*On My Mind - Cody Simpson*
Ich zuckte zusammen, als nach kurzer Zeit die Tür regelrecht gewalttätig aufgeschlagen wurde und Justin in den Raum stürmte. Ich erhaschte einen Blick auf Scooter, der die Tür zumachte und mir mit undeutbarer Miene zunickte.Eine halbe Ewigkeit passierte nichts.
Justin und ich standen uns stumm gegenüber und regten uns nicht vom Fleck. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. In mir drinnen tobte ein Kampf der Gefühle. Einerseits war da noch immer die Traurigkeit, die mir fast die Tränen in die Augen trieb. Andererseits war da die Wut und mich musste mich zusammenreißen ihm weder eine zu scheuern noch ihn anzuschreien. Und da war da die leise Stimme, die mich an die schönen Momente erinnerte - und an die versprochene Wahrheit.
»Was war im Urlaub los, Justin? Was war GENERELL die ganze Zeit über los mit dir?«
Justin zuckte fast unmerklich zusammen, als meine Stimme das erste Mal lauter wurde.
»Ich-, ich kann das alles erklären!«, flehend schaute er mir in die Augen.
Ich hatte mich wieder gefangen; eiskalt und nüchtern erwiderte ich: »Ja, das sagst du mir seit wir uns kennen.«
Er zuckte erneut zusammen. Dann setzte er sich auf die Couch und bedeutete mir mich ebenfalls zu setzen.
Er schwieg noch kurz, fasste sich dann aber anscheinend ein Herz und fing an zu erzählen:
»Du weißt, dass ich Hailey schon sehr lange kenne?«
Ich nickte kurz. Ohne eine Gefühlsregung fuhr er fort:
»Selena war schon immer eifersüchtig auf sie gewesen. Schon, als wir noch gar nicht zusammen waren. Tja, und als es dann aus war, erst recht. Obwohl-«
Ich unterbrach ihn abrupt: »Justin, ich bin nicht hier, um über dein Ex-Freundinnen zu reden.«
Er wedelte ungeduldig mit seiner Hand: »Ich muss etwas weiter ausholen, damit du alles verstehst! Also, wie du sicherlich weißt, war es am Ende etwas unschön mit Selena und die Gerüchte rissen nicht ab und...«, er hielt kurz inne, »Okay, wenn man's genau nimmt, war mal Schluss und mal nicht, aber bis heute reißen die Gerüchte nicht ab. Scooter und mein Presseberater waren es dann irgendwann leid. Im Prinzip hatte uns Selena auf die Idee gebracht: Um die vermaledeiten Gerüchte um 'Jelena' zu stoppen, fingen wir einfach mit neuen Gerüchten an.«
Ich riss meine Augen auf. Meinte er mich? Justin musste meine Gedankengänge wohl verfolgt haben: »Nein, nein, nicht du! Wie gesagt kennen Hailey und ich uns schon sehr lange und es ist eigentlich nie mehr als Freundschaft gewesen. Und dann fingen sie irgendwann damit an, mir zu sagen, dass ich mich entscheiden solle. Entweder, wir würden Gerüchte über Jailey aufkommen lassen oder wir dürften uns nie mehr zusammen sehen lassen, die Freundschaft sozusagen beenden. Das war im Oktober. Hailey und ich verbrachten von da an mehr Zeit, bedeutend mehr Zeit, miteinander, um uns auf das Unvermeidbare vorzubereiten.«
Er klang plötzlich niedergeschlagen:
»Wir haben uns geküsst, noch bevor ich dich kannte.«
Ich saß da wie erstarrt. Er war von Anfang an zweigleisig gefahren?
»Das mit Hailey war von Anfang an nichts für die Ewigkeit. Im Gegenteil, wir wären uns nie näher gekommen, doch so... Man kann es Affäre nennen, oder wie auch immer man möchte, fakt ist, ich lernte dich kennen und alles war auf Eis gelegt. Du weißt nicht, wie viel Druck daraufhin auf mir lastete.«
Er zog die Schultern hoch.
»Ich konnte sie bis Dezember vertrösten, dann gaben sie mir ein paar Tage Zeit, um alles zu regeln. Ich wollte selber bestimmen können, was in der SMS drinnen stehen würde, die sie verlangten, so fielen Scooter und der Manager weg.«
Beschämt senkte er seinen Kopf: »Ich brauchte aber jemanden, dem ich vertrauen konnte und da weder Hailey noch ich die SMS schreiben durften, fiel mir meine Mum ein - allerdings wollte ich sie mit sowas nicht belasten. Und dann warst da du.«
Er versuchte meine Hände zu nehmen, doch ich entzog sie ihm sofort: »Und was war mit dem Kuss los? Und allem?«
»Nachdem du die SMS geschickt hattest, dachte ich, alle wären zufrieden - waren sie scheinbar aber nicht. Sie wollten sozusagen Beweise, doch die konnte ich ihnen nicht geben, weil ja jetzt du da warst. Da war der Kuss zwischen uns schon passiert. Ja, es stimmt ich habe Hailey von allem erzählt und glaube mir, sie unterstützt uns. Sie ist ja schließlich auch mehrmals zu dir nach Hause gefahren, wenn ich mich nicht getraut habe.«
Er fuhr sich durch seine Dreads, eine Geste, die auch ich oft bei ihm gemacht hatte.
»Wie gesagt, es war für uns beide - wenn überhaupt - eine Affäre, eigentlich waren und sind wir Freunde. Ich hatte mir alle nicht kompliziert vorgestellt, doch der Urlaub... Es lastete ein unglaublicher Druck auf uns und ich wollte dich nicht verletzen, weshalb ich den Kontakt mit dir oder auch nur den Gedanken an dich irgendwie vermieden habe. Und dann war da dieser Abend an dem alles zusammenkam. Ich war angetrunken, Hailey ebenfalls, dann hat Scooter angerufen und-«
Er stockte und ich war mir nicht sicher, ob ich weiter hören wollte. Es reichte mir ganz ehrlich schon jetzt. Steif saß ich auf dem Sofa und ließ seine Worte, die mich wie Messerstiche trafen, über mich ergehen.
»Ich weiß nicht genau warum, aber ich war einsam und betrunken.«
Ich wusste was kam. Was kommen musste.
»Ich hatte eh Druck von oben. Auf einmal haben wir getanzt.«
Ich bereitete mich auf das Unvermeidbare vor.
»Und uns geküsst.«
Bumm. Es war taub in meinen Ohren. Ich hatte noch immer irgendwie gehofft, dass Foto wäre gestellt gewesen.
»Und dann, als ich zwischendurch an dich denken musste, wollte ich an mein Handy gehen und dir schreiben, doch es war weg. Und dann war da wieder Hailey und ich-«
Tränen sammelten sich in meinen Augen, als er nicht weiterredete und mir klar wurde, was er nicht sagen wollte.
»Du hast mit ihr geschlafen«, meine Stimme klang unnatürlich hohl.
Justin zuckte zusammen, zeigte aber ansonsten keine Reaktion.
»DU HAST VERDAMMT NOCHMAL MIT IHR GEFICKT!«, ich kreischte nun, doch es blieb daraufhin noch immer still.
Es klatschte. Verwundert starrte ich auf meine Hand. Ich hatte ihm gerade echt eine gescheuert.
Auch Justin schaute geschockt auf und sagte endlich etwas. Die Antwort, die ich schon längst wusste, aber auch die, die alles bestätigen, alles beenden würde.
»Ja.«
Ich nickte, unentschlossen, ob ich ihm nun noch eine verpassen oder in Tränen ausbrechen sollte.
Ich entschied mich für ersteres.
Allerdings verstand Justin meine Reaktion wohl nicht so ganz.
»Verdammt, Stacy, ich liebe dich! Ich liebe dich, hörst du?«, fast schon verzweifelt war er nach dem zweiten Schlag aufgesprungen und ging unruhig im Raum herum.
Und dann überkam mich meine Wahrheit - und die Tränen.
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You Smile? I Smile! (jdb♕)
FanfictionStacy, ein Au-Pair Mädchen auf der Suche nach einer Zukunft und Justin, der Weltstar, der eigentlich auch nur einen Tag ein kleines Bisschen normal sein möchte. Doch normal zu sein, ist nicht ganz so einfach und dann geht alles ganz schnell: Von ein...