Damals dachte ich,mit den Umzug nach Frankreich könnte alles besser werden. Doch wie war es wirklich geworden? Besser konnte man es nicht nennen. Einiges hatte sich geändert. Zum Besseren. Doch noch lang nicht so wie ich es mir erträumt hatte. Man muss kämpfen. Kämpfen für seine Träume. Doch wir alle können nur bis zu einen bestimmten Punkt kämpfen. War ich schon dort angekommen? An den Punkten wo jedes Kämpfen sinnlos ist? Nein es durfte einfach nicht so sein. Wollte ich jetzt alles hinschmeißen? Fee,Summer Night,Dreamstar,Snow White,Fred und Black Night enttäuschen? Nur wegen ein paar aussichtslosen Situationen? Nein ich werde es nicht hinschmeißen. Oft genug hatte ich alle meine Freunde enttäuscht. Jetzt ist es an der Zeit ihnen das zurück zu geben,das ich ihnen nahm. Liebe,Freiheit und Glück. Genau heute wird mein Plan in die Tat umgesetzt. Ab heute werde ich dafür kämpfen meine Träume zu verwirklichen. Man soll nicht seine Träume träumen,sondern seinen Traum leben. Bis zum Ende. Wenn es noch nicht alles gut ist,dann ist es noch nicht das Ende. Alles Gut ist es noch lange nicht. Somit ist das hier auch nicht das Ende. Nein es ist erst der Anfang vom Glück.
Fred stand am Zaun des Reitplatzes. Snow White und ich bewegten uns auf genau diesen Reitplatz zu. Er bestand darauf mir bei der verwirklichung meiner Träume zu helfen. Ein Punkt davon ist,meine Pferde so zu behandeln,wie sie es verdient hatten. Dazu gehörte auch das reiten. Meine Schimmelstute schnaubte und kaute auf dem Gebiss. Ein Lächeln flog über meine Lippen. Womit hatte jemand wie ich,so ein schönes Pferd verdient? Ihre dunkelen Augen fixierten mich. Jede noch so kleine Bewegung nahm sie wahr. Wollte ich dieses Glück für eine Olympiade eintauschen? Nein. Mehr als ein paar Zeitungsberichte,Medaillen,Schleifen und Anerkennung der Menschen bekam man dort nicht. Doch meine Pferde gaben mir so viel mehr! Liebe,Glück,einen treuen Freund,Freiheit und alles was man sich wünschen konnte. Kein Turnier der Welt konnte man mit dieser Freundschaft messen. Kein Erfolg und keine Schleife. Turniere,Erfolg und all das,ist kein Glück. Zu mindestens kein Glück von Reiter und Pferd. Wir erreichten den Platz und Fred öffnete das Tor. Wir liefen hinein und ich schaute gespannt Fred an. Er schaute uns wartend an. Ein paar Schritte lief der ältere Mann in unsere Richtung. „Weist du Jessy",fing er an, „es gibt einen Schlüssel der zu aller Harmonie,Glück und Freiheit führt. Ohne diesen Schlüssel bist du Reiter. Mit diesen Schlüssel,bist du jemand der seiner Leidenschaft nachgeht. Ein Reiter von den jeder sagt,und sieht,das er mit voller Liebe und Harmonie mit seinen Pferden Arbeit. Dort wo auch die Pferde,mit glänzenden Augen und Lebensgeister,ihrer Arbeit nachgehen. Besitzt man diesen Schlüssel nicht,hat man keine Chance. Dann arbeitet man einen einfachen Prinzip. ,Die Kunst des Reitens liegt darin,den Pferd einzureden,das das was es macht,auch wirklich will' Viel zu viele Reiter denken es gäbe keinen anderen Weg als das. Doch es gibt viel mehr Wege. Wenn du deinem Pferd nichts einredest,sondern es einfach mitmacht. Und trotz dem Freude daran hat. Dann hast du es geschafft. Pferde würden nie das wollen was wir machen. Aber sie machen mit. Weil sie wissen das ihr Mensch es gerne von ihnen hätte." Er unterstützte seine Aussage mit vielen Gesten. Meine schneeweiße Stute und ich hörten gespannt zu. Ein letztes Mal setzte Fred zu seiner Rede an:„Aber man kann nicht einfach stundenlang mit seinen Pferd trainieren bis man den Schlüssel hat. Der erste Schritt befindet sich viel weiter vorne. Der erste Schritt an denen schon so viele verzweifelten. Um dich für Neues zu öffnen,musst du erst mit dem alten abschließen. Wie will man in die Zukunft gehen,wenn man in der Vergangenheit fest hängt? Wie will man sich für neues öffnen,wenn man mit den alten nicht abschließen kann? Ich weis es ist alles andere als leicht. Die Menschen haben keinen Begriff dafür. Man könnte es sehr schwer nennen aber das ist untertrieben. Es heißt nicht man soll die Vergangenheit vergessen! Vergiss das was dich verletzte,doch niemals das,was es dich lehrte.
Der erste Schritt fängt bei dir an. Du musst dich für neues öffnen. Erst dann kann man eine tiefe Bindung mit einem Tier eingehen. Tiere wollen keine oberflächliche oder eingeredete Bindung. Nein sie gehen weit aus tiefere Bindungen mit den Menschen ein. Dafür muss der Mensch aber auch bereit sein. Ein Tier geht nur so weit wie es soll. Ganz besonders Pferde. Wenn du dir wünscht eine tiefe Bindung mit deinem Pferd zu haben,es aber nicht klappt,liegt es daran das es gemerkt hat,das du nicht so weit bist. Sie lassen dir Zeit. Zeit das du deinen eigenen tiefen Sinn finden kannst. Deine Probleme regeln kannst und dann,dann bist du offen für neues." Jetzt bekam der Spruch ,Reiten ist so viel mehr als nur ein Sport' eine wirklich neue Bedeutung für mich. Doch auf keinen Fall wird es leicht werden meinem Pferden und allen anderen das zurück zu geben,was ich ihnen nahm. Selbst bei ganz einfachen Aufgaben sollte es nicht leicht werden.
,,Lass alles was du bis her über das reiten gelernt hast,hier liegen. Vergiss das du der Chef sein sollst. Das ein Pferd unterlegen ist und machen muss was du willst. Lass all das hier liegen. Das brauchst du jetzt nicht mehr. Entwickele deine eigene Reitart. Mach nicht das was die FN oder die FEI vorschreibt. Nein entwickele deine eigene Reitart. Angepasst auf dir und deinen Pferden. Dann hast du einen der vielen Schritte zum Schlüssel gemeistert.",erklärte mein Lehrer und unterstrich seine Aussagen mit vielen Handbewegungen. Ich schloss meine Augen und sammelte all meine Gedanken. Hier und jetzt wollte ich ein neues Leben anfangen. Wollte einen neuen Weg in die-hoffentlich-richtige Richtung machen. Aber nicht alleine. Nein gemeinsam mit meinen Pferden und allen anderen denen ich etwas schuldig bin. Vielleicht werde ich es irgendwann schaffen. Irgendwann schaffen mit der Vergangenheit abzuschließen und mit guten Gewissen in die Zukunft zu schauen.
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Black Night-Der Hengst der mein Leben schrieb
Espiritual„Egal welche Höhen und Tiefen kommen. Lebe immer weiter. Gib niemals auf den dann bist du gefangen. Gefangen in der Welt der Trauer." Jessy besaß den wunderschönen Hengst Black Night. Ein Dreamteam. Mehr als nur Pferd und Reiter. Ein Team. Zwei Wess...