1

667 21 1
                                    

Wir schauen uns solange in die  Augen bis ich vor Scham nach unten blicke..
Langsam ziehst du mich an der Hand zu dir, immer näher und ich habe das Gefühl das mein Herz kurz davor ist aus meinem Brustkorb zu entspringen.
Immer näher, bis ich deine ruhigen und gleichmäßigen Atemzüge auf meinem Gesicht spüre. 
Immer näher, bis ich langsam meine Augen schließe..

Immer näher bis ich deine Lippen auf meinen spüre.

--------
Durch das nervige klingeln des Weckers wurde ich wach, mit halb geöffnetem Auge strich ich über den Bildschirm um diesen auszustellen.
Ich drehte mich auf die andere Seite und schloss meine Augen wieder, bis mich das zweite Klingeln des Weckers erneut weckte.
Mit einem seufzten drehte ich mich wieder zum Handy und stellte den Wecker endgültig ab. Ich setzte mich auf und Rieb meine Augen wach. Müde schaute ich zum Fenster.
Ich hatte das Glück, dass mein Zimmer sich auf der Rückseite des Hauses befand, so strahlte die Sonne nicht hinein.
Ich schaute auf die Uhr, 06:30 Uhr

Sollte ich mich wieder hinlegen und so tun als würde es mir nicht gut gehen? Als hätte ich wieder einen Migräneanfall? Als hätte ich meine Periode? Das würde meine Mutter mir nicht abnehmen. Hätte ich einen Migräneanfall, würde sie mir diverse Kopschmerztabletten in die Hand drücken. Hätte ich meine Periode, würde sie erst darüber nachdenken wann ich diese das letzte mal hatte und mir nicht nur Kopfschmerztabletten in die Hand drücken sondern mir diverse Arten von Tee mit zur Schule geben.
Ich hatte keine Lust zur Schule zu gehen. Ich wollte zu Hause und im Bett liegen bleiben.
Hatte ich etwa gesagt das ich etwas aus meinem Leben machen wollte? Das ich beruflich gesehen, etwas großes erreichen wollte?
Ja, eigentlich schon. Aber gerade fehlte mir einfach die verdammte Motivation.

Vielleicht sollte ich einfach zurück in die Heimat und einen Taxifahrer heiraten oder so..

Ich spielte wirklich mit dem Gedanken und war dabei meine Zukunft auszumalen, doch dann riss mich die Stimme meiner Mutter aus meinen Gedanken, die dabei war meine Geschwister auszuschimpfen weil diese nicht aufstehen wollten.
Und schon schwelgten meine Visionen dahin.
Widerwillig warf ich die Decke zur Seite und rappelte mich aus dem Bett.
Die tägliche morgenroutine nahm ihren Lauf..
Ich stellte mich unter die Dusche, wusch meine Haare, anschließend den bescheidenen Körper und putzte nebenbei meine Zähne, als ich fertig war massierte ich das Haaröl in meine nassen Haare, cremte mich sorgfältig ein und schminkte dezent das Gesicht. Ich zog den Bademantel drüber, verließ das Bad und tapste in mein Zimmer hoch.
Ich entschied mich für einen grauen Hoodie und eine dunkelblaue Highwaist Hose.
Schnell packte ich meine Bücher für die Schule in die Tasche zusammen und lief runter ins Wohnzimmer.
Mein Vater saß bereits am Esstisch und fütterte meinen kleinen Bruder.
Ich gab beiden einen Kuss und nahm mir die Scheibe Brot mit Nutella von dem Teller meines Vaters. Ich erntete einen bösen aber liebevollen Blick von ihm, welches ich mit einem Grinsen erwiderte. Ich ging in die Küche in der meine Mutter stand, gab ihr einen Kuss auf die Wange und nahm ihr die Butterbrotdose, die sie für mich vorbereitet hatte, aus der Hand.

Ich zog mir noch Chucks an, verabschiedete mich und lief aus dem Haus.
07:30 Uhr, ich überlegte kurz ob ich mir was kleines vom Bäcker holen sollte, verwarf jedoch den Gedanken, setzte mich in mein Auto und fuhr los.

Ich liebte dich, ich habe dich wirklich geliebt..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt