Vom BVB zum FCB. Aufbruch in ein neues Leben (Mario Götze, Javi Martínez)

Teil 36

Noch 10 Kilometer bis Dortmund, noch wenige mehr bis zur Geschäftsstelle vom BVB. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich nervös, da ich dieses Job unbedingt brauche. Zwar nicht aus finanziellen Gründen, sondern einfach für mein Wohlbefinden (ja, ich sehe meine Berufung als spaßig) und natürlich für die Presse. Wie würde man denn da stehen? Schwester und Freundin eines Stars und keinen Job? Nein danke.
Die werden mich schon nehmen, ich bin eine der besten deutschen Sportärzte. Ja okay, es kommt bald der Mutterschutz hinzu, aber davor und danach bin ich voll einsatzfähig.

"Lena?", unterbricht Javi meine Gedanken.

"Ja?"

J:"Ich habe eben vergessen es dir zu sagen... Deine Mama hat mir gestern Abend geschrieben, dass sie heute Abend mit uns grillen wollen. Fabian und Felix kommen auch...naja, Felix ist ja eh da."

L:"Du hast natürlich zugesagt. Hab ich Recht?"

J:"Ja klar."

L:"Du weißt, dass ich es hasse bei anderen zu essen!"

J:"Lena, du hasst es generell zu essen und ich habe dir jetzt genug etwas dazu gesagt. So, wo muss ich jetzt herfahren?"

Ich weise ihm den Weg und Javi fährt zum Parkplatz. Als wir aussteigen habe ich total zittrige Beine und muss mich promt an einem nebenstehenden Gebüsch übergeben.
"Lena!!!", meint Javi sauer.

"Mein Gott, ich kann doch nichts dafür. Das war gerade wegen der Schwangerschaft! Da kommt es halt ab und zu vor, dass einem schlecht wird", entgegne ich ihm.

"Stimmt. Och man, tut mir leid. Ich habe gerade nicht nachgedacht. Geht es wieder?"

"Ja passt schon. Ich trinke gerade noch was und dann gehe ich los."

Javi reicht mir die Wasserflasche und ich trinke noch ein wenig. Oh Gott, ich habe gerade irgendwie voll Angst. Bevor wir beide das Gebäude betreten dreht sich Javi zu mir und sagt:"¡Mucha suerte, mi Corazón!"
(Viel Glück, mein Herz)

"Das hast du lange nicht mehr zu mir gesagt...Danke Chico. Bis später."

Wir verabschieden uns mit einem Kuss und werden in zwei unterschiedliche Büros geführt.
"Hallo Lena! Lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?", fragt Hans-Joachim Watzke.
"Hallo. Ganz gut und selbst?", entgegne ich.
H.-J.W.:"Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Also, bezüglich des neuen Jobs als Mannschaftsarzt sind wir uns noch nicht so sicher. Wir entscheiden uns noch zwischen dir und einem weiteren. Natürlich wissen wir, dass du eine sehr gute Ärztin bist, sind uns aber nicht so sicher, da du noch nicht lange in diesem Bereich tätig bist. Anders als bei unserer zweiten Wahl. Also überzeugt mich, sodass wir dich wählen."

L:"Da kann ich euch die Entscheidung abnehmen. Ich bin in der neunten Woche schwanger, also solltet ihr euch lieber für den anderen Arzt entscheiden."

H.-J.W.:"So leid es mir tut, aber wenn das so ist, können wir dir den Job leider nicht geben. Wir brauchen jemanden, der dauerhaft und zu jeder Zeit bei uns ist."

L:"Ja klar, kann ich verstehen."

H.-J.W.:"Ich danke dir aber für deine Ehrlichkeit und wünsche dir für deine, beziehungsweise eure Zukunft alles Gute."

Ich bedanke mich und gehe zur Tür, drehe mich aber noch mal um und bitte ihn, keinem von der Schwangerschaft zu erzählen, zumindest nicht extern. Er verspricht mir, dass niemand etwas erfährt und ich gehe nach draußen.
Die Absage kommt für mich jetzt doch etwas überraschend, aber es ist verständlich. Jetzt stehe ich hier nur ohne Job und habe absolut keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Wer nimmt denn schon einen schwangere? Niemand!
Hätte ich diese scheiße mit der Bulimie doch nie angefangen...Dann wäre ich jetzt nicht schwanger, hätte nicht einen so großen Streit mit Javi gehabt und den Job bekommen.
"Scheiße!", sage ich etwas lauter.

"Na na na, Frau Götze. So etwas sagt man doch nicht", sagt Marco lachend, der auf mich zu kommt.
Er umarmt mich zu Begrüßung und fragt was los ist.
L:"Das kann ich dir jetzt nicht sagen. Mach ich bei einer anderen Gelegenheit."

M:"Muss ich mir Sorgen machen?"

L:"Nein, alles gut. Ihr habt jetzt das Shooting für den Fankatalog, oder?"

Marco nickt und schlägt vor, dass ich mitkommen soll. Natürlich lasse ich mir das Angebot nicht entgehen. So sehe ich auch mal wieder die ganzen Spieler, lerne die neuen kennen und bin bei Javi.