Kapitel 61

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Astrids Sicht

Ich lief durch das Dorf, auf direktem Weg zu Heidrun. Jeder, der mir entgegen kam fragte wohin ich denn wolle und ob es mir gut geht, ich sehe etwas gereizt aus. Den Nagel auf den Kopf traf jedoch Rotzbacke. Er hielt mich länger auf als die, die ich ignoriert hatte. "Sauer auf deinen ach so tollen Hicks?", fragte er mit einem hämisch Grinsen auf den Lippen. "Hat er es eingesehen, wie es um die Berserkerin in unserer Zelle steht und wollte dir das nun weismachen?" "Ich bin nicht sauer!" "Wirkst aber sehr danach." Ich ballte meine Hand zu einer Faust. Nein, sie verkrampfte sich schon fast von selbst zu einer. Noch ein Wort und er bekommt die Faust ins Gesicht. "Ich bin nicht sauer! Und jetzt lass mich in ruhe!" Um schlimmeres zu vermeiden wand ich mich sofort von ihm ab und ließ ihm garnicht die zeit noch etwas zu sagen. Erst seit kurzem haben wir "Frieden", da muss nicht gleich sowas passieren. Auch wenn Rotzbacke jetzt glaubte ich lüge über meinen Gemütszustand, doch das tat ich nicht. Ich war nicht wütend auf Hicks. Ich war enttäuscht.

Sobald ich das Gefängnis von Berk betrat, sprang Heidrun hörbar auf und stürmte an die Gitter. Sie sah mich hoffnungsvoll an. Ich erwiderte nur ein betrübtes Kopfschütteln. "W-wie? Was ist denn?!" "Auf Hicks ist kein Verlass." "Aber du sagtest-" "Ich weiß was ich sagte!!", ich atmete einmal tief durch, "Aber Hicks glaubt den Beweisen." "Wieso?! Ihr kennt mich alle inzwischen! Wieso sollte ich Windfang verkaufen und dann gerade zu euch kommen?!" "Ich glaube dir ja, nur der Rest des Dorfes eben nicht. Heidrun, ich alleine werde deine Verbannung nicht verhindern können. Mit Hicks hätten wir schon etwas bessere Chancen, aber...er wird uns nicht helfen." "Astrid bitte!! Es muss doch irgendetwas geben, das wir tun können!!" "Das Oberhaupt hat eine Verbannung dieser Insel ausgesprochen. Daran gibt es nichts zu rütteln oder zu ändern." "Ich komme doch nicht einmal von Berk!" "Und trotzdem kann Haudrauf dich von dieser Insel verbannen. Tu mir einen Gefallen, Heidrun. Wehr dich nicht. Spiel mit. Lass dich zu diesem Boot bringen und segel los." "Du willst, dass ich aufgebe." "Ich will schlimmeres verhindern! Dieses Dorf hat in seiner Vergangenheit genug Menschen verbannt! Einer davon wurde sogar von Thor persönlich bestraft!" "Gut...ich werde mich nicht wehren." "Danke." Natürlich würde sie sich wehren. Sie ist immerhin eine Berserkerin. Die nehmen nichts so einfach auf sich. Erst recht keine Verbannung. Und an einem Tag würde sie auch sicher nicht damit so im Reinen sein, dass sie es auf sich beruhen lässt und friedlich in dieses Boot steigt. Ein Tag. So viel Zeit wäre noch um etwas daran zu ändern. Doch was? Und wie? Die Zeit würde bestehen, doch der Weg...den gab es nicht. Zu alledem wurde ich am Abend nach hause geschickt, wenn man es nett formuliert. Und auch am nächsten morgen nicht mehr zu ihr gelassen. "Kein Kontakt zu der Gefangenen", hieß es. Ich würde Heidrun also erst wieder auf ihrem Weg zu dem Boot, welches im Hafen bereits vorbereitet wird, sehen. Wer weiß wann und ob ich sie danach jemals wieder sehe.

_just1fangirl_

Hiccstrid - Mission impossibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt