Emma POV
Ich hatte mich in mein Zimmer gesetzt und zappte mal wieder lustlos durch die Kanäle. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte, denn irgendwie musste ich mich auf andere Gedanken bringen. Ich hatte so eben mit der Liebe meines Lebens Schluss gemacht und es würde nie wieder zwischen uns etwas laufen. Am liebsten würde ich meine Handlung rückgängig machen, damit ich ihn wenigstens abends für mich hätte, aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass es auf Dauer nicht funktionieren würde.
Thomas hatte wohl seinen Spaß gehabt und nun war es zu Ende, er hatte mich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen und ich Dussel hatte wirklich gedacht, dass ihm etwas an mir liegen würde. Ich hatte doch tatsächlich gehofft, dass er mir hinterhergelaufen wäre, um mir zu sagen, dass er etwas für mich empfand, aber da hatte ich mich gewaltig getäuscht.
Doch auch der Fernseher lenkte mich nicht wirklich ab, denn es liefen nur Filme, in dem sich irgendjemand küsste, was nicht gerade dazu beitrug, dass ich mich besser fühlte. Letztendlich entschied ich mich für Spongebob, da würde ich wenigstens nicht dran verzweifeln.
Schnell krallte ich mir eine Packung Chips von meinem Nachttisch und stopfte mir mein Kissen in den Rücken. Mümmelnd merkte ich, wie meine Augenlider schwer wurden, obwohl es gerade mal 15 Uhr war. Doch ich wusste, dass ich sowieso nicht einschlafen könnte, da mir einfach zu viele Gedanken in meinem Kopf kreisten.
Nach einigen Minuten, in denen ich schon die halbe Packung verdrückt hatte, klopfte es auf einmal an der Tür und als ich nicht antwortete, wurde sie von selbst geöffnet. Ich sollte mir Joshs Rat, abzuschließen, wirklich mal zu Herzen nehmen. Ich wollte keinen Besuch, ich war nicht in der Stimmung dazu.
Es war Thomas.
Was wollte er denn von mir?
»Ich habe nachgedacht Emma.« Er trat ein, ohne, dass ich das erlaubt hatte und setzte sich verkehrt herum auf einen Stuhl, den er zuvor vor mein Bett geschoben hatte. Ich schaltete den Fernseher aus und starrte ihn an. Was wollte er denn nur hier? Entschuldigen für sein Verhalten würde er sich wohl kaum und sagen, dass ich mich in seinen Gefühlen getäuscht hatte, wohl auch nicht. Was war es also dann? Ich konnte es einfach nicht verstehen!
»Was willst du, Thomas? Ich habe meinen Standpunkt vorhin klar genug rübergebracht, glaube ich, oder was hast du daran nicht verstanden?« Ich band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, da sie mir erstens auf die Nerven gingen und ich zweitens und das war der wichtigere Grund, etwas mit meinen Händen zu tun haben wollte, damit er nicht sah, wie sie unkontrolliert in der Gegend rumschlotterten. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht geben.
»Ich habe lange nachdedacht. Deine Worte haben mich getroffen, da ich die Zeit sehr genossen habe, die wir bisher hatten. Es ist natürlich komisch, es auf einmal offiziell zu machen, aber dennoch will ich dich auch nicht verlieren, Emma. Ich bin der Meinung, dass zwischen uns ein Band besteht, das stark ist und nicht zerbrechen darf. Deswegen bitte ich dich, mir zu verzeihen und es ab sofort öffentlich zu machen. Ich muss mich daran gewöhnen, dass mich dann alle anstarren, aber du stehst mir ja bei!«
Ich träumte doch gerade oder? Konnte mich mal jemand kneifen?! Das hatte er doch nicht wirklich gesagt? Thomas, der Junge, mit dem ich die letzten Abende der letzten Monate verbracht hatte und in den ich verliebt war, hatte soeben wirklich gestanden, dass ich ihm wichtig war und er mich nicht verlieren wollte.
Ich hörte etwas rascheln und sah, wie Thomas einen Zettel aus seine Hosentasche holte und mir das gefaltete Papier in die Hand drückte. Während dieser Übergabe berührten sich unsere Hände und ich konnte spüren, wie ein Funken von seiner Haut auf meine sprühte, wie ein Funken der Zuneigung, es war schwer zu formulieren.
»Ich warte dann mal draußen«, lächelte er und stand auf. Perplex sah ich ihm hinterher, wie er die Tür hinter sich schloss. Was meinte er denn damit? Ich musste es wohl schnell herausfinden und ohne, dass ich es groß registrierte, hatte ich den Brief auch schon in der Hand und entfaltete ihn hektisch. Ich war eine so ungeduldige Person, das war ja kaum auszuhalten. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, wie man denn sonst handeln sollte, wenn man gerade so eine Ansprache von seinem Traumjungen gehalten bekommen hatte und nun einen Brief erhalten hatte.
Es stand nicht viel auf ihm, eigentlich lediglich zwei Sätze:
Eigentlich hasse ich solche Briefe, aber uns könnte es ganz gut tun: Willst du mit mir gehen? [ ] Ja [ ] Nein [ ] Vielleicht
Das war so süß und ich die Tatsache, dass er es getan hatte, um die Stimmung zu lockern, war noch perfekter. Ich zitterte wie Espenlaub und dieses Mal würde ich mir auch nicht die Haare zusammenbinden, denn er könnte gerne erfahren, was er für eine Wirkung auf mich hatte.
Als ich die Tür aufriss, sah ich Thomas lässig an der Wand lehnen, dennoch sah ich seinem Gesicht an, dass er wohl nervös gewesen war, was ich ihm wohl antworten würde. »Na, hast du dich entschieden?«, neckte er mich und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. So entspannt, wie er tat, war er gar nicht!
»Ja!«, rief ich jauchzend und warf mich ihm in die Arme und vergrub mein Gesicht an seinem Hals, wo ich seinen vertrauten Duft einatmete, der mein Herz noch mehr zum Flattern brachte. Ich liebte Thomas einfach so unbeschreiblich sehr.
Thomas legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und schob so mein Gesicht weiter nach oben. »Es tut mir so leid, alles, was ich dir getan habe, Emma. Das war unverantwortlich von mir. Ich habe so ein schlechtes Gewissen.« »Ist schon okay, Thomas. Nun ist ja alles perfekt.« Machte es ihm wirklich so viel Sorgen, dass er sich nur abends mit mir abgegeben hatte? Er tat ja gerade so, als hätte er mich vergiftet. Beim Gedanken daran, musste ich schmunzeln, denn sowas würde Thomas niemals tun.
Thomas küsste mich. Dieses Mal spürte ich, dass etwas anders war. Ich konnte es schlecht beschreiben, ich fühlte mich einfach so geborgen und Thomas schien auch völlig in seiner eigenen Welt zu sein. Anscheinend hatte ich ihn wirklich zum Nachdenken angeregt. Und nun wirkte er einfach befreiter.
»Was für eine phänomenale Wendung«, wisperte ich und Thomas löste sich kurz von mir. »Was hast du gesagt?« »Vergiss es«, lächelte ich, zog ihn wieder zu mir herunter und verschloss meinen Mund mit seinem.
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A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)
RomanceMeine Mom hat einen neuen Freund, was neue Schule und ein neues Leben bedeutet. Eigentlich nicht so toll, doch die Schauspieler sind alle sehr nett. Als ich dann allerdings mitten auf dem Pausenhof mein Bewusstein verliere und in einer dunkel Zelle...