Ich liebte dich, ich habe dich wirklich geliebt..

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Es ist wahr, dass wenn eine Person geht, eine andere kommt.
Doch es ist auch wahr, dass die Person, die gegangen ist, einem etwas gab, was einem kein anderer geben kann.
- Unbekannt

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Sobald ich die Tür aufschloss, wurde ich von einem kleinen kreischenden Jungen umgeworfen. Ich fiel rücklings auf den Po und versuchte mit der einen Hand meinen Bruder festzuhalten und mit der anderen unser gemeinsames Gewicht am Fußboden abzustützen.
Er vergrub sein kleines Gesicht in meiner Halsbeuge und murmelte ein "habe dich vermisst Sofia".
Sobald unsere Haltung etwas stabiler war, schlang ich meine Arme um seinen kleinen Körper und küsste behutsam seinen schlanken Arm. Ich hob ihn hoch und schloss die Türe hinter uns ab.
Ich hörte den Fernseher im Wohnzimmer laufen und bewegte mich entsprechend dorthin.

Meine Eltern saßen gemeinsam mit Fouad und Amina auf der Couch und sahen sich zusammen die Nachrichten an.

Das Gesamtbild stimmte, friedlich und ohne jegliche behagen. -  Such a happy family

"Salam zusammen" begrüßte ich sie und zog die volle Aufmerksamkeit von acht Augenpaaren auf mich.
Im Chor wurde die Begrüßung erwidert und meine Mutter fragte sofort nach dem Wohlergehen meines Magens.

Typischer Ablauf:

Hast du schon etwas gegessen?
Was hast du gegessen?
Möchtest du etwas essen?
Hast du Hunger?
Du hast Hunger.

Nach dem ich meine Mutter mühevoll abwimmelte, setzte ich meinen kleinen Bruder auf den Schoß meines Vaters ab und gesellte mich zu Amina. Wir unterhielten uns kurz und ich verabschiedete mich nach weniger als zehn Minuten von allen, um in meinem Zimmer zu verschwinden.

Ich brauchte Ruhe, ich benötigte einen gewissen Freiraum. Ich hatte das Gefühl, dass sich meine Lungen nicht mit genügend Sauerstoff füllten.
Mein Herz wurde von einer unsichtbaren Hand nahezu zerdrückt.

Sobald ich mein Zimmer erreicht hatte, schloss ich vorsichtig die Tür hinter mir ab und setzte mich auf die Fensterbank.

Ich betrachtete das Geschehen auf der anderen Seite der Fensterscheibe.

Nichts sonderlich interessantes.
Nachbarn die von der Arbeit heimkamen, andere liefen noch eben mit dem Hund Gassi, hier und da erhaschte man einen Blick auf Wasserstrahlen was darauf deuten ließ, dass ein Garten bewässert wurde und ein klarer blauer Himmel, mitten drin die Sonne, dessen Licht schwächer und rötlicher wurde da sie dabei war unterzugehen.

Sie ging ja gar nicht unter, sie besuchte lediglich die andere Seite der Erde. 

Kann ich mich jetzt als Wissenschaftlerin bezeichnen weil ich der Welt etwas bisher verborgenes offenbart habe?

Anouas.

Ich ließ sein Gesicht in meinen Gedanken schweben.
Dieses markante Gesicht, strahlend weiße Zähne die bei jedem Lächeln aufblitzten umrandet von wohlgeformten und fülligen Lippen.
- und dann diese Augen, die nahe zu unnatürlich wirkten, Augen die einem Kunstwerk glichen. 
Ein loderndes Feuer verbarg sich hinter ihnen.

Die Art wie er sich gab, wie er sprach und sich präsentierte.
Selbstsicher, dominant und doch irgendwo charmant.
Bezeichnet man Persönlichkeiten die seiner gleichen, als männlich?