Thomas POV
~2 Monate später~
Es war ein weiterer Drehtag, bei dem es genau so ablief wie jeden Tag. Nichts besonderes. Eigentlich. Mit Emma lief eigentlich alles ganz passabel, abends hatten wir unseren Spaß, doch tagsüber gingen wir uns meistens aus dem Weg. Naja, eigentlich ging ich ihr eher aus dem Weg, ihr Blick suchte öfter mal meinen, aber ich sah immer weg und sprach auch nicht mehr als nötig mit ihr in der Öffentlichkeit.
Ich war es einfach nicht gewohnt und außerdem passte mir das System, wie es gerade war, am besten. Abends verstand ich mich immer sehr gut mit ihr, wir lachten auch viel. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie Gefühle für mich hatte, dennoch konnte ich diese nach zwei Monaten noch immer nicht erwidern. Ich wusste nicht, wieso, ich hatte auch nichts gegen sie, dennoch verspürte ich keine Schmetterlinge im Bauch oder etwas ähnliches, ich war einfach gefühlskalt.
Wir waren gerade dabei, die Szene zu drehen, in der Thomas im Bau eingesperrt war und Newt und die anderen ihm von Gallys tyrannischer Herrschaft zu erzählen. Ich ratterte meinen Text runter und wurde dabei von Ryan öfter mal ermahnt, dass ich mich mehr in meine Rolle einbringen solle. Aber was sollte ich denn machen, wenn ich heute nicht in der Stimmung war? Ich konnte doch nicht mehr machen, als mich anstrengen, verflixt nochmal, dass das niemand verstand!
Ich der Mittagspause hatte ich mich alleine an einen Tisch gesetzt, da ich nicht wollte, dass ich meine schlechte Laune womöglicherweise noch an den anderen auslassen konnte. Sie hatten mir ja nichts getan. Außerdem waren Josh und Kat, die mit verschränkten Fingern an einem Tisch saßen und sich gegenseitig mit kleinen Happen fütterten, immer noch Gesprächsthema Nummer 1.
Als ich, bevor es mit dem Dreh weiterging, noch eine Runde spazieren lief, tauchte gerade Emma auf und hielt mich am Handgelenk fest. »Wir müssen reden«, sagte sie und ich konnte ihrem Blick und ihrer Tonlage gleich anmerken, dass etwas wohl nicht stimmte.
Also folgte ich ihr in ein Nebenzimmer, wo ich mich auf einem Sessel niederließ. Emma setzte sich mir gegenüber und strich mit ihren Händen über ihre Jeans, bevor sie sie ebenfalls über ihr himmelblaues Oberteil strich und es somit glättete. Mein Blick heftete sich unwillkürlich auf sie.
»Thomas, ich kann das so nicht länger. Du weißt, wie gerne ich dich habe und ich liebe es, wenn wir abends ein paar Stunden für uns zusammen haben, aber auf Dauer ist das ein zu großer Druck für mich! Ich kann das wirklich nicht mehr, Thomas. Ich wil dich nicht verlieren, aber dennoch stelle ich dich hiermit vor eine Entscheidung. Entweder wir können auch in der Öffentlichkeit zeigen, dass wir zusammen sind oder ich muss das leider hier beenden. Es liegt nicht an dir, nur daran, dass ich ein Mensch bin, der so etwas nicht so leicht verkraftet.«
Sie sah mich an und ich konnte in ihrem Blick erkennen, dass sie es wirklich ernst meinte. Sie spielte nicht mit mir, im Gegensatz zu mir.
Was sollte ich denn nur machen?
Als ich Emma nach einiger Zeit noch keine Antwort gegeben hatte, bemerkte ich, wie sie ihren Stuhl quietschend nach hinten schob un daufstand. »Ich verstehe schon, ich verstehe schon. Nur deinen Spaß«, murmelte sie mit gepresster Stimme und verschwand dann ohne große Worte.
Ich raufte mir die Haare. Ich musste eine Entscheidung fällen, schließlich konnte ich sie doch auch nicht gehen lassen. In den letzten Monaten hatte ich sehr viele Erfahrungen mit ihr geteilt und auch schon viele Unterhaltungen mit ihr geführt. Ich konnte sie mittlerweile sehr gut einschätzen und man konnte sagen, dass ich sehr viel über Emma wusste.
Eigentlich war ich nicht bereit, auf ihre Forderung einzugehen, aber die Alternative war, dass ich nichts mehr mit ihr zu tun haben würde. Emma würde mir aus dem Weg gehen und nicht mehr mit mir sprechen. Ich würde keinerlei Kontakt mehr zu ihr haben und das wollte ich natürlich auch nicht.
Was war mir denn wichtiger? Das war eine so schwere Entscheidung! Ich konnte auch nicht ohne sie, das wurde mir gerade bewusst. Wenn ich mir vorstellte, all das, was zwischen uns war oder auch nicht war, zu beenden, das konnte ich mir auch nicht vorstellen.
Vielleicht sollten wir es wirklich öffentlich machen.
Ich war zwar nicht so verknallt, wie Emma es war, dass ich immer rot wurde und ganz hibbelig, aber dennoch fand ich sie ganz symphatisch und das war doch ein guter Anhaltspunkt. Von mir konnte sie keine große Liebe erwarten, denn das war ich nicht gewohnt, zu geben.
Aber immerhin musste ich zugeben, dass ich durch sie viel dazugelernt hatte, ich hatte mich weiterentwickelt und würde es nochmal diese Situation mit den Rebels geben, dann würde es anders ablaufen. Ich würde nicht noch einmal den gleichen Fehler machen. Ich würde ihr nicht noch einmal K.O.-Tropfen ins Getränk kippen.
Das war nicht gut von mir, ich hatte durch Emma gelernt, sozialer zu sein.
Nun lief ich im Zimmer auf und ab und überlegte mir, wie ich denn mit Emma sprechen sollte, dass sie mich nicht abblitzen lassen würde aber dennoch zur Kenntnis nehmen würde, dass ich nicht so auf öffentliches Kuscheln und Rumknutschen stand. Außer sie wäre vielleicht ein total heißes Model ... Meine Gedanken schweiften schon wieder ab! Ich musste mich auf den Ernst der Lage konzentrieren und der lag darin, die verkorkste Beziehung oder was das auch immer war, von Emma und mir zu retten. Und ich musste ihr eines Tages klarmachen, dass meine Gefühle wohl nicht diesselben zu sein schienen, die sie wohl hatte. Natürlich nachdem ich noch etwas Spaß hatte.
Vor allem wie sollte ich es Ava erklären, dass ich nun eine 'Freundin' hatte? Sie war ein sehr gefühlvoller Mensch und würde mich sicherlich über jedes Detail ausquetschen und da würde es auffallen, dass ich ja eigentlich nicht in Emma verliebt war. Ich war, meiner Meinung nach, wirklich nicht in Emma verliebt.
Schätzte ich mal.
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A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)
RomanceMeine Mom hat einen neuen Freund, was neue Schule und ein neues Leben bedeutet. Eigentlich nicht so toll, doch die Schauspieler sind alle sehr nett. Als ich dann allerdings mitten auf dem Pausenhof mein Bewusstein verliere und in einer dunkel Zelle...