Chapter Twenty-Five

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Emma POV

»Aufstehen!« Mir wurde gewaltsam die Decke weggerissen, das Fenster wurde aufgerissen und ich wurde auf den Boden gezerrt. »In 20 Minuten bist du fertig! Josh und ich warten draußen!« Kat drehte sich von mir weg und pfefferte meine Zimmertür zu.

Was zur Hölle war das denn bitte für ein Auftritt? Sie sollte mich gefälligst in Ruhe lassen, ich hatte die halbe Nacht nicht geschlafen und wollte heute weiter damit machen, mir den gelben Schwamm reinzuziehen! Doch da hatte ich wohl nicht mit Kat und Josh gerechnet. Josh war schon immer so gewesen, dass er es nicht akzeptierte, wenn ich Trübsal bließ, er lenkte mich dann immer ab, doch dieses mal war es etwas ganz anderes.

Mein Leben war so gut wie gelaufen, ich hatte keinen Sinn mehr, weiterzumachen, er hatte mein ganzes Vertrauen in Gott und die Welt zunichte genacht. Während ich mich fertigmachte, da ich Respekt vor Joshs Reaktion hatte, falls ich zu spät war, sah ich Thomas überall.

Ich erinnerte mich an die Tage, an denen er hier gewesen war. Wir beide waren einfach glücklich gewesen, wir waren verliebt. Ich war verliebt, was er war, das konnte ich nicht sagen, das wusste ich nämlich nicht. Ich hatte an ihn meine Unschuld verloren, da ich dachte, dass er der Richtige wäre. Tja, falsch gedacht, Emma!

»Lasst mich doch einfach in Ruhe! Thomas ist ein Arsch und ich hoffe, dass die Polizei lebenslänglich in den Knast schmeißt. Das hat der Dreckssack verdient. Ich hasse ihn, ich hasse ihn! Er ist so dumm!« Josh nahm mich in seinen Arm und fing an, mir über den Rücken zu streichen. Er konnte im Moment nicht mehr für mich tun, als einfach für mich dazusein.

»Du hasst ihn nicht Emma, du liebst ihn bedingungslos. Und das ist auch gut so, dass du so empfindest, du hast ein reines Herz und hast die Fähigkeit, zu lieben, anderen deine Liebe zu schenken, das ist eine äußerst wertvolle Eigenschaft! Lass sie dir wegen so eines Arsches von Thomas nicht zu verderben. Er wird seine Strafe absitzen und in der Hölle von Gefängnis schmoren, das hat er sich alles selbst zuzuschreiben. In der Zeit, in der er vor sich hingammelt, lebst du in der Zeit deines Lebens und kannst dein Leben genießen. Ich habe dich lieb, vergiss das nicht!«

Ich drückte mich noch näher an ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust, während ich meinen Tränen freien Lauf ließ, es tat gut, jemanden hier zu haben, dem ich wenigstens vertrauen konnte. Josh war der wichtigste Mann in meinen Leben, er war immer für mich da. »Ich habe dich auch lieb, Josh. Dich auch, Kat.« Ich drehte mich zu ihr um.

Kat nahm mich nun auch in den Arm. »Ich dich auch, Emma.« »Jetzt gehen wir aber zusammen in den Park. Bis wir nacher zur Besprechung zu den anderen müssen, haben wir noch Zeit, um etwas zu entspannen. Emma du kommst mit, keine Widerrede. Du siehst richtig bleich aus, die Sonne und die frische Luft werden dir sicherlich ganz gut tun.«

***

Die Enten im Park mit Brot zu füttern, brachte mich auch nicht auf andere Gedanken. Ich saß hier mit Josh und Kat auf der Bank und wir schmissen den Enten immer wieder kleine Brotkrumen hin, die sie freudig aufpickten. Die Sonne schien, als wäre sie glücklich, weil es so perfekt war, die Luft war rein und um uns waren lachenden Kinder, die auf der Wiese spielten. Man konnte sagen, dass außer mir jeder hier zufrieden war. Josh und Kat hielten sich mit ihrer Liebe auch zurück, sie küssten sich nicht und hielten keine Hand, worüber ich ihnen total dankbar war.

»Muss er ins Gefängnis?«, fragte ich Katherine, als ich gerade wieder ein Stück Brot aus der Tüte abriss. Ich warf es auf eine Ente zu, die vor mir auf und ablief. Sie war total ungeduldig und konnte es kaum erwarten, noch mehr zu fressen zu bekommen, auf das sie sich dann gleich stürzte.

»Er hat sich wohl gestellt und die Polizei hat ihn über Nacht dabehalten. Genaueres weiß noch niemand, aber so wie es nach dem jetzigen Stand aussieht, wird er sicherlich ins Gefängnis kommen. Das, was er getan hat, war ja nicht gerade harmlos.«

Ach, warum hatte ich denn überhaupt nachgefragt? Ich verstand meine Gefühle nicht, obwohl ich ihn hasste, konnte ich ihn einfach nicht vergessen, das war einfach unmöglich. Ich liebte ihn noch immer und wünschte mir einfach nur, dass ich auf einmal aufwachen würde und Thomas neben mir liegen würde, er mich küssen würde und wir glücklich zusammen Frühstücken gehen konnten.

»Was passiert in Zukunft? Ein paar Szenen wurden doch noch nicht gedreht, Thomas kann sie aber auch nicht drehen.« »Das muss Ryan entscheiden, ich denke, wir warten jetzt alle erst einmal, wie das Urteil lautet, dann sprechen wir weiter. Emma, komm, lass uns noch ein Eis holen gehen, da hast du doch sicherlich auch Lust drauf oder?«, fragte Josh und warf sein letztes Stück Brot zu den Enten, die sich wie wild darauf stürzten.

***

Abends saßen alle Darsteller zusammen und warteten darauf, dass die Neuigkeiten verkündet wurden. Ich saß zwischen Dylan und Kaya, die mich beide so gut es ging, ablenkten. Meine Nerven lagen blank, ich zitterte wie Espenlaub und musste aufpassen, dass ich nicht wieder anfing, zu weinen. Thomas' Urteil würde uns allen gleich mitgeteilt werden. Ein Polizist würde hier vorbeikommen und uns über alles Wichtige informieren, anschließend würden wir uns alle besprechen, was wir tun würden.

Die Tür wurde geöffnet und der Polizist trat ein, mit ernstem Blick. Mein Herz raste wie eine Maschine.

Doch er war nicht alleine. Thomas begleitete ihn. Bei seinem Anblick, konnte ich mich kaum noch halten, lediglich Kaya, die meinen Unterarm gefasst hatte, hielt mich zurück, nicht abzuhauen.

Thomas sah mir in die Augen, seine haselnussbraunen Augen suchten meinen Blickkontakt, doch ich brach ihn ab. Was wollte er hier? Ich wollte ihn nicht sehen! Er sollte gefälligst abhauen, dieser Verräter.

»Emma, bitte hör mir zu!«, flehte Thomas. Doch er war für mich gestorben.

A phenomenal turn [Thomas Sangster FF] (Überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt