18. The invitation

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*Secret Love Song - Little Mix ft. Jason Derulo*

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und seufzte wohlig. Phil war ein Meister im Kochen - auch, wenn er dies nur selten vorführte.

Letztlich war die Stimmung zwischen Kate und mir noch etwas angespannt und komisch, doch ich war zuversichtlich, dass es wieder besser werden würde. Ich machte meine Chill-Out Playlist an und schaute auf die Uhr. Es war erst 15 Uhr und der halbe Tag lag noch unverbraucht vor mir. Ich checkte mein Handy und musste lächeln, als ich Justins Nachricht las. Er fragte nach, ob es mir gut ginge und wie das Gespräch ausgegangen sei.

Ich beruhigte ihn schnell und berichtete ihm von allem, was vorgefallen war, dann verabschiedete ich mich, da ich noch die Geschenke einpacken wollte für Weihnachten - nur noch zwei Tage - und sie verschicken musste.

Relativ zügig war das Einpacken erledigt, ich Tollpatsch hatte mich natürlich am Papier geschnitten.
Ich sagte noch schnell Phil Bescheid, dass ich das Auto nehmen würde, um Päckchen aufzugeben. Ich brauste schnell zur nächsten Poststation und bestellte Expressversand, denn obwohl - oder vielleicht genau weil - ich die Geschenke schon früh gekauft hatte, war es eigentlich schon zu spät, um sie pünktlich zu verschicken.

Wieder zuhause angekommen skypte ich noch mit meiner Mutter und vergoss wieder einmal ein paar Tränen. Meine Familie war mein Halt und sie nun seit schon 10 Monaten nicht mehr gesehen zu haben war hart. Nachdem sie mich auf den neusten Stand gebracht hatte und auch Sarah, Marc und mein Vater einmal vor dem Bildschirm erschienen waren klappte ich den Laptop zu und ging hinunter zum Abendessen, das nicht von mir, sondern von Kate und den Kindern vorbereitet worden war.

Auch hier war die komische Stimmung zwischen Kate und mir noch zu spüren, allerdings: Was hatte ich erwartet? Das alles sofort wieder wie vorher sein würde sicherlich nicht.

Die Kinder halfen uns aber mit ihrer unschuldigen Stimmung über einige vorhandene peinliche Situationen hinweg und auch Phil, der uns immer wieder aufmunternd anlächelte, war eine große Stütze.

Nachdem wir alle abgeräumt hatten, verabschiedete ich mich und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich lag schon schlaffertig im Bett und war dabei einzuschlafen, als ich einen Skype Anruf bekam.

Grummelnd schwang ich mich aus dem Bett und fröstelte, da es ohne den Schutz der warmen Bettdecke im Zimmer deutlich kühler war.

Gerade noch rechtzeitig nahm ich ab und blickte einem strahlenden Justin entgegen, der mich auch gleich überschwänglich begrüßte.

»Hey, hey, ich freu mich ja auch dich zu sehen, aber wir müssen etwas leiser sein, die Kinder schlafen schon und es ist 21 Uhr.«

Lächelnd erwiderte ich seinen Blick und ertappte mich dabei, wie ich ihn anstarrte. Ruckartig riss ich mich los und legte meinen Kopf fragend schief.

»Was ist los?«

»Tss! Muss immer etwas los sein, damit ich dich anrufen darf?«

»Nein, natürlich nicht«, ich verdrehte die Augen, fragte aber sogleich etwas ängstlich nach, ob er denn wirklich nicht vor meiner Haustür stünde und etwas mit mir feiern wolle.

Lachend winkte Jus ab: »Quatsch mit Soße, ich hab 'nen anderes Attentat auf dich vor.«

Verwirrt blickte ich auf.

»Also, meine Familie fährt immer über Weihnachten und Silvester weg und ich wollte dich fragen, ob du dieses Jahr Lust und Zeit hast mitzukommen. Dann könnte ich dich zum Beispiel meinen Geschwistern vorstellen und wir könnten baden gehen und uns sonnen und Spaß haben und-«

Enthusiastisch hörte er gar nicht mehr auf zu reden. Ich hatte schon, als die Wörter ›Weihnachten und ›Silvester‹ gefallen waren, meinen Terminkalender überschlagen und mir war mehr als deutlich bewusst, wie meine Antwort ausfallen musste.

Anscheinend hatte auch Justin bemerkt, dass etwas nicht stimmte, denn er hielt inne und schaute mir in die Augen.

Bedrückt zog ich die Schultern hoch:

»Das hört sich alles wunderbar an und du weißt gar nicht, wie gerne ich mit dir in den Urlaub fahren würde, aber ich kann hier nicht weg.«

»Ich stell' deiner Familie einen anderen Babysitter!«

Es war echt süß, wie Justin sich bemühte, doch es war einfach ungünstig.

»Justin, es geht ja nicht nur um Weihnachten, da muss ich Babysitten, ja. Ich habe einen Ausflug über Silvester mit Jo geplant. Ich denke nicht, dass du Lust hättest sie auch noch einzuladen, außerdem ist das ein Mädchenwochenende. Das ist alles seit Monaten abgesprochen, ich schenke ihr das zu Weihnachten.«

Bedauernd zog ich eine Schnute. Doch ich konnte es Drehen und Wenden wie ich wollte: Zeit, um mit Justin und seiner Familie in den Urlaub zu fahren hatte ich trotzdem nicht.

Das schien auch langsam zu Justin durchzudringen, der nun seinerseits traurig dreinblickte.

»Und es gibt echt keine Möglichkeit? Vielleicht kannst du das Wochenende mit Jo ja verschieben und dann nur über Silvester zu uns kommen?«

Ich schüttelte heftig den Kopf: »Es ist alles schon vorbezahlt und geregelt. Wenn es eine Möglichkeit geben würde, wie ich mitkommen könnte schwöre ich dir, würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Möglichkeit funktioniert! Nur ist das echt unmöglich!«

Justin schnitt eine Grimasse: »Verdammt! Du kannst es einem aber auch schwierig machen!«

Ich grinste schwach.

Ich hatte eben eine ausgefüllte Woche und konnte nicht mal eben mir nix dir nix für ein paar Tage verreisen, so gerne wie ich auch verreisen würde.

Ich hob den Kopf und sagte leise: »Du weißt trotzdem nicht, was mir diese Einladung bedeutet. Es ist eine Belastung nicht einfach rausgehen zu können, dass wir uns nicht in der Öffentlichkeit normal benehmen können. Dass wir uns nicht eben umarmen oder küssen können, ohne, dass die halbe Welt davon weiß von irgendwelchen Klatschzeitungen die Mist schreiben oder Hate von deinen Fans beziehungsweise meinem Fandom kommt.«

Justin nickte verständnisvoll.

»Du bist damit aufgewachsen und ich eben nicht. Das wird mir manchmal schon alles fast zu viel und ich glaube der Urlaub hätte uns gut getan.«

»Glaub ich auch, Stace.«

Es klopfte an der Tür und Kate streckte ihren Kopf hinein: »Gute Nacht Stacy und bitte etwas leiser. Es ist fast halb elf.«

Erschrocken schaute ich auf die Uhr und musste feststellen, dass Justin und ich knapp anderthalb Stunden geskypt hatten. Wo blieb die Zeit, wenn wir miteinander redeten oder uns trafen?

Ich nickte Kate freundlich zu und wandte mich wieder meinem Lieblingssänger zu, der wilde Grimassen schnitt und davon Fotos machte.

Augenrollend wünschte ich ihm eine gute Nacht, dann fuhr ich den Laptop endgültig herunter.

Ich fiel ins Bett wie ein Stein und konnte an nichts anderes mehr denken, als an den Beweis für die Ernsthaftigkeit unserer - nicht vorhandenen - Beziehung, den Justin mir in der Einladung gegeben hatte.

You Smile? I Smile! (jdb♕)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt