Mektab.
Alles passiert aus einem Grund und Zufälle?
Die gibt es nicht.
Jede Sekunde unseres Lebens ist bereits vorgeschrieben.
Es hat seine Zeit gebraucht, bis ich begriffen habe das nicht alles glatt laufen kann, ich meine.. das Leben besteht nicht aus klarem Sonnenschein, bunten Einhörnern und Glitzerstaub den wir rülpsen.
Wie heißt es so schön? Sunshine all the time makes a desert. Könnte den Spruch auch deutschsprachig bringen, aber in Englisch klingt es irgendwie besser, oder?
Also, den Staub kurz von den Schultern klopfen - aufstehen und vorallem weitermachen!
____________________________
Hastig packte ich einen Block und die Stifte in die Tasche. Das Glas Milch dass mein Vater mir hingestellte hatte, kippte ich in einem Zug runter und stellte es neben die Schuhe ab, die ich mir verzweifelt versuchte über zuziehen. Wie wäre es damit Sofia? Löse zunächst die Schnürsenkel, weite die Schuhe etwas aus und versuche dann deine zarten Füße hinein zuschieben.
Logisches Denken. Allees klar!
Ich richtete mich auf und warf dabei versehentlich das Glas um. Ich schnaubte. Als ich versuchte mich wieder zum Glas zu bücken, verfing sich meine Tasche an der Türklinke und bremste mich auf halbem Wege dabei aus.
"Uff! Ya rabi*!!" meine Geduld drohte zu explodieren. Hatte ich überhaupt eine Geduld an diesem morgen die ich irgendwie, in irgendeiner Art und Weise aufbringen konnte?Nein.
"Du hattest über eine Stunde Zeit, dich fertig zu machen! Zu versuchen 0,5 Sekunden durch irgendwelche merkwürdigen Stands zu sparen ist völlig überschüssig!" ich schaute hoch und sah meinen Vater an, der selbstgefällig lächelnd am Türrahmen lehnte.
"Geh einfach, ich hebe das schon auf" fügte er kopfschüttelnd hinzu.
"0,5 Sekunden - haben oder nicht haben Papa!" Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stürmte aus der Haustür geradewegs zu meinem Auto.
Ich stieg ein und machte mich auf dem Weg zur Uni.Im entsprechenden Hörsaal endlich angekommen, setzte ich mich in die hinteren Reihen. Ich konnte die Sympathie in meinen Mitstudenten noch nicht entdecken und wollte mich deshalb anfangs etwas zurückziehen. Okay, ich wollte mich erst gar nicht mit denen anfreunden, ich hatte auch nicht vor, mich auf eine völlig überflüssige Konversationen einzulassen..
Ich ließ meinen Blick über den Saal schweifen und blieb an einer Gestalt hängen. Ich konnte nicht wirklich viel erkennen, da ich zu weit weg saß, doch ich musste zugeben, dass Gott bei der Vergabe von "Schönheit", ihn nicht verschont hatte. Umgeben von ihn anschwärmenden Mädchen saß er dort lachend auf seinem Platz. Scheinbar, war er ziemlich witzig denn die Mädchen fingen immer wieder an zu kichern. Aber nicht dieses "es ist witzig, deswegen lache ich" sondern dieses "ich weiß zwar nicht was du gesagt hast, aber ich finde dich heiß", also witzig sein oder nicht sein, es spielte letztendlich keine Rolle.Mhh, Ist ja juuut. Genau soooo Bitchi, Bitch! Ich verdrehte die Augen.
Der Professor trat an sein Pult ran und bat die Studenten um Ruhe und Aufmerksamkeit.
Eine gefühlte Ewigkeit später konnte ich endlich den Saal verlassen und machte mich auf den Weg zum nächsten. Ich befand mich nun auf den Fluren der Universität und es ist vergleichbar mit den Erzählungen über eine Amerikanischen Highschool. Ich sah eine Gruppe bestehend aus scheinbar über-intelligenten Menschen, eine Gruppe von möchtegern Schön- und Berühmtheiten, eine Gruppierung der Muskulösen und optisch völlig Fehlgeschlagenen Genration und ja dazwischen? Normalos! Und noch mehr dazwischen? Ihr werdet nicht drauf kommen, aber ja,Anouas.
Als hätte er gehört wie sein Name in meinen Gedanken gefallen ist, richtete er keine Sekunde später seinen Blick auf mich. Ich hielt verkrampft die Luft an. Er sah zunächst überrascht aus, ehe er mich höflich anlächelte und sich wieder seiner Konversation widmete.
Okay, das ist gut. Er kam nicht hierher, er quatschte mich nicht an, er lächelte bloß. Gott segne dich!
Ich atmete entspannt die Luft wieder aus und lief zügig weiter, kam endlich an und setzte mich wieder in die hinteren Reihen. Ich versuchte so gut es ging mich auf die Vorlesung zu konzentrieren. Gelegentlich schweiften meine Gedanken ab. Mein Magen zog sich regelrecht zusammen, als ich daran dachte, dass er wahrscheinlich nie mehr zurückkommen würde.
Ich konnte mir nicht vorstellen ohne ihn weiterzumachen, tat es aber trotzdem.
Komisch, was?
Wenn du das Gefühl hast jegliche Luft zum atmen zu verlieren, doch deine Lungen sich weiterhin regelmäßig mit Sauerstoff füllen. Wenn du denkst, keine Kraft zu haben weiterzugehen, deine Füße dich trotzdem Schritt für Schritt weitertragen. Dieser Moment, wenn du glaubst nicht mehr einschlafen zu können und dich die Dunkelheit trotzdem irgendwann einholt.
Du bist gegangen und mit dir ein Teil von mir.
"Wir sehen uns dann nächste Woche, bitte vergessen Sie nicht, sich das Skript noch mal durchzulesen. Ich werde Sie entsprechend prüfen" verabschiedete der Professor sich und holte mich somit zurück in das hier und jetzt.
Ich packte meine Sachen und lief hinaus in den Flur in Richtung Ausgang. Währenddessen versuchte ich aus meiner Tasche den Autoschlüssel rauszukramen doch stieß auf allen möglichen Kram nur nicht auf den Schlüssel. Ich öffnete die Tasche um genauer nach zu schauen. Ohne Erfolg! Der Schlüssel war nicht auffindbar.
Panik ergriff mich. Hatte ich den Schlüssel etwa verloren? Auf den Autoschlüssel geschissen, aber der Hausschlüssel! Es war ein Sicherheitsschlüssel und wenn der weg war konnten wir zu Hause erst mal die Schlösser austauschen lassen und daaaas würde mega viel Geld kosten. Ich bin geliefert! Mein Vater bringt mich um!
Ich rannte zurück zum Raum, doch ich stand vor verschlossener Tür.Irgendjemand raschelte hinter mir mit einem Gegenstand und ich fuhr langsam herum.
Ich blickte direkt in die Augen von Anouas, ein wenig Arroganz blitzte in seinen Augen auf.
"Genau wie bei unserem ersten Zusammentreffen, ob das wohl Schicksal ist?" er lächelte selbstsicher.
Stichwort Schicksal - Mektab.
Ya rabi* = Oh Gott
DU LIEST GERADE
Ich liebte dich, ich habe dich wirklich geliebt..
RomansaWenn du den Menschen gefunden hast, der dir das Gefühl der Ruhe vermittelt, den Menschen der den Begriff "Zukunft" verkörpert.. Der Mensch, der dir zeigt was es wirklich bedeutet zu lieben .. Wenn du diesen einen gefunden hast, der jedoch nicht be...