4. When reporters get weird

417 12 1
                                    

*Wildest Dreams - Simply Three, Alyson Stoner (Cover)*

Ich seufzte. Jo hasste normalerweise telefonieren, also musste es schon etwas dringendes sein. Obwohl wir uns eigentlich heute Abend bei der Party sahen und ich ihr dort alles wegen Justin erzählen musste. Ich nahm an und sofort kreischte sie mir ins Ohr, sodass ich erstmal erschrocken mein Handy weiter weg vom Ohr hielt.

»OMG STACY HAST DU COSMOPOLITAN ONLINE SCHON GESEHEN?!«

»Nein, habe ich nicht und werde ich auch nicht mehr können, wenn ich von einem Auto überfahren werde, das ich nicht höre wegen akutem Hörschaden, wenn ich die Straße überqueren will. Was ist passiert, mit wem ist Leonardo DiCaprio jetzt zusammen?«

Jo hatte neben Justin Bieber auch Leonardo DiCaprio im Visier. Wenn etwas mit Justin wäre, hätte ich es mitgekriegt - oder nicht?

Ich war seit gestern nicht mehr online gewesen, aber da dürfte jetzt nichts Weltbewegendes passiert sein.

Jo schnaubte.

»Du Madame, gehst erstmal nicht aus dem Haus, sondern auf die Cosmo Online. Sie bringen Berichte. Über dich und Justin.«

Ich zuckte mit den Schultern. Sollten sie doch.

»Die Instagrambilder hat Justin selbst gepostet und er postet oft welche mit Fans.«

»Ja aber er TWITTERT nichts dazu und folgt dem Fan nicht auf beiden Netzwerken! Mensch Stacy, es sind nicht nur die Instagram Bilder. Da sind auch welche von euch wie ihr lacht in einer Gasse, versteckt hinter Mülltonnen!«

Verdammt. Wir hatten die Paparazzi doch abgehängt? Anscheinend nicht. Ich seufzte.

»Okay. Was sieht man?«

Ich rannte in mein Zimmer, während mein ganzer Körper protestierte. Der Muskelkater war doch schlimmer, als ich angenommen hatte. Ich suchte meinen Laptop und hörte Jo nur am PC klicken. Während meiner hochfuhr, beschrieb sie mir genauestens alle Bilder. Es waren im Grunde nur fünf neben den Instagram Bildern, die Justin und mich am Bilder aufnehmen, lachen und umarmen zeigen. Ein ganz normales Fantreffen eben. Ich loggte mich ein und ging auf die Cosmo Online. Allein schon der Titel war lächerlich.

Fan-Crush für Justin Bieber?

Ich schnaubte. Etwas Unkreativeres ist ihnen auch nicht eingefallen. Ich gab Jo kurz zu verstehen, dass ich anfangen würde zu lesen und lies.

Seit seiner Trennung von Selena Gomez zeigte sich der Baby-Star immer wieder mit seiner alten Flamme, neue Affären wurden ihm ebenfalls nachgesagt. In der Ellen-Show gab der Musiker an zunächst endgültig mit der Hands-to-myself Sängerin abgeschlossen, seine Traumfrau allerdings noch nicht getroffen zu haben?

Ist dies nun passiert?

Gestern erwischten wir ihn beim Turteln mit einer Unbekannten Brünetten, deren Identität aber durch niemand geringeren als Jus selbst aufgeklärt wurde. Die Schöne nennt sich auf Twitter xQueenBiebs und ist somit eindeutig ein Fan. Laut eigenen Angaben auf Instagram ist sie 19 Jahre alt und kommt aus Deutschland. Unter anderem postete Bieber drei gemeinsame Fotos auf Instagram und richtete einen Tweet auf Twitter an sie.

Beide verstanden sich augenscheinlich auf Anhieb, laut Augenzeugen war Bieber sehr angetan von dem Mädchen.

Kurzes Treffen oder mehr? Wir bleiben dran!

Sozialen Medien sei Dank. Ich hatte mir nie etwas dabei gedacht mein Alter oder meine Herkunft preiszugeben, doch über meine Dummheit ärgerte ich mich nun sehr. Es KANN aber auch niemand ahnen, dass die verrückten Fritzen gleich so viel in eine Begegnung interpretieren.

»Stacy?«

Oh, verdammt. Jo hatte ich völlig vergessen.

»Sorry. Im Prinzip wissen die meinen Namen ja nicht. Und morgen kommt jemand anderes und der ist dann der Fan-Crush!«

»Hmm, wenn du meinst. Dich regt dass ja gar nicht so sehr auf, oder?«

»Ich springe jetzt nicht vor Freude in die Luft und mache Purzelbäume, falls du das meinst. Aber es ist nicht soo schlimm. Es könnte schlimmer sein.«

Jo lachte. Moment, lachte sie mich aus?!

»Josephine Elena Ritter, lachst du mich gerade aus?«

»'Tschuldigung, Süße.«

Hmpfh. Was hatte ich eigentlich an mir, dass alle zum Lachen brachte? Gestern Justin, der sich wegen mir nicht mehr einkriegte und heute Jo.

»Sorry, Stacy. Ernsthaft, ich meinte eigentlich ob du irgendwie fangirlst oder so. Ich meine du wirst immerhin so dargestellt, als hättest du mit Justin fu***** Bieber etwas am Laufen. Hast du doch nicht oder?«

Erschrocken über ihre eigenen Gedanken hielt Jo inne.

»Woah, nein. Die interpretieren da definitiv viel zu viel rein. Das war ein einmaliges Fantreffen. Nicht mehr! Und mit dem Fangirlen. Ich weiß auch nicht. Seit ich ihn in Echt erlebt habe, kommt er mir so normal vor. Er ist auch nur ein Mensch.«

»AUCH NUR EIN MENSCH?!«, kreischte Jo. »Du weißt schon das das JUSTIN DREW BIEBER ist über den wir sprechen!!!«

Ich grinste. So war Jo. Sie würde sowas nie verstehen. Sie schmachtete lieber aus der Ferne.

»Wie auch immer. Du, welches Kleid wirst du heute Abend anziehen?«

Und damit hatte ich das Thema erstmal hinter mir, denn Jo fing sogleich an über unsere Kleider fachzusimpeln. Wir waren öfter einfach mal so gucken und konnten häufig Kleider ergattern, die schon aus etwas älteren Kollektionen und dementsprechend billiger waren.

Wir einigten uns für mich auf ein bordeauxrotes Kleid mit Cut Outs - das heißt, was heißt einigen? Jo war sehr schlank und begeistert von meiner kurvigen Figur, die sie in dem Kleid betonen wollte. Ich dagegen mochte keine allzu auffälligen Kleider, die Cut Outs waren daher schon echt etwas Besonderes. Für sie war die Wahl schneller gefallen. Sie zog ein grünes, kürzeres, mit Pailletten besetztes Kleid an, was sich eng an ihren Körper schmiegte, vorne gar nicht und dafür hinten umso mehr ausgeschnitten war.

Mein Magen knurrte mal wieder und ich sah erschrocken auf die Uhr. Es war schon elf Uhr und ich hatte noch immer nichts gegessen. Jo hatte ebenfalls mein Magengrummeln gehört und verabschiedete sich lachend:

»Na, da hat ja jemand Hunger!«

»Hey! Ich habe heute noch nichts gegessen.«

»Schon gut. Wie gesagt, ich bestelle dann das Taxi zu dir gegen 21 Uhr. Mich hast du sogar schon 5 Stunden früher an der Backe! 16 Uhr - nicht vergessen. Duschen, sowie sämtliche Enthaarungsprojekte...«, ich verdrehte die Augen, »sind alleine vorzunehmen. Mach dir aber erstmal schön was zu essen. Byee!«

»Bye!«, murmelte ich abwesend, auch wenn ich nicht wirklich verstand, was wir bitte in 5 Stunden bis zum Aufbruch zur Party machen sollten. Ich war in Gedanken schon ganz bei meinem Frühstück, ich hatte wirklich Hunger.

You Smile? I Smile! (jdb♕)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt