17. The morning after

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*Glad You Came - The Wanted*

Ich wurde durch gleißendes Sonnenlicht geweckt.

Das Erste was mir auffiel:
Ich war nackt.

Das Zweite: Ich war nicht zuhause.

Das Dritte: Wo war Justin?

Ich zog mir eines seiner Shirts über und tapste die Treppe hinunter. Schon jetzt roch ich den Geruch von Eier und Bacon und sog ihn genüsslich ein. Ich fand Justin pfeifend in der Küche:

»Guten Morgen.«

Strahlend drehte er sich zu mir um: »Guten Morgen, Stace.«

Ich half ihm den Tisch zu decken und schweigend, unseren Gedanken nachhängend, aßen wir unser Frühstück.

Ich dachte an den schönen Abend gestern - und ob er genauso fühlte wie ich.

Ich hatte gedacht es würde eine Anspannung - negativ - zwischen uns herrschen, doch wir gingen noch immer locker miteinander um. Erleichtert nahm ich dies zur Kenntnis, wenn ich aber auch gerne gewusst hätte, was der Sex ihm nun wirklich bedeutet hatte.

Irgendwann blickte Justin auf: »Danke!«

Fragend schaute ich ihn an: »Wofür?«

»Dafür, dass ich mich nicht verstellen muss vor dir. Dass du da bist, wenn es mir schlecht geht und wenn ich feiern möchte. Ich bin froh, dass mich damals die Papparazzi verfolgt haben.«

Schmunzelnd dachten wir beide an unsere erste Begegnung zurück.

»Was bin ich für dich Justin?«

Gespannt wartete ich auf seine Antwort. Es hatte mich einige Überwindung gekostet, das zu fragen, doch am Ende des Tages hatte es sich - hoffentlich - gelohnt und mir Klarheit verschafft.

Justins Augen, die zuvor mit den meinen verankert gewesen waren, schweiften unruhig im Raum umher:

»Zu sagen, dass du nur eine gute Freundin und nicht mehr bist wäre gelogen. Doch zu mehr bin ich offiziell im Moment nicht in der Lage.«

Langsam nickte ich ernüchtert. Wer weiß, ob es jemals ein ›uns‹ geben würde. Hailey gab es außerdem auch noch, natürlich. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es fertig bringen würde, gestern bei uns aufzutauchen.

Bei uns. Oh Gott! Ich sollte gestern Abend eigentlich nach Hause kommen, zudem war zwar heute der letzte Schultag, mich um die Kinder kümmern musste ich trotzdem.

Ich sprang auf und rief sofort Kate an. Merkwürdigerweise reagierte sie normalerweise, wenn ich etwas vergaß - was bis jetzt vielleicht dreimal insgesamt vorgekommen war - relativ entspannt, was mich auch schon öfter verwundert hatte, doch nun war sie nicht mehr zu bremsen.

Ich war den Tränen nahe, als wir das Gespräch beendeten. Sie würde mich nach Hause schicken, sollte ich noch einmal unabgemeldet über Nacht wegbleiben, meine Pflichten vernachlässigen und sie und Phil im Stich lassen.

So wütend hatte ich Kate noch nie erlebt, doch die Wut war nicht das, was mich fertig machte: Es war die deutliche Enttäuschung, die in ihrer Stimme mitschwang.

Justin hatte das ganze Telefonat über geschwiegen, doch nun nahm er mich in den Arm: »Du bist für mich da, wenn ich dich brauche, ich nun für dich.«

Schluchzend brach ich in seinen Armen zusammen. Das Verhältnis zwischen meinen Gasteltern und mir war aber auch zu schön gewesen, irgendwann musste ein Streit wie dieser kommen.

You Smile? I Smile! (jdb♕)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt