22. About depressions and girl nights

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*Geile Zeit - Juli*

Ich hatte mein Zeitgefühl verloren, alles was ich wahrnahm, war Jos beruhigendes Streicheln über meinen Kopf, während mir die Tränen das Gesicht hinunterflossen.

Nichtsahnend war ich auf Instagram gegangen, nichtsahnend hatte ich Justins Profil aufgerufen, nichtsahnend mich gefreut, als ich gesehen hatte, dass er neue Bilder gepostet hatte.

Wie hätte ich es auch ahnen können?

Hailey hatte mir ins Gesicht gelogen, als sie sagte, ich solle mir keine Sorgen machen. Justin ebenso, doch er hatte mir noch viel mehr angetan.

Er wollte mir die Wahrheit sagen - oder nicht sie nicht gleich der ganzen Welt zeigen? Neue Tränen sammelten sich, als ich Jo das Bild zeigte, was meine ganze Welt zerstörte hatte.

Justin und Hailey waren nur verschwommen darauf zu sehen und es sah so aus, als hätten sie bevor ES passiert war, getanzt. Bevor sie sich geküsst hatten - das, was auf dem Bild festgehalten.

Das Schlimmste daran war: Justin hatte das Bild selber gepostet, hieß, er wollte es wirklich öffentlich haben.

Doch fast noch viel schlimmer war die Tatsache, dass ich ihm, Justin, vertraut hatte.

***

Ich wachte mitten in der Nacht in dem Bett auf. Ich konnte mich nicht erinnern ins Bett gegangen zu sein, nachdem ich Jo auf der Veranda sozusagen überfallen hatte. Meine beste Freundin lag neben mir; woraus ich schloss, dass sie mich irgendwie ins Bett gehievt haben musste.

Schwerfällig wankte ich in das Badezimmer, schminkte mich kurz ab und zog mich um, was allerdings zur Folge hatte, dass ich nicht mehr einschlafen konnte.

Vorsichtig tapste ich barfuß auf die Veranda und hockte mich auf die erste Stufe.

Mittlerweile war die Traurigkeit kleiner geworden und einer Wut gewichen. Wut auf mich selber, Wut auf Justin. Ich verstand ihn nicht. In L.A. gab er sich lieb gegenüber mir, aber seit wir im Urlaub waren, hatte er sich total verändert.

Arsch!, dachte ich bei mir. Wieder kamen Tränen hoch.

Okay, vielleicht war Traurigkeit immer noch das Hauptgefühl, das ich momentan hatte.

Leise schluchzte ich auf. Womit hatte ich das verdient?

Ich verlor - mal wieder - mein Zeitgefühl und spürte nur, wie meine Füße erst rot und dann blau wurden.

Ich hob leicht den Kopf, als ich leise Fußschritte hinter mir vernahm.

»Stacy? Oh, Gott, komm rein, du bist ja eiskalt!«

»Er hat mich betrogen, Jo!«, krächzte ich, während Genannte mir auf die Beine half, »Nein, warte, wir waren gar nicht zusammen, eigentlich darf ich nicht traurig sein.«

»Ich finde du bist im Recht, Stacy. Oh, pass auf die Ecke auf!«

Und so bugsierte mich eine halb-schlaftrunkene Jo wieder zurück in das Bett.

***

Langsam streckte ich am nächsten Morgen meinen Kopf aus dem Autofenster und ließ meine Haare im Fahrtwind flattern. Ich schloss meine noch immer rot geschwollenen Augen und atmete die kühle Luft ein.

Wir waren auf dem Rückweg und ich hatte Jo ausnahmsweise das Steuer überlassen, da sie mich ›in meinem Zustand‹, was auch immer das heißen sollte, nicht fahren lassen wollte.

You Smile? I Smile! (jdb♕)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt