*Me, Myself & I - G-Eazy x Bebe Rexha*
Ich wachte auf und verfiel automatisch in Panik, nachdem ich auf die Uhr geschaut hatte. Es war acht Uhr und Freitag, zwar der letzte Schultag vor dem ohnehin langen Wochenende, dass um zwei Tage verlängert bis Dienstag dauerte, doch die Schule von Melanie war streng, was das zu spät kommen anging - und der Unterricht begann ziemlich genau JETZT! Bei Josh war es zwar weniger dramatisch, schließlich ging er in die Vorschule, doch auch ihn würde ich nach Melanie dorthin fahren. Ich wunderte mich nicht lange, warum mich weder die Kinder noch die Eltern geweckt hatten - dafür war ich schon zu spät dran.
Ich schlug die Decke zurück und rannte ins Bad. Gerade war ich dabei mir die Haare zu einem Dutt zusammenzubinden, um mir mein Gesicht zu waschen, als ich innehielt und mir innerlich die Hand vor die Stirn schlug. Nur ich schaffte es regelmäßig wichtige Dinge zu verdrängen oder zu vergessen - wie zum Beispiel die Tatsache, dass die gesamte Familie eben das verlängerte Wochenende nutzte, um die Großeltern zu besuchen und ich alleine im Haus war. Was auch erklärte, warum mich niemand geweckt hatte. Ich seufzte, denn es war für meine Verhältnisse sehr früh - wenn ich ausschlafen konnte schlief ich normalerweise bis um zehn mindestens - doch das Adrenalin in meinem Blut durch die Hektik würde es mir unmöglich machen, noch einmal einzuschlafen.
Und obwohl ich definitiv kein Morgenmensch war, fand ich, dass ich mein Sportprogramm durch die Kinder in letzter Zeit viel zu sehr schleifen hatte lassen. Gott, ich hörte mich an wie eine vierzig-jährige Hausfrau und Mutter - und doch stimmte es.
Ich war recht zufrieden mit meinem Körper, doch ich merkte wie meine Kondition abnahm.
Aber dagegen würde ich jetzt etwas unternehmen. Ich zog also meine Sportsachen an, band meine Haare zu einem hohen Zopf und trat in den Vorgarten. Ich erinnerte mich noch bestens an meine alte Joggingrunde, die ich immer gejoggt war, wenn ich für meine eigentlichen zehn Kilometer zu faul war, doch auch diese beinhaltete knappe fünf Kilometer und ich bezweifelte nicht, dass ich heute Abend ordentlich Muskelkater haben würde.
Ich stöpselte mir meinen iPod ins Ohr und schlug den Weg Richtung Strand ein.
Die ersten zwei Kilometer waren schwierig, doch ich hatte schnell meinen alten Rhythmus gefunden und fragte mich, wie ich es drei Monate ohne Laufen ausgehalten hatte. Laufen war meine Entspannung, mein Ruhepol. Ich konnte alle Gedanken ausschalten.
Nach fünfundzwanzig Minuten war ich wieder am Haus angekommen. Ich hatte zwischendurch noch Halt gemacht an einer Bank an der Strandpromenade um mich zu Dehnen. Hatte ich vorher nicht auf die Menschen um mich herum geachtet, so hatte ich da das Gefühl von mehreren Teenagern angestarrt zu werden. Doch nein, was dachte ich? Es waren drei Fotos gewesen und ich würde Justin wahrscheinlich nie wieder treffen.
Ich schloss die Haustür auf, holte meine Box, damit ich meinen iPod verbinden konnte, zog mir einen Bikini an und ging in den Garten. Den Schweiß vom Laufen spülte ich notdürftig mit der Außendusche ab und stieg dann in den Pool.
Es wurde doch schon deutlich kühler draußen, doch mir war warm nach dem Sport und zudem war der Pool beheizt. So kam es, dass das Wasser angenehm warm war und ich war mich spätestens jetzt sicher, dass die Regeneration mir gut tun würde, tat mir doch schon jetzt mein ganzer Körper weh, und ich wusste ehrlich nicht, wie ich die Party heute Abend überleben sollte.
Ich schwamm zunächst ein paar Bahnen und lag anschließend nur faul im Pool, bis der Akku meiner Box leer und meine Haut schrumpelig war. Nur ungerne stieg ich aus dem Pool und wickelte mich in das mitgebrachte Handtuch. Ich setzte mich unter den überdachten Pavillon und schnappte mir mein Handy. Noch bevor ich irgendetwas machen konnte fröstelte ich und wider Willen musste ich einsehen, dass es wahrscheinlich besser wäre in das Haus gehen. Nachdem ich mit einem heißen Tee gemütlich auf der Couch lag, ging ich auch mal wieder auf WhatsApp - und erlebte böse Überraschungen. Es waren zwar nur drei Bilder gewesen, doch die hatten meine Schwester und - leider - Daniela natürlich gesehen. Daniela war meine ehemals beste Freundin. Wir hatten uns nicht nur auseinandergelebt, sondern waren in einem üblen Streit auseinander gegangen. Jetzt war sie mit meinem Ex-Freund Daniel zusammen. Ironie; Daniela und Daniel, Ex-Beste-Freundin und Ex-Freund.
Doch nicht nur sie sondern, auch noch ungefähr 20 weitere flüchtige Bekannte, deren Nachrichten ungefähr alle gleich aussahen, hatten mir geschrieben.
»Was hastn du mit JB zu tun?«
»Ich weiß, das kommt jetzt plötzlich, aber möchtest du mir nichtmal Justin vorstellen?«
»HÄ!? Was gehtn bei dir ab? Bist ja ganz schön viel unterwegs.«
»Schlampe. Warst mit ihm im Bett oder was?«
Okay? Was manche Leute sich einbilden. Kopfschüttelnd ignorierte ich alle Nachrichten und ging auf die wichtigen Chats. Meine Schwester hatte mir einen süßen, aber eindeutig neugierigen Text geschrieben und ich nahm mir vor sie demnächst anzurufen, um mit ihr in Ruhe quatschen zu können. Ich verabredete mich für die nächsten Tage zum Telefonieren und ging dann auf den Chat, der mich am meisten überraschte beziehungsweise verletzte. Dani hatte mir eine ellenlange Entschuldigung geschrieben. Wie leid es ihr tue und wie sie mich vermissen würde. Sie könne mich ja einmal besuchen kommen. Und ich könne ihr Justin vorstellen. Verächtlich schnaubte ich. Das waren mir die Richtigen. Es erst mit mir versauen und dann angekrochen kommen. Aber auch nur weil ich etwas hatte, was sie nicht hatten.
Kontakt zu Justin.
Obwohl mein Kontakt zu Justin wohl einmalig war, doch diese Begegnung werde ich nie vergessen. Offensichtlich dachten jedoch alle etwas anderes. Und meldeten sich deshalb bei mir. Typische falsche Freunde eben. Als ob ich überhaupt viele Freunde gehabt hätte. Es war nicht so, dass ich unbeliebt war, nur bestanden feste Cliquen und ich passte in keine von denen einhundert Prozent rein. Dani ebenso wenig. Ich glaube unter anderem deswegen hatten wir uns angefreundet. Und mich hatte es nicht gestört, dass ich eher weniger Freunde hatte. Ich hatte schließlich Dani. Ich zog eine Grimasse wegen Danis fast schon peinlichem Verhalten. Außerdem verstand ich nicht, warum alle so ein riesen Aufheben aus den Fotos mit Justin machten. Täglich machten bestimmt Hunderte Fans Fotos mit Justin. Aber gut. Ich hatte mir die Blicke am Strand sicher eingebildet.
Meine Antwort an Daniela bestand aus einem ausdruckslosen Smiley. Und ich blockierte sie. Was irgendwie ein gutes Gefühl war, obwohl ich sonst echt friedliebend war.
Gerade wollte ich mein Handy ausschalten und mir Frühstück machen - wie hatte ich es eigentlich bis jetzt ausgehalten, mein Magen knurrte wie Sau - als Jo anrief...
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You Smile? I Smile! (jdb♕)
FanfictionStacy, ein Au-Pair Mädchen auf der Suche nach einer Zukunft und Justin, der Weltstar, der eigentlich auch nur einen Tag ein kleines Bisschen normal sein möchte. Doch normal zu sein, ist nicht ganz so einfach und dann geht alles ganz schnell: Von ein...