Chapter Twenty-Two

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Emma POV

Am nächsten Tag waren wir alle zu einem Radiosender eingeladen worden, um dort interviewt zu werden. Wir würden auch zusammen ein Radioduell spielen, von dem ich keine Ahnung hatte, was uns erwarten würde, doch ich war einfach gespannt. Da ich ja keine Schauspielerin war, musste ich noch heute zur Schule gehen und würde dann erst später zu den anderen stoßen. In den letzten Wochen waren Ferien gewesen und nun starteten wir die letzte Etappe vor den Prüfungen, die schon in wenigen Wochen waren. Ich war gut vorbereitet, aber dennoch nervös.

Was mich allerdings noch nervös machte, war, dass der Dreh ebenfalls in wenigen Wochen abgeschlossen sein würde und Thomas und ich noch nicht über unsere gemeinsame Zukunft gesprochen hatten. Er würde sicherlich zurück nach London gehen und ich würde hier die Zeit bis zum zweiten Teil alleine verharren und meinen 18. Geburtstag feiern. Josh und Kat hatten schon große Pläne, die beiden reisten zusammen auf die Malediven, um dort zu entspannen und einfach nur Zeit für sich zu haben. Wenn es das bei Thomas und mir geben würde, wüsste ich nicht, was ich mit meiner ganzen Freude anfangen sollte.

Es klingelte, als die letzte Stunde vorbei war. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und lief hinaus in den Schulhof. Ich wartete auf niemanden und es wartete auch niemand auf mich, da ich seit ich damals umgekippt war, nicht wirklich Anschluss gefunden hatte und mich wohl jeder für arrogant hielt, da ich mit den Darstellern abhing.

Schnell lief ich auf die schwarze Limousine zu, die auf dem Parkplatz geparkt hatte und öffnete die schwarz lackierte Tür, um einzusteigen. Seufzend ließ ich mich auf dem Sitz nieder und schnallte mich an, froh, nun endlich einen weiteren Schultag hinter mir zu haben.

»Hey, Emmalein«, begrüßte Josh mich und ich bekam fast einen Herzinfarkt, da ich ihn anfangs nicht gesehen hatte. Er saß wie ein kleines Monster in seiner Ecke gekrümelt und grinste mich verschmitzt an. »Na, wie war die Schule?«, fragte er mich und ich musste mich beherrschen, mir nicht die Hand vor den Kopf zu schlagen. Wieso dachte denn jeder, dass mir die Schule Spaß machen würde? Nur weil meine Noten nicht unterirdisch waren, ich eine der Besten war, fand ich es dennoch öde zum Einschlafen.

»Ich will endlich meinen Abschluss, damit ich dieses Loch nie wieder sehen muss. Wie kommt es eigentlich, dass du mich abholst? Gibt es Stress mit Kat?« Josh sah mich an, als hätte ich ihn persönlich beleidigt. Anscheinend war zwischen den beiden alles gut. »Ich wollte Zeit mit meiner Schwester verbringen, ist das etwa verboten?«, schmunzelte er.

»Nein, aber eigentlich bin ich rechtlich gesehen noch nicht einmal deine Schwester. Catelyn und Ryan sind noch nicht verheiratet.« Doch ich hoffe natürlich, dass die beiden dies bald tun würden. Sie passten nämlich perfekt zusammen und eine Hochzeit wäre die Bestätigung ihrer Liebe.

Die Limousine hielt an und der Chauffeur öffnete uns beiden die Tür und Josh und ich stiegen aus. Wir wurden zu dem großen, modernen Gebäude geleitet, wo wir wohl unser Interview haben würden.

»Mister Hutcherson, Miss Cooper. Schön, Sie hier zu sehen!« Eine Brünette begrüßte uns theatralisch am Eingang, indem sie uns umarmte und die Arme wie bei einem Städtetrip in die Luft schmiss. Mir wurde eine kleine Karte gereicht, ein weißes Blatt, auf dem mein Name stand. Nachdem ich es befestigt hatte, führte sie uns zu den anderen.

Zuerst erblickte ich Dexter und Dylan, die sich mal wieder total über etwas zu amüsieren schienen. Mein Blick bleib dann allerdings an Thomas heften, der den Arm um Kaya gelegt hatte, die rot geäderte Augen hatte. Sie hatte ihren Kopf auf Thomas' Schulter gelegt, der ihr mit seiner freien Hand darüber strich.

Obwohl ich insgeheim wusste, dass es sicherlich einen Grund hatte, spürte ich die Stiche der Eifersucht, als ich die beiden sah. Ich wusste, dass das total zickig von mir war, doch ich wollte und konnte Thomas einfach mit niemandem teilen. Er gehörte zu mir und zu niemand anderem! Was war denn nur los mit Kaya? Sonst suchte sie nie die Nähe von Thomas! Kaya liebte doch Dylan, warum waren die beiden denn nicht zusammen? Oder hatte das alles etwas mit ihm zu tun?

Ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen und lief schnurstracks auf Thomas und Kaya zu. Allerdings kam die Brünette vom Eingang genau eine Sekunde zuvor aus dem Nichts und nahm die beiden zu ihrem ersten Interview mit. Na super!

Schmollend ließ ich mich auf dem Sessel nieder und wartete darauf, dass etwa passierte. Dylan und Dexter waren verstummt und blickten auf ihre Smartphones. Da ich nichts besonderes zu tun hatte, zückte ich eben auch meins. Ich sah mir ein paar Bilder von Thomas an, als er noch jünger war, von Nanny McPhee oder die letzte Legion. Er sah einfach zu süß aus, wenn auch nicht seinem Alter entsprechend. Doch Thomas war einfach perfekt.

Eine kichernde Kaya ließ mich aufblicken. Sie lief neben Thomas in den Flur, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er verabschiedete sich lächelnd von ihr, während ich die Messerstiche spürte, die sich in mein Herz bohrten. Es schien zu zerbrechen, so eifersüchtig war ich. Meine Hände musste ich unter meinen Oberschenkel legen, damit sie nicht anfingen, zu zittern. Beruhige dich, Emma!

Thomas schien mich nun auch endlich mal zu registrieren. Wow, das ging aber schnell heute! Er kam lässig, mit den Händen in seiner Jeanstasche auf mich zu. Als er mir in die Augen sah, fing er breit an, zu grinsen, beugte sich zu mir hinunter, um mich zu küssen, doch ich drehte den Kopf weg.

»Was ist denn los, Schatz?«, fragte Thomas, sichlich verwirrt, als er sich neben mir niederließ. Er griff nach meiner Hand, doch als er seine Finger mit meinen verschränken wollte, blockte ich wieder ab.

»Was war denn das mit Kaya?« »Du weißt genau, was ich meine! Seit wann seid ihr euch denn so nahe?« Thomas sah mich total perplex an, als hätte er wirklich nicht den blassesten Schimmer, wovon ich da sprach. Da zeigte sich, dass er als Beruf ein Schauspieler war, das beherrschte er wirklich.

»Nein, Emma, es ging ihr nicht so gut und sie hat mich gebraucht, als ihren Freund. Sie ist meine beste Freundin, wieso sollte ich sie im Stich lassen?« Wütend stand ich auf und murmelte: »Ist schon gut.« Und verschwand.

A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt