Da war sie wieder. Die endlos scheinende Wiese mit der uralten,krummen Trauerweide. Neugierig schaute ich mich um. Dieser Ort war wunderschön. Wie das letzte mal stand die Sonne schräg am Himmel und tauchte alles in ein rot,gelbes Licht. Im leichten Wind wehten die kleinen Blätter und Äste der alten Trauerweide. In der Ferne war das Trommeln von Hufen zu hören. Der Hengst kam in Sicht. Anmutig und Frei galoppierte er unter den Mädchen mit den goldenen Haaren und den schneeweißen Kleid. Er schüttelte seinen Kopf und machte einen Bocksprung vor Freude. Bedacht darauf seine Reiterin nicht abzuwerfen. Die prachtvolle,schwarze Mähne wehte durch die Luft und peitschte den Mädchen ins Gesicht. Sie lächelte und flüsterte etwas gegen den Wind den Pferd zu. Die Mähne störte sie nicht. Erfreut galoppierte der schwarze Hengst schneller. Ohne zu zögern galoppierte er zur uralten Trauerweide. Die Blätter des Baumes wehten nun stärker durch die Luft. Der Wind hatte sich verstärkt. Langsam ging er in den Trab über und hielt schließlich. Vorsicht lies sich das Mädchen mit den goldenen Haaren von seinen Rücken rutschen. Glücklich kraulte sie seine Stirn. Es war,als würde ein Schild um die beiden sein. Keiner konnte ihre Vertrauten und Liebe zueinander zerstören. Ihre Stirn lag an der Stirn des pechschwarzen Hengstes. Sie schauten sich in die Augen. Vollkommen zufrieden und glücklich drehte sie sich zu mir um. Lächelnd sprach sie:
„Pferde können deine besten Freunde sein. Deine Seelenverwandte. Du musst sie nur wie einen Freund behandeln."
Ich war neugierig geworden was sie damit meinte. Dieses und letztes Mal. Was meinte sie mit den Sprüchen? Ich wollte sie fragen,aber das Mädchen legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund als Zeichen ich solle nichts sagen. Gemeinsam mit den Hengst lief sie ins Nichts. Gemeinsam liefen sie die schier endlose Wiese weiter.
*
Verwirrt blickte ich um mich. War ich nicht gerade noch bei den Engel und den Pferd auf der Wiese? Vorsichtig dreht ich mich um. Hinter mir war ein Turnierplatz. Wie das letzte mal. Doch dieses Mal war es anders. Viel realer. Es war der selbe Turnierplatz wie der,an dem Night und ich stürzten. Vor Neugier gepackt,lief ich näher zum Gelände. Vor mir befand sich der Abreiteplatz. Die Reiter waren die selben wie damals. Die Pferde auch. So eben wurde der 51 Starter aufgerufen. Eine hübsche Schimmelstute tänzelte in die Halle. Wenn alles wie damals war,sollte dann nicht Black Night auch hier sein? Mein Blick suchte die Pferde ab. Da! Es war tatsächlich Black Night dabei! „Night!",rief ich glücklich und wollte zu ihn hin. Doch plötzlich galoppierte ein kräftiges Pferd auf mir zu. Ich wollte erschrocken zur Seite springen,aber es galoppierte einfach durch mir durch. Geschockt starrte ich meinen Körper an. „Es ist ein Traum. Dort ist alles möglich.",flüsterte eine Stimme. Verwirrt,erschrocken und neugierig schaute ich mich um. Keiner der hätte mit mir sprechen können war in der Nähe. „Fass die Zügel kürzer! Der macht doch was er will! Wie willst du da gewinnen wenn du ihn nicht mal sauber über den Probesprung bekommst!?",hörte ich die Stimme meines ehemaligen Reitlehrer wütend rufen. Wieder einmal drehte ich mich um. Dort galoppierte ich auf Night. Der Hengst zeigte das er es schaffte und trotzte nur so vor Energie. Ich allerdings hatte schon rote Backen und fasste verzweifelt die Zügel kürzer. Es war mir anzusehen das mir diese Option nicht gefiel. Aber damals dachte ich es müsste so sein. Man müsste mit kurzen Zügeln,Gerte und Sporen reiten. Schließlich sagte es mein damaliger Reitlehrer immer so. Mittlerweile war mir klar das dies keine Option ist. Mein Hengst nahm den Kopf enger. Glücklich sah er keines Wegs aus. Er quälte sich über den Sprung.
Dies zur sehen,zu sehen wie ich ihn damals quälte,trieb mir die Tränen in den Augen. Ein Stich durchfuhr mein Herz. Wieso hatte ich nicht den Mut zu widersprechen? Den Mut mein geliebtes Pferd richtig Pferdegerecht zu reiten? Was ist aus mir geworden das dies eine Option war? Plötzlich stand das Mädchen neben mir. Ihr schneeweißes Kleid war grau und kaputt. Es zeigte Flecken und Risse. Ihr Haar stand in alle Richtungen ab. Sie drehte ihren Kopf zu mir. Ihre Augen zeigten Schmerz und waren verweint. „Ist es das was du willst?",fragte sie brüchig, „Erfolg auf jeden Weg?" Ihre Stimme klang traurig und wütend. Ich schluckte. Stotternd antwortete ich:„Nein. I-Ich will w-wahre F-Fr-Freund und k-keine G-G-Geräte!" Eine Träne floss meine Wange herunter. „Dann gib ihnen das zurück was du ihnen nahmst.",sprach sie kalt und klar. Verwirrt wollte ich wissen wen. Ich wollte wissen was sie will. Warum taucht sie immer in meinen Träumen auf? Aber da wurde alles schwarz.
Black Night war wieder verschwunden.
Ich schreckte auf. Mein Herz raste und die Bilder meines Traumes spielten sich in meinen Kopf nochmal ab. „Dann gib ihnen das zurück was du ihnen nahmst." Was hab ich ihnen genommen? Wer sind mit ,ihnen' gemeint? So viel Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Allerdings hatte ich auf keine eine Antwort. Doch. Auf eine schon. Wie viel Uhr ist es? Mein Handy,so fies wie es war,blendete mich erstmal ehe es mir sagte das wir 7:10 Uhr haben. Ich stand auf und zog meine Reitsachen an. Mein Kopf zerbrach sich immer noch darüber wen sie meinte.
Fred hatte mir Brötchen dagelassen und einen Zettel geschrieben er sei weg und komme später wieder. Ach ne wo soll er den sonst sein? Im Küchenschrank? Kopfschüttelnd aß ich mein Frühstück. Gerade als ich fertig war,kam es mir in den Sinn. Wir redeten über meine Pferde. „Dann gebe Ihnen das zurück was du ihnen nahmst." Ich sollte meinen Pferden das wiedergeben was ich ihnen nahm!
Liebe,Freiheit und Glück
Da bin ich auch mal wieder✌🏻️ Ich gehe schon in die Ecke und schäme mich das so lange nichts kam... Aber mal ne Frage:
Nerve ich euch mit den vielen Träumen die Jessy träumt?
Es macht mir Spaß so was zu schreiben. (Also alles was immer schräg geschrieben ist) 😁 Gibt mir doch einfach mal eure Meinung. Natürlich auch Kritik und alles andere erlaubt.
Lg Leka
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Black Night-Der Hengst der mein Leben schrieb
Spiritual„Egal welche Höhen und Tiefen kommen. Lebe immer weiter. Gib niemals auf den dann bist du gefangen. Gefangen in der Welt der Trauer." Jessy besaß den wunderschönen Hengst Black Night. Ein Dreamteam. Mehr als nur Pferd und Reiter. Ein Team. Zwei Wess...