Kapitel 60

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Hicks' Sicht

Ich steckte das Pergament ein und rannte nach draußen. Neben den Toren stand noch immer Astrid. "Hicks, was war da drin los?" "Erkläre ich dir später. Wo ist Heidrun?" "Eigentlich würde ich sagen bei Fischbein, aber der ist ja auf der Drachenbasis. Also keine Ahnung." "Nhhhh, na großartig." Ich ließ Astrid stehen und begann die Stufen ins Dorf herunterzulaufen. Astrid kam mit hinterher. "Hicks, was ist denn los?!" "Ich muss schleunigst zu Heidrun. Vor den anderen. Hat sie bei dir geschlafen?" "Ja, aber sie ist sicher nicht mehr dort." Ich sah zu Astrids Hütte. "Wo ist Sturmpfeil?" "Na in ihrem-", Astrid stoppte als sie den leeren Stall sah. "Wo ist Sturmpfeil?!", fragte sie nun selbst. "Meinst du Heidrun...?" Ihr Blick streifte durch den Himmel. "Da!" "Komm", ich lief los, "Ohnezahn!"
Wir flogen auf Ohnezahn dem tödlichen Nadder hinterher. Als wir nah genug waren rief ich aufgebracht "Heidrun! Was wird das?!" "Sturmpfeil wollte fliegen und Astrid war nicht aufzufinden." "Wir landen. Jetzt. In der Bucht!", befahl ich Heidrun. Mein Blick ging jedoch starr nach vorne. Trotzdem spürte ich Heidruns und Astrids verwirrten Blick auf mir.

In der Bucht sprang ich zuerst von meinem Drachen. Während Heidrun zu mir lief, rannte Astrid zu Sturmpfeil. "Was ist denn Hicks? Warum bist du so aufgebracht?" "Kannst du mit mal DAS erklären?!", ich zog die Pergamentrolle hervor und gab sie Heidrun. "Das....sind weitere Handelspapiere. Für Leder. Was soll damit sein?" "Das wurde in DEINER Tasche gefunden Heidrun. Erklär mir das!" "In meiner Tasche? Ich hab das noch nie gesehen. Außerdem, wieso sollte ich so etwas bei mir haben? Ich handle doch nicht mit Drachen." Astrid kam zu uns und nahm Heidrun das Pergament ab. Still las sie es für sich durch. "Heidrun du verstehst wohl nicht, was gerade passiert. Die anderen suchen dich. Sie wollen dich nicht mehr auf Berk haben." "Warum?" "Weil alle Beweise gegen dich sprechen. Alle Beweise sagen, dass du mit Drachen handelst!" "WAS?!" "Hicks? Ist damit Torna-" "Ja. Das kann nur er sein. Und das ist auch schon das nächste. Damit ist mein Vater persönlich betroffen. Und er zieht das durch, Heidrun. Sobald sie dich finden schaffen sie dich von der Insel. Du erklärst mir jetzt, wie diese Handelspapiere in deine Tasche kommen." "Ich...ich kann es nicht. Hicks, bitte, du musst mir helfen." "Das kann ich nur mit einer logischen Erklärung. Aber die hab ich nicht. Alle Beweise sprechen gegen dich." "Hicks, bitte rede mit deinem Vater. Sie können Heidrun doch nicht von der Insel schaffen." "Astrid, ich kann nichts machen. Außer vielleicht alles nach hinten ziehen." "Und wie?" "Keine Ahnung. Ich muss mir was ausdenken. Alles was ich jetzt sagen kann ist, dass sobald Heidrun von einem der anderen gesehen wird, sie weggesperrt wird." Ich sprang auf Ohnezahns Rücken und flog nach hause.

Dort entfachte ich ein Feuer und ließ ich mich in den Stuhl fallen. Ohnezahn setzte sich erwartungsvoll neben mich. Ich erhob mich wieder und holte etwas Fisch für meinen schuppigen Freund. Während er aß sah ich weiter ins Feuer. Was könnte ich nur tun, um das alles zu verhindern?

Plötzlich kam Rotzbacke in die Hütte. Was wollte er denn hier?! Ich konnte seine nervigen Sprüche jetzt echt nicht gebrauchen. "Was willst du hier?", fragte ich mit einem bereits genervten Unterton. "Heidrun soll verbannt werden?" "Ja, woher weißt du denn jetzt davon?" "Mein Vater." "Und du glaubst ihm?" "Natürlich." "Du kennst doch Heidrun. Sie würde nie einen Drachen verkaufen, geschweige denn ihren eigenen!" "Natürlich kenne ich Heidrun, aber ich erinnere mich auch an das, was sie vor drei Jahren getan hat." "Sie hat sich verändert." "Sie wollte ihren Bruder töten." "Sie wusste nicht, dass es ihr Bruder ist!" "Hicks du kannst alles verleugnen, aber das nicht. Es gibt eindeutige Beweise GEGEN Heidrun. Und du kannst die Meinung von Haudrauf dem Stoischen nicht ändern." "Ich hab sie schon so oft geändert Rotzbacke!" "Aber da ging es nicht um Tornado." "Du bist unglaublich! Stehst eher hinter dem, was alle anderen sagen, als hinter deinen Freunden?!" "Ich höre auf die Beweise! Du musst bestimmt auch einmal jemanden verurteilen! Hörst du auf dein Bauchgefühl? Deine Gutmütigkeit? Oder auf die Beweise vor dir?!" "Ich höre auf meine Erfahrung!" "Jaha, wird bestimmt super. Füge die Erfahrung in dem Fall hinzu. Heidrun kam zu uns, um das Buch der Drachen für die Verbannten zu stehlen. Dafür hat sie auch gleich Sturmpfeil entführt. Und heute ist sie auch ungefragt mit ihr herumgeflogen. Für einige hier noch ein Beweis gegen sie." "Auf wessen Seite stehst du eigentlich?! Raus!"

Ohne einen Widerspruch ging Rotzbacke. Ich ließ mich wieder in den Stuhl fallen und kraulte Ohnezahn etwas über den Kopf. Er stieß ein entspanntes Gurren aus.

Wirklich lange war es aber nicht so still. Denn als nächstes kam Astrid in die Hütte gestürmt. "Hicks! Sie haben Heidrun! Sie wurde eingesperrt. Wir müssen etwas tun." Ich stand auf und ging auf Astrid zu. "Wir können nicht..." "Was?! Warum??" "Alle Beweise sprechen gegen sie. Obendrauf ist in einem der Papiere auch noch die Rede von Thornado. Wir können weder meinen Vater noch das Dorf von der Entscheidung Heidrun zu verbannen abbringen." "Aber Heidrun ist unsere Freundin!" "Ich weiß...", ich nahm Astrid in den Arm. Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Brust, anscheinend hatte sie die Umarmung gebraucht. "Nur fang ich langsam auch an den anderen zu glauben." "WAS?!" "Alles spricht gegen sie und sie kann nichts logisch erklären. Ich möchte es nicht glauben, aber es wird immer aussichtsloser für Heidrun. Ich kann nichts für sie tun." Astrid stieß sich kräftig von mir ab, dass ich einige Schritte zurück taumelte. "Ich kann es nicht glauben! Du stellst dich gegen Heidrun?!" Astrid stapfte zur Tür. Ich rannte hinterher. "Astrid warte!" Doch bevor ich sie erreichte hatte sie die Tür zugeschlagen. Ich lehnte meinen Arm gegen den Türrahmen. Mein Blick ging auf den Boden. Ich konnte es selbst nicht glauben.

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Hiccstrid - Mission impossibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt