Kapitel 18

1.7K 96 10
                                    

Eine Stunde irrten wir nun schon durch den Wald. Jedes mal wenn die Pferde in Sicht waren,machte dieser Dummkopf irgendeinen doofen Schritt oder so,und ein Geräusch entstand. Natürlich ergriffen die Pferde dann die Flucht. Nun standen wir mitten im Wald und wussten nicht wo hin. „Toll! Jetzt haben wir uns verirrt! Weil der Mr. ja immer Geräusche machen musste!",fuhr ich ihn wütend an. Augenrollend antwortete er:„Kann ich doch nichts für! Wenn du tatsächlich so eine gute Springreiterin bist,sollten die Pferde ja zu uns kommen!" Verwirrt und genervt fragte ich:„Was hat das den jetzt mit dem Springreiten zu tun? Wir reden hier davon das die Pferde weg sind,und du kommst mit dem Springreiten an! Wo bleibt die Logik?" Er schüttelte den Kopf. Mir fiel auf,das ich noch nichtmal seinen Namen weis,und er wusste das ich Springreiterin bin! Gerade als er etwas erwidern wollte,hörten wir Hufgetrampel. Plötzlich kam der weiße Kopf von Moondancer zwischen den Bäumen hervor. „Moondancer!",rief ich erleichtert. Der Hengst schnaubte und schaute mich belustigt an. Machte er sich über mich lustig? Leicht wütend schnappte ich mir das Halfter und ging auf ihn zu. Ehe der weiße Hengst mit der silbernen Mähne sich versah,hatte ich das Halfter an seinen Kopf befestigt.

Moondancer währte sich mit all seinen Kräften gegen das Halfter. Damit wurde der Heimweg nicht besser. Fantastico machte es meinen Wegbegleiter auch nicht leichter. Allerdings stieg der Rappe immer wieder in die Höhe. Zum Glück lies Moondancer dies sein.

Am Hof lief Fred mit dem Handy am Ohr unruhig auf und ab. Als er uns sah,legte er auf und kam zu uns geeilt. „Wo wart ihr!?",fragte er aufgebracht. „Ich wollte Moondancer mit Karotten in den Stall locken und dann hat der Fantastico über den Hof jagen lassen! Natürlich musste Moondancer gleich hinter her. Jetzt mussten wir sie suchen. Sorry.",erklärte ich. Fred grinste belustigt und antwortete:„Ok. Bringt die Pferde in die Boxen wir essen gleich Jessy!" Dann drehte er sich um und ging.

Beim Mittagessen wollte Fred wissen wie ich auf die Idee kam,Moondancer mit Karotten zu locken. Ich verteidigte mich und erzählte das ich keine andere Idee hätte. Er lachte darüber nur und dann erwähnte er so ganz neben bei als hätte es keine Bedeutung:„Wenn du vorsichtig bist kannst du ihn auch das Halfter drauf machen." Mir fiel der Löffel aus der Hand und mein Mund klappte auf. Dummerweise musste der Löffel ja genau in meine Suppe fallen,und schwups war ich voll mit Gemüsesuppe. Fred lachte noch mehr und ich saß da wie ein begossener Pudel! „Ist das Schicksal nie auf meiner Seite?",fragte ich genervt. Mein Tischnachbar schüttelte lachend den Kopf. Ich lachte schließlich auch und aß weiter.

Mit frischen Reitsachen stand ich bei Snow White vor der Box. Aber natürlich,wie es das Schicksal will,war sie braun und nicht weiß. Seufzend band ich sie am Putzplatz an und putzte. „Das nächste mal wälze dich nach dem reiten!",warnte ich die Stute als sie gesattelt war. Sie schnaubte. Ich führte sie zu einem Hocker und stieg auf. Gerne hätte ich jetzt gesagt die blieb geduldig stehen,aber das war leider nicht der Fall. Kaum saß ich im Sattel,lief sie im flotten Trab los. „Steh Snow!",fuhr ich sie an und parierte durch. Das Quittierte ich mit einem Ausschlagen der Hinterhufen. „Ich weis ja das ich dich seit einer Woche nicht mehr geritten habe",fing ich meine Predigt an, „aber Ausschlagen fangen wir gar nicht an! Gleich darfst du Galoppieren und dann springen wir ok?" Sie schüttelte den Kopf und ich legte meine Schenkel an. Im Renn-Schritt lief sie los. Ob das heute noch gut geht?

Erstaunlicher Weise konnten wir uns ruhig aufwärmen ohne irgendwelche Renn-Phasen. Doch jetzt ging es ans Springen. Ich hatte in der Mitte des Platzes ein einfaches Kreuz aufgestellt. Im versammelten Galopp ritt ich Snow ruhig auf den Sprung zu. Meine schneeweiße Stute spitzte die Ohren und galoppierte schneller. Mit einigen halben Paraden holte ich sie zurück in mein gewünschtes Tempo. Snow White schüttelte Wiederwillig den Kopf. Energisch gab ich ihr Druck mit den Schenkel und sie sprang ab. Kam berührten ihre Hufe den Boden,galoppierte sie im Renngalopp weiter. „Snow!",fuhr ich sie an und gab einige Paraden. Mal wieder schüttelte sie den Kopf und schlug mit den Hufen als Bestätigung aus.  Leicht wütend lenkte ich sie zur Mitte hin ab. Meine Stute warf sich herum und wollte gerade aus weiter rennen. Mein Plan sah aber anders aus. Etwas härter gab ich die Hilfen um die Volte enger werden zu lassen. Gezwungener Maßen musste die weiße Stute ihr Tempo verlangsamen. Wir ritten so lange eine Volte,bis ich sie wieder im versammelten Galopp hatte. „Wir probieren es noch einmal aber dieses Mal nach meinen Anweisungen!",schärfte ich ihr ein. Ergeben galoppierte sie zum Kreuz.

Snow White spitze wieder ihr Ohren und zog zum Sprung. Ich bremste sie leicht und wir schafften es gut drüber. Direkt nachdem Sprung versuchte sie wieder im Renngalopp zu rennen. Da es mir langsam reichte,baute ich noch zwei weitere Kreuze hinter den ersten auf. Dieses Mal aber an der langen Seite.

Die Hindernisse kamen in Snows Sicht und sie wurde schneller. Dieses Mal lies ich sie galoppieren. Kurz bevor wir absprangen,trieb ich sie nochmal an. Sie sprang übers erste Kreuz und blieb verwundert und abrupt stehen. „Snow! Da stehen doch noch zwei!",machte ich sie auf die beiden anderen Kreuze aufmerksam. Snow White starrte die beiden Kreuze an während ich sie wieder aufs erste zu galoppieren lies. Dieses Mal trieb ich sie sofort nach den Kreuz weiter. Sie sprang übers nächste und überwand das letzte auch. Wir sprangen das ganze noch von der anderen Hand aus und beendetes dann das Training.

Black Night-Der Hengst der mein Leben schriebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt