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Er erwiderte meine Umarmung.
Ich weiß nicht wie lange wir dort standen, aber aufjedenfall war es lange. Irgendwann löste er sich von mir und schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Was ist?"
"Wärst du geschminkt würde ich denken das du dieses rosane Schminkzeug da Zuviel an die Augen geklatscht hättest. Deine Augen sind total rot. Geh dein Gesicht mal waschen" sagte er lachend.
"Yousseeeeef! Wie oft noch! Es heißt Rouge! Rouge! Du trottel!" Ich löste mich komplett von ihm und stampfte ins Bad. Ich wusch mein Gesicht mit kühlem Wasser und trocknete es mit dem Handtuch. Ich sah mich im Spiegel an. Ich war generell etwas gerötet. Und wie scheiße ich aussah! Und Popel hing mir in der Nase! Wie peinlich! Wieso sagte er nichts? Ich putzte mir noch schnell die Nase und lief zurück in sein Zimmer. Er war jedoch nicht da.
"Youssef?"
"Ich bin unten im Wohnzimmer, komm runter" rief er. Ich lief ins Wohnzimmer und sah ihn ausgebreitet auf der Couch liegen danach Lief ich in die Küche und sah das seine Mutter uns etwas zum Snacken vorbereitet hatte. Sie sah mich Lächelnd an. "Gib Youssef nichts! Er hat es nicht verdient der Esel!" Ich nickte und nahm ihr das Tablet lachend entgegen. Ich lief zurück ins Wohnzimmer. Die Couch war riesig also setzte ich mich mit dem Tablet an den äußersten Rand und fing an zu futtern.
"Hallo!? Gib mal was ab"
"Deine Mutter hat gesagt ich soll dir nichts geben. Außerdem reicht das gerade mal für mich und überhaupt laut deinem Ernährungsplan darfst du sowas gar nicht essen." Ich lachte und beschmiss ihn mit einem M&M. Er fing den M&M auf und warf ihn sich sofort in den Mund. "Du weißt, wenn ich aufstehe dann habe ich keine Gnade. Du weißt." Sagte er drohend. "Trau dich wenn du ein Mann bist!" Sagte ich auffordernd.
"Genau! Trau dich wenn du ein Mann bist du Esel!" Erklang die Stimme seiner Mutter. Ich sah zu ihr rüber und hielt ihr meine Handfläche hin, sie schlug ein. Er zog seine Augenbrauen zusammen und blickte stur zum Fernseher. Mal so nebenbei, es lief irgendeine komische Dokumentation. Als ob es ihn interessierte wie Elefanten ihre Babys bekamen. Seine Mutter verließ das Wohnzimmer und ich ging zu ihm rüber. "Ok du tust mir leid, du bekommst auch was." Ich reichte ihm eine Schüssel hin und legte mich quer neben ihm. "Wechsel mal den Kanal, du schaust dir da die Zeugung von Elefantenbabys an. Du Abiturient." Er lachte und schaltete um.

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte merkte ich, dass ich im Bett von Youssef lag. Ich schlug die Decke zur Seite und richtete mich auf. Wie lange hatte ich geschlafen? Wieso lässt er mich nicht im Wohnzimmer liegen? Wie spät war es überhaupt? Ich stand auf und lief runter in die Küche. "Guten Morgen benti." Sagte seine Mutter. "Guten Morgen? Habe ich durchgeschlafen?" Fragte ich entsetzt. Sie lachte. "Nein Hobbi, zwei Stunden nur, habe mit deiner Mutter gesprochen und ihr Bescheid gegeben das du bei uns bist. Möchtest du etwas essen? Ich hab noch etwas vom Mittagessen. Aber wenn du magst koche ich dir schnell was anderes.", "ach Quatsch mach dir bitte nicht die Mühe! Ich wollte eigentlich noch in die Stadt aber wo ist Youssef schon wieder?"
"Den habe ich zum Rasenmähen verdonnert. Der ist draußen."
"So muss das sein Tante! Das nenn ich Erziehung! Tbark'allah 3lik*!" Ich lachte und lief durch das Wohnzimmer raus in den Garten.
Ich erblickte Youssef und sah ihn nur in Jogginghose durch den Garten laufen. Ich suchte sein T-Shirt und nahm es anschließend in die Hand. Ich lief auf ihn zu und schlug ihn damit. "Zieh dich mal an du Esel! Die Nachbarn haben Fenster und Vorallem haben sie Augen!! Du machst Zina* mit Ihren Augen!" Er lachte und schubste mich sanft weg. "Guten Morgen Prinzessin, sind wir von unserem Schönheitsschlaf erwacht? Haben wir denn angenehm geträumt? Wie schläft es sich auf meinem Bett?" Er verbeugte sich sehr dramatisch, "wenn du mal die Bettwäsche wechseln würdest wäre es angenehm du stinker!" Ich lachte und schlug ihn weiter mit dem T-Shirt. Er zog die Augenbrauen zusammen und spielte einen bösen Blick. "Ja na und, dann stinkt meine Wäsche angeblich.. Aber warte mal ich kann dir sagen warum die stinkt! Du furzt zu viel während du schläfst! Bisschen weniger vom furzen und Zack würde einmal Wäsche wechseln im JAHR reichen!" Er lachte laut auf und nun fing ich an ihn zu boxen. Er entzog mir sein T-Shirt und zog es sich über.
Er bückte sich und ich schaute ihn verwirrt an. Er griff nach meinen Beinen und hob mich hoch über seine Schulter. Als würde ich nichts wiegen. NICHTS.
Dann fing er an durch den garten zu laufen als wäre ich irgendein Gegenstand. Wie ein Fisch fing ich an zu zappeln, hämmerte auf dem Rücken und kniff ihn. . "YOUUUUUSSSSSEEEEFFFFF LAAAAAASS MICH LOOOOOOOOOOOS DU ESEEEEEEL!!" Irgendwann stoppte er hob mich hoch und legte mich auf den Rasen. Wie eine Mutter ihr Kind, in die Wiege. Genauso muss das ausgesehen haben.
"Bist du doof?!" Fragte ich, ich war ordentlich durch geschüttelt, mir war schlecht. "Nein ich bin verdammt siksi" er meinte sexy, doch er sprach das absichtlich so aus damit ich lachte und ich lachte wirklich. "So siksi das die Nachbarin mich schon lange aus dem Fenster beobachtet. Soll ich Show machen und mein T-Shirt ausziehen?" Ich rappelte mich hoch und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Sixpack hin oder her! Youssef du bist trotzdem hässlich" ich klopfte mir die Hose ab. "Hässlich und ich bin stolz drauf." Sagte er
"My Name is Youssef und ich bin hässlich!" Sagte er lauter. "MY NAME IS YOUSSEF AND I'M UGLY MOTHERFUXKER! HÄÄÄÄÄÄSSSLICH!!" schrie er. Ich blickte ihn erschrocken an, musste aber lachen. Wie verrückt er war. "Aaaah skout a bnadem*! Die Nachbarn hören dich! Komm rein bevor ich komme und dich hole!!" Das war nicht die Stimme seiner Mutter sondern die seines Vaters! Mein Mund klappte nach unten und ich fing unglaublich laut an zu lachen. Und auch Youssef klappte der Mund nach unten. "Baba ich war das nicht, das war Sofia die das gesagt hat!" Versuchte er sich zu verteidigen. "Seid wann hat Sofia eine männliche Stimme?" , "ISTSO Onkel! Schlag ihn! Er braucht Schläge!!", "komm du auch rein bevor ihr beide Schläge bekommt!" Erwiderte sein Vater und Youssef lachte. "Tja, wer zuletzt lacht lacht am besten!" Ich kniff ihn und lief rein.
Ich grüßte seinen Vater und unterhielt mich kurz mit ihm. Nachdem Youssef sich zu uns gesellte verabschiedete ich mich von allen.
Youssef begleitete mich noch zur Tür.
"Ich komme mit zur Stadt."
"Nein! Ich hab was zu erledigen Mädchenkram und sowas."
"Das war doch sonst nie ein Problem." sagte er stutzig.
"Es ist auch kein Problem nur, ich wollte halt .."
"Alleine sein" beendete er meinen Satz.
"Nein nicht so, wollte nur .. Ach keine Ahnung vergiss es einfach. Wir sehen uns die Tage!"
Ich umarmte ihn zum Abschied, doch als ich mich lösen wollte hielt er mich noch fest.
"Ich weiß, es hat dich verletzt und es tut mir unglaublich leid. Du bist und bleibst meine Nummer eins Sofia. Vergiss das nie" flüsterte er in mein Ohr. Ich musste wieder schwer die Tränen zurückhalten. Wir lösten uns und ich lief zum Auto.
Als ich weg fuhr sah ich im Rückspiegel das er noch in der Einfahrt stand und mir hinterher blickte.

*Zina = Unzucht
*tbark'allah 3lik = Möge Gottes Segen mit dir sein
*Ah Skout a bnadem = sei ruhig du Mensch

Ich liebte dich, ich habe dich wirklich geliebt..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt