Chapter Eleven

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Emma POV

Ich saß mit Dylan und Kat am Frühstückstisch und wunderte mich darüber, was denn nur mit Thomas heute los war. Gestern Abend war er so nett zu mir gewesen und heute tat er, als wäre das alles gestern nicht geschehen. Dachte er etwa, dass ich einen One-Night-Stand mit ihm haben würde und wir uns danach wieder ignorieren würden?

Ich war total deprimiert, da ich so große Gefühle für ihn hatte und er das anscheinend nicht erwiderte. Was war an mir falsch? Redete ich ihm zu viel? War ich etwa hässlich? »Hey, Emma. Ich sehe doch, dass dich etwas belastet. Du kannst mir alles sagen, verstehst du? Ich weiß echt nicht, was mit dir los ist oder mit Thomas, aber ihr beide verhaltet euch heute total merkwürdig. Denkt nicht, dass ich das nicht bemerke!«

Ich seufzte und fuhr mir mir meiner Hand durch die Haare. Was sollte ich denn nur sagen? Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich die letzte Nacht bei Thomas verbracht hatte, denn das ging schließlich nur uns beide etwas an. »Zwischen Thomas und mir herrschen ein paar Differenzen und wir haben uns noch nicht ausgesprochen und das belastet mich. Aber ich werde jetzt losgehen und mit ihm sprechen.«

Schnell verputzte ich mein letztes Stück Brötchen und spülte mit Kaffee hinterher. Ich musste das nun wirklich hinter mich bringen, denn so konnte es wirklich nicht weitergehen. Mein Herz hatte sich schmerzhaft verkrampft, denn ehrlich gesagt, hasste ich alles, was mit Streit zu tun hatte, ich konnte das einfach nicht leiden. Ich war ein Symphatiemensch.

»Warte nur kurz, Emma«, sagte Kat und hielt mich am Handgelenk fest, »ich muss dich etwas fragen. Ist Josh single?« Ich sah sie entgeistert an. Hatte sie das denn wirklich ernst gemeint? Klar, Josh war sehr attraktiv, aber dennoch wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass sie mich einfach so fragen würde. »Ähmm ... ja, das ist er, wieso denn?« Kat wurde rot wie ein Tomate und schnappte sich die weinrote Serviette, die neben ihr lag und nestelte nervös daran herum. »Wäre es eine zu schwierige Aufgabe für dich, ihn mal zu fragen, was er einen Eindruck von mir hat? Das würde ich wirklich zu schätzen wissen!«

»Klar doch, kein Problem«, sagte ich total freundlich, während ich mir allerdings das Lachen verkneifen musste. Kat und Josh, das war echt komisch vorzustellen. Es war echt schwierig, ein Bild von den beiden in meinen Kopf zu bekommen, doch als ich es geschafft hatte, waren die beiden süß zusammen. Wer wusste, ob das Schicksal nicht seine Finger im Spiel haben würde und die beiden letztendlich zusammen kommen würden. Egal, was passieren würde, ich wünschte, dass es weniger aufwendig als bei Thomas und mir war.

Ich war nun zur Umkleide der Darsteller gelaufen und hatte an die Tür geklopft, auf der Thomas Brodie-Sangster stand. Ich war total nervös, meine Hände zitterten wie Espenlaub. Ich war so verknallt in ihn und nun musste ich ihn fragen, warum er heute so auf Abstand ging. War es ihm etwa peinlich, mit mir gesehen zu werden? Ich hasste es, die zweite Wahl zu sein. Ich hasste es so sehr. Wenn jemand nichts mit mir zu tun haben wollte, dann sollte man das mir sagen und nicht so tun, als wäre ich wichtig. Thomas musste doch wissen, dass ich momentan noch etwas empfindlich war, da ich wegen der ganzen Sache von den Rebels noch ziemlich mitgenommen war. Ich war noch nicht ganz zurechnungsfähig.

»Ja, bitte?« Eine Frau mit blonden Haaren hatte ihren Kopf aus dem Zimmer gestreckt und lächelte mich freundlich an. »Ich wollte fragen, ob es möglich wäre, mit Thomas zu sprechen, bevor sie anfangen, zu drehen. Es ist nämlich echt wichtig, auch für ihn!« Die Frau zog sich zurück, ließ allerdings die Tür angelehnt. Ich hörte Stimmen, die angeregt miteinander diskutierten, auch Thomas' Stimme konnte ich vernehmen. Wenn er nun meinen sollte, dass er mich nicht sehen wollte, würde ich aber total sauer werden.

Gerade bevor ich dachte, dass sie mir gar nicht mehr antworten würde, öffnete sich die Tür wieder und Thomas schritt hinaus. Er trug ein orangenes Top, eine braune Stoffhose und hatte sich ein dreckiges, wohl mal weißes, Hemd um die Hüfte gebunden. Mein Gesicht lief in der ersten Sekunde, in der ich ihn erblickte, gleich wieder hochrot an. Warum mussten meine Gefühle bei ihm denn nur so verrückt spielen, dass ich sie nicht mehr unter Kontrolle hatte?

»Komm mit, wir gehen in ein Nebenzimmer«, sagte er und ich folgte ihm in einen nebenstehenden Besprechungsraum, in dem er sich gleich auf einen Stuhl setzte und auf den Stuhl neben sich klopfte. Ganz ruhig, Emma! Er ist auch nur ein Mensch und kein Gott! Obwohl er ziemlich danach aussah.

»Was gibt es denn?«, fragte er mich, als ich mich neben ihm niederließ. »Was ist denn nur heute los, Thomas? Gestern Abend warst du so einfühlsam, hattest mich in dein Zimmer eingeladen und hast mich nett behandelt. Doch heute Morgen tust du einfach so, als würdest du mich nicht kennen und wir wären nur entfernte Bekannte. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Woher soll ich denn wissen, wann du Thomas und wann du Tommy bist?«

»Emma, das tut mir ehrlich leid. Du musst wissen, dass ich in solchen Sachen nur negative Erfahrungen hatte. Gestern hatte ich das alles auch nur ernst gemeint, doch heute morgen, als da auch noch Dylan und Katherine waren, war ich total überfordert. Sie wollten mich gleich fragen, ob wir zusammen sind. Doch ich muss erst einmal Zeit haben, um dich kennnenzulernen. Ich muss Vertrauen zu dir aufbauen, Emma und deswegen bitte ich dich, das zu akzeptieren, dass ich mich, wenn andere dabei sind, anders verhalte.«

Ich war total erleichtert, dass es so etwas ist und es nicht an mir lag. Obwohl ich ihm glaubte, war es so, als würde er mir etwas verheimlichen. Er würde mich doch niemals anlügen oder? Sicherlich nicht, das würde Thomas niemals machen. Er war mein Held, mein Retter, der mein Herz zum Flattern brachte. Wenn ich Thomas seine nötige Zeit gewähren würde, dann hätte ich auch Zeit, mit meiner Angst auf Grund der Rebels zurechtzukommen.

Wir beide würden das zusammen durchstehen und dann könnten wir auch in der Öffentlichkeit glücklich zusammen sein. Gott, wie sehr ich ihn dafür liebte.

A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt