hier und zitterte wie Espenlaub, wartete darauf, dass er mich sah. Dann war dieser Augenblick gekommen. Thomas sah mir in die Augen und trat näher, langsam und erst einmal nur ein paar Schritte, als wüsste er nicht, ob ich real war oder ob er das gerade alles träumte.
Komm näher, komm näher, Thomas! Komm her, meine Liebe des Lebens, meine Sonne, mein Mond und alle meine Sterne!
Und er tat es, Thomas stand nun vor mir, ausdruckslos, während sich sein Blick fest an meinen heftete, er schien mich förmlich zu durchbohren. Diese braunen Augen, diese dunkelblonden Haare. Mein Herz, das schnell wie eine Maschine schlug.
»Emma?« Ich saugte den Klang seiner Stimme auf, wie ein Schwamm die Flüssigkeit, diese perfekte Stimme, die meinen Namen sagte, nach all dieser Zeit. Er sah mich noch einmal an, ganz kurz, dann überbrückte er die Distanz zwischen uns, ein Moment, der unglaublich war und bei dem ich dachte, dass ich in einem Märchen war.
Er küsste mich nicht, sondern er schloss mich in eine Umarmung, die mich so fest umschloss, dass ich beinahe zerquetscht wurde. Seine Arme hatten sich um meinen Rücken und meinen Bauch geschlungen, bis sie sich hinter meinem Rücken verkeilten, was mich noch näher an ihn zog.
Ohne mich auch nur einen Zentimeter bewegen zu können, japste ich nach Luft und ließ meinen Kopf auf seiner Schulter ruhen, während er durch meine Haare fuhr. »Du bist hier. Du bist tatsächlich hier ...«, murmelte er, wie ein Mantra, als müsste er sich davon überzeugen, dass das hier die Realität war.
»Wenn du hier bist, um dich endgültig zu verabschieden, dann vergesse nicht, dass ich dich immer lieben werde!« Ich konnte anhand seiner Stimme hören, dass er mit den Tränen zu kämpfen hatte und mein Herz fing noch verrückter an, in meiner Brust zu hämmern. »Ich bin hier, weil ich dir vergebe, Tommy. Ich weiß, du hast einen Fehler begangen, doch dir nicht zu verzeihen war ein noch viel größerer.«
Nun legte er aber seine Hand in meinen Nacken und zog mich zu seinem Gesicht, wo er seine Lippen auf meine legte. Endlich! Seit zwei Jahren hatte ich seine sanften Lippen nicht mehr auf meinen gespürt und nun war endlich dieser Augenblick gekommen.
Wir waren wieder zusammen, das war das Perfekteste, was überhaupt geschehen konnte. Meine Finger verschränkten sich mit seinen und ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd, wobei ich mir sicher war, dass mich alle anstarrten.
Doch ich war momentan nicht mehr in dieser Welt. Ich war in einer Art Paralleluniversum, zusammen mit Thomas, uns konnte nichts und niemand zurückholen.
»Ich liebe dich so sehr!«, wisperte er in mein Ohr, diese Gänsehaut, die sich anschließend auf meinem Arm bildete, war kaum zu beschreiben. Oh ja, ich liebte ihn auch! So sehr, wie ich niemand anderen lieben konnte.
Unsere beiden Wege hatten schließlich doch zusammengeführt, es war ein langer Prozess gewesen, doch dafür konnte uns nun niemand mehr trennen.
Es war einfach perfekt.
Eine phänomenale Wendung.
The end.
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A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)
RomanceMeine Mom hat einen neuen Freund, was neue Schule und ein neues Leben bedeutet. Eigentlich nicht so toll, doch die Schauspieler sind alle sehr nett. Als ich dann allerdings mitten auf dem Pausenhof mein Bewusstein verliere und in einer dunkel Zelle...