You Smile? I Smile! (jdb♕)

9. When Beliebers start to recognize me

*Am I Wrong - Nick & Vinz*

Am nächsten Morgen wachte ich zwar noch etwas später als gewöhnlich auf, aber in meinen Augen war 08:00 Uhr für einen freien Sonntag im Grunde doch sehr früh.

Ich stand auf und aß schnell einen Joghurt mit Früchten und Honig, dann machte ich mich alltagstauglich und schnappte mir meine Tasche. Ich hatte beschlossen noch einmal zur Third Street Promenade zu gehen, um Weihnachtsgeschenke für meine Familie hier und die in Deutschland zu kaufen.

Jo konnte - wie gesagt - heute nicht, weil sie arbeiten musste, doch ich wollte die freien Tage noch nutzen, bevor Kate, Phil und die Kinder aus Texas zurückkehrten. Ich beschloss zu Fuß zu gehen - Parkplätze waren so gut wie nicht vorhanden und es war nicht weit. Auch wenn man schon vorher das Salz in der Luft gerochen hatte, je näher ich meinem Ziel kam, desto intensiver wurde er.

Ich holte meinen Zettel heraus und entschied, wo ich als erstes hingehen würde. Ich steuerte Lush an betrat den Laden. Wie immer war ich gefangen von den verschiedenen Gerüchen. Rasch waren die Geschenke für Melanie und meine Schwester Sarah gefunden - beiden kaufte ich eine Blubber - Badekugel. Für Mama kaufte ich ein wunderschön riechendes Öl-Set, mit Parfüm, Bade-Öl und Körpercreme und Kate verschiedene Seifen, die sie mir einmal begeistert gezeigt hatte, sie sich aber nie alleine kaufen würde (»Seife ist Seife, wenn ich für ein Drittel des Geldes Seife im Supermarkt bekomme, warum dann hier kaufen?«).

Für die Männer in den Familien wurde die Suche schon wesentlich schwieriger:

Meinem Papa - einem Schokoladenliebhaber - kaufte ich amerikanische, originale Edelschokolade und meinem kleinen Bruder Marc ein Plektrum, das von Hailee Steinfeld eine aufgedruckte Signierung hatte - er war 14, spielte Gitarre und vergötterte sie. Glücklicherweise war es ›nur‹ Hailee Steinfeld und nicht Taylor Swift oder Beyoncé - denn mein Budget war auch begrenzt und von letzteren signierte Plektren gab es bestimmt nicht - beziehungsweise waren die für mich unbezahlbar.

Blieben nur noch die Geschenke für Phil und Josh - ansonsten war ich schon sehr stolz auf mich, denn normalerweise kaufte ich Geschenke auf den letzten Drücker, doch dieses Jahr wollte ich mir erstens nicht so viel Stress machen und zweitens Geld sparen - denn die Preisunterschiede vom gleichen Produkt am 29. November und 23. Dezember waren enorm, wie ich auch schon in Deutschland feststellen musste.

Ich gönnte mir eine Pause in einem Café - es war schon 13 Uhr - und schlürfte genüsslich meinen Latte Vanilla und wartete auf meine Portion Kartoffeln mit Hummer, als am Nebentisch erstes Kichern bemerkbar machte.

Ich beachtete es nicht und widmete mich ungerührt meinem nun angekommenen Essen, während das Kichern zu lautem Tuscheln und Diskutieren umschwenkte. Genervt schaute ich mich suchend in der Gegend um, um mögliche Ursachen auszumachen, konnte jedoch niemanden entdecken, als plötzlich zwei zirka Fünfzehnjährige an meinem Tisch standen.

Erstaunt blickte ich auf.

Die Größere der Beiden räusperte sich.

»Ähm. Hi. Heißt du Stacy?«

Völlig unvorbereitet und verblüfft stammelte ich nur ein:

»Ja, warum?«

Die Mädchen tauschten einen Blick aus, den ich nicht richtig deuten konnte, dann fing wieder die Größere an zu sprechen: