Ich stand an der Umzäunung des Round Pen. Fred hatte einen wunderschönen Schimmel Andalusier dabei mit dem er arbeitete. Der Hengst hatte eine schreckliche Vorgeschichte und lässt sich seitdem nicht mehr anfassen. Fred kaufte ihn,da er ansonsten nicht mehr unter uns währe. Das hatte er mir beim Frühstücken erzählt. Kaum hatte er dem Hengst das Halfter abgenommen,stieg dieser und galoppierte so weit wie möglich von Fred weg. Seine Ohren drehte sich unruhig hin und her. Fred machte allerdings gar nichts. „Komm mal zu mir her!",forderte er mich auf. Ich schwang mich vom Zaun und kam zu ihn. Kaum sprang ich vom Zaun,stieg der Andalusier erneut. „Das ist Moondancer.",stellte er mir den Schimmel vor. „Außergewöhnlicher Name.",bemerkte ich. Er nickte. Dann steuerte er auf den Ausgang zu. Ich wollte ihn folgen aber Fred forderte:„Bleib du da. Du willst doch lernen? Dann zeig mir mal an ihn was du so kannst!" Erstaunt blieb ich stehen. Danach drehte ich mich wieder um.
Neugierig schaute Moondancer mich an. Sein Fell war strahlend weiß. Die Mähne allerdings grau. Außergewöhnlich war das sie Silber glänzte. Ich schaut zu ihm und machte nichts. Keine Ahnung was ich jetzt hätte machen sollen,aber das einzigste was mir einfiel,war,meine Hand auszustrecken und zu flüstern:„Komm her Moondancer!" Erstaunlicher Weise bewegte er sich tatsächlich in meine Richtung. Nach vier Schritten blieb er stehen. Ich lächelte und er ging einen Schritt weiter. Drei Schritte vor mir blieb er stehen. „Ich tu dir nichts. Keine Trense,kein Sattel und nichts. Komm nur her.",erklärte ich ihn. Einen Moment lang sah es so aus als wenn er tatsächlich kommen würde. Aber nur einen Moment. Im nächsten stieg er weit in die Luft und schlug mit seinen gewaltigen Hufen nach vorne. Pure Angst spiegelte sich in seinen Augen. Anstatt zurück zu gehen,blieb ich stehen und schaute ihn an. Was hatte er nur durchlebt um so eine Angst vor den Menschen zu haben? Moondancer ging wieder zu Boden und galoppierte davon. So weit es ging,ging er von mir weg. Jeder Muskel in seinen Körper war angepackt und die Ohren gespitzt. Seine Augen waren geweitet und spiegelten pure Angst. Ich blieb wieder stehen und schaute zu ihn hinüber. Langsam beruhigte Moondancer sich. Trotzdem war er wachsam. „Das reicht für heute!",rief Fred zu mir herüber, „du wirst ihn in nächster Zeit trainieren. Gewinne sein Vertrauen und reite ihn. Dann hast du die Grundlagen gelernt."
Erstaunt schaute ich ihn hinter her. Er hatte mir gerade Moondancer anvertraut! Ich drehte mich zu den Andalusier Hengst und erklärte:„Wie es scheint wirst du mich wohl nicht so schnell los!" Der Andalusier schnaubte. Das nächste Problem war,wie ich ihn in die Box bringe. Aufhalftern lies er sich nicht,einfach frei lassen ist eine dumme Idee,Cowboy spielen noch dümmer,und ansonsten fiel mir wirklich nichts ein. „Kannst du nicht einfach super brav in die Box laufen und die Sache ist gegessen?",fragte ich das Pferd. Als Antwort wandte er sich,den Gras das an der Umzäunung wuchs,zu. Dabei behielt er mich aber immer im Blick.
Ich wusste nicht was mich dazu bewegte,aber ich entschied mich Karotten zu holen. Mit fünf Karotten kam ich wieder zu Moondancer. Der Hengst stand noch immer da und beäugte mich. Entschlossen lockte ich ihn mit den Karotten Richtung Stall. In diesen Moment war mir nicht bewusst wie leichtsinnig ich vorging. Aber wie das es das Schicksal wollte,musste Fantastico ohne Reiter an uns vorbei jagen. Moondancer nahm die Möglichkeit und galoppierte hinter her. „Moondancer!!!",schrie ich ihn hinter her. Im selben Moment schrie jemand:„Fantastico!!!" Ich drehte mich um. Dort stand ein Junge ungefähr in meinen Alter mit einem ziemlich demolierten Strick in der Hand. Anscheinend schaute ich ziemlich verwundert auf den Strick,den er stellte fest:„Immerhin trägt meiner ein Halfter!" „Hätte ich ja auch gerne gemacht wenn er sich auf Halftern Liese!",rechtfertigte ich mich. Er schüttelte den Kopf und forderte:„Komm! Wir müssen die Pferde zurück holen! Und nehme am besten doch ein Halfter mit." Als ob ich das nicht wüsste!
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Black Night-Der Hengst der mein Leben schrieb
Spirituale„Egal welche Höhen und Tiefen kommen. Lebe immer weiter. Gib niemals auf den dann bist du gefangen. Gefangen in der Welt der Trauer." Jessy besaß den wunderschönen Hengst Black Night. Ein Dreamteam. Mehr als nur Pferd und Reiter. Ein Team. Zwei Wess...