*Water Under The Bridge - Sweet Babe May*
Nachdem ich Rühreier und Toast verschlungen hatte ging ich duschen und erledigte sogenannte Enthaarungsprojekte, die Jo und ich ja jeweils selber bei uns machen sollten. Wieder einmal verfluchte ich die moderne Gesellschaft. Nur ein Mann konnte sich den Schwachsinn mit den glatten Beinen ausgedacht haben. Keine Frau würde es anderen Frauen wünschen, dass diese alle drei Tage wieder das Risiko von gereizten Beinen und Schnittwunden auf sich nehmen mussten.
Natürlich gab es Epilieren, Wachsen, und und und - aber verdammt ja, ich war wehleidig und mein Schmerzempfinden sehr niedrig.
So rannte ich des Öfteren mit nicht-gemachten Beinen rum - na und? Wenn jemand dich wirklich mochte, mochte er auch alle deine Macken und Fehler.
Jo zuliebe tat ich mir aber meine persönliche Tortur heute an - und schnitt mich prompt. Fluchend rannte ich in mein Zimmer, um diesen Stift zu suchen, den mir meine Schwester irgendwann zum Geburtstag geschenkt hatte, nachdem sie schockiert meine Schnittwunden entdeckt hatte - »Mensch, wie unfähig kann man sein, sich beim Rasieren zu schneiden?!« - und der die Wunde relativ schmerzvoll dazu brachte, aufzuhören zu bluten.
Nachdem ich wirklich aufgehört hatte zu bluten - ich HASSE Blut, komischerweise vor allem meins - schaltete ich mein Handy an und ging auf meine Musiksammlung. Mein Handy war nur ein einfaches, Billiges, kein teures iPhone oder irgendein anderes Markenteil, mit wenig Speicherplatz. Ich hatte keine Spiele drauf - was eventuell auch der Tatsache geschuldet war, dass mein kompletter Speicherplatz für:
a) alle wichtigen Apps, mit denen ich Justins Leben verfolgen konnte,
b) um die 2000 Fotos oder Videos von Justin und
c) seine gesamte Musik draufging.
Und wenn ich gesamte Musik sagte, dann meinte ich das auch so; angefangen bei One Time über Boyfriend und Heartbreaker zu Love Yourself. Und meine Güte ich liebte jedes einzelne Lied des neuen Albums, so wie ich es bei den ganzen alten Lieder auch tat.
Ich drückte auf Shuffle und Never Say Never ertönte aus meinen Lautsprechern.
›See I never thought that I could walk through fire.
I never thought that I could take the burn.
I never had the strength to take it higher,
until I reached the point of no return...‹
Laut singend hüpfte ich in meinen Raum und zog mir meine Schlabbersachen an.
Wie ich dieses Lied liebte. Wie ich diesen Jungen liebte.
Ich hatte schon öfter mit dem Gedanken gespielt, mir ein Tattoo stechen zu lassen, vielleicht eine Lyriczeile. Und dieses ›I never had the strength to take it higher, until I reached the point of no return‹ war schon immer einer meiner Favoriten gewesen.
Aber zuerst war ich minderjährig und meine Eltern komplett gegen ein Tattoo gewesen; erst recht, wenn es ›mit diesem Bieber‹ zusammenhing, der ja ›sowieso nur eine Phase‹ war. Ja, danke Mama, Papa. Und diese Phase hält jetzt schon sechs Jahre an, oder was?!
Und naja, jetzt war ich volljährig, aber in LA, und irgendwie hatte ich, seit ich hier war, den Gedanken an ein Tattoo völlig verdrängt, vielleicht oder vielmehr wahrscheinlich deswegen, weil es nun möglich geworden und in nahe Zukunft gerückt war.
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You Smile? I Smile! (jdb♕)
FanfictionStacy, ein Au-Pair Mädchen auf der Suche nach einer Zukunft und Justin, der Weltstar, der eigentlich auch nur einen Tag ein kleines Bisschen normal sein möchte. Doch normal zu sein, ist nicht ganz so einfach und dann geht alles ganz schnell: Von ein...