20. Finally Christmas

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*Feel - Robbie Williams*

Ehe ich mich versah war die Nacht vorbei und Weihnachten da. Erschrocken musste ich feststellen, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war.

Wie erwartet waren die Geschenke nach Deutschland trotz Expressversand nicht rechtzeitig angekommen, ich hatte allerdings mit meiner Familie geskypt und war so wenigstens bei den Weihnachtsvorbereitungen zuhause dabei.

Das ganze Haus duftete nach Zimtsternen, die ich vormittags endlich gemeinsam mit den Kindern gebacken hatte und wir alle waren gerade aus der Kirche nach Hause gekommen.

Phil hatte - das zweite Mal in zwei Tagen - gekocht. Nachdem das Abendessen verputzt war, schlichen die Kinder nach oben und ich half ihnen sich bettfertig zu machen.

Aufgeregt versicherten sie mir, dass sie weder schlafen geschweige denn ruhig im Bett liegen könnten, woraufhin ich milde lächelte und ihnen von Weihnachten in Deutschland erzählte.

Ich erzählte von Schneemassen, Tannenbäumen und - was sie am meisten begeisterte, dass es die Geschenke schon am 24. Dezember gab.

Lachend, aber resolut zwang ich sie dann doch ins Bett zu gehen und nach einer halben Ewigkeit schliefen sie auch langsam aber sicher ein.

Ich ging in mein Zimmer und schmiss mich auf das Bett. Komischerweise hatte ich wirklich nichts von Justin oder Hailey gehört, nur über Instagram hatte ich erfahren, dass sie laut Justin ›gut gelandet‹ wären und die Gegend ›sehr schön‹ sei.

Einerseits interessierte es mich, was er so trieb, andererseits wollte ich auch nicht das nervige kleine Anhängsel aus der Heimat sein, weshalb ich dem Drang ihn anzurufen erfolgreich wiederstand.

Seufzend drehte ich mich auf eine Seite und dämmerte langsam ein.

***

Am nächsten Morgen wurde ich schon früh wach und platzierte schnell meine Geschenke neben den anderen am Kamin. Es war schon ein ordentlicher Haufen, der immer noch anzuwachsen schien.

Gerade als ich zurück in mein Zimmer schleichen wollte, kamen mit lauten Geschrei die Kinder aus Melanies Zimmer und versuchten in das ihrer Eltern zu stürmen. Diese hatten - in weiser Voraussicht - die Schlafzimmertür abgeschlossen. Schmunzelnd eiste ich Josh von der Klinke los und überredete auch Melanie noch wenigstens bis 8 Uhr - es war 6:30 Uhr - zu warten, damit Kate und Phil in Ruhe schlafen konnten.

Gemeinsam überbrückten wir die restlichen anderthalb Stunden, was für mich teilweise zu einer Tortur wurde, da ich nicht nur übermüdet war, sondern die Kinder ausgerechnet heute - beziehungsweise genau deshalb - besonders anstrengend waren.

Endlich schlug der große Zeiger auf die 12 um und diesmal konnte ich weder Josh noch Melanie zurückhalten, als sie mit wildem Gebrüll ihre Eltern aufweckte, die die Zimmertür wieder aufgeschlossen hatten.

Voll Freude zogen die Kleinen ihre Eltern die Treppe hinunter, auch ich tapste langsam hinterher, fühlte mich aber leicht verloren. Immerhin war ich in einer an sich fremden Familie - egal wie sehr sie mir ans Herz gewachsen war, die normalerweise alleine Weihnachten feierte.

Als hätte Josh meine Gedanken gehört, drehte er sich komplett um und zog mich zu den anderen ins Wohnzimmer.

»Das ist von mir für dich, dich, dich und dich!«, stolz und aufgeregt drückte der Jüngste jedem von uns ein kleines oder großes Päckchen in die Hand.

Wir bedankten uns alle und warteten darauf, dass der nächste anfangen würde zu verteilen, nur dass niemand anfangen wollte und Josh ungeduldig wurde.

You Smile? I Smile! (jdb♕)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt