Kapitel 39

792 46 8
                                    

Das gleichmäßige Trommeln meiner Finger auf Holz hallte durch den Raum. Es war vollkommen still. Neben dem Tippen der Finger war kein Geräusch zu hören. Würde jemand herein kommen,er würde das rattern und mahlen in meinem Kopf hören. Das Organ das mich nochmal leben hielt,schlug heftig gegen meinen Brustkorb. Meine Hände zitterten vor Aufregung. Meine Gedanken überschlugen sich. Einer nachdem anderen rauschte an meinem Gehirn vorbei. Es ratterte,arbeitete auf Hochtouren. Doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich schwitzte stark obwohl die Sattelkammer angenehm warm war. Die glänzenden Stirnriemen der prachtvollen Trensen blinkten in tausend verschiedenen Farben sobald die Sonne auf sie traf. Die schwarzen und braunen Sättel lagen ordentlich geputzt auf ihren Halter. Putzkisten stapelten sich unter jedem Abteil Sättel. Ich atmete tief durch. Versuchte an nichts zu denken und beruhigte mich. Mein Handy vor mir auf dem kleinen Tisch lag stumm da. Es starrte mich förmlich an und wartete nur darauf das meine zittrige Hand nach ihm griff. Der alte Holzstuhl knarrte bei jeder meiner Bewegungen lauter. Meine Hand griff zittrig nach dem schwarzen Smartphone. Ein klicken und es war an. Ich wählte meinen Chat mit Svenja aus. Mein Herz pochte noch lauter und drohte herauszuspringen. Ich schluckte und fing an meine Entscheidung zu akzeptieren.

Svenja,

mal wieder hatte ich mich nicht gemeldet. Erneut hatte ich alles zerstört. Ich stürzte mich noch weiter in mein schwarzes Loch. Ich wollte einfach nicht wahrhaben das ich dich brauche. Das einzigste was ich wollte war alleine sein. Alleine in mein tiefes,schwarzes Loch fallen. Doch brachte es mich weiter? Nein. Ich fiel noch tiefer als ich ohnehin schon fiel. Svenja ich hatte endgültig alles verloren. Nicht das Black Night sterben musste. Es konnte ja nicht reichen. Wer war dafür zu ständig? Wer bestimmt wer lebt und wer stirbt? Wer,verdammt nochmal,hat das Recht die zu nehmen,die man am meisten braucht? Ich weis es nicht. Doch er hat kein Recht dazu. Weis er welche Schmerzen er hinterlässt? Ist denjenigen bewusst was er macht? Was er aus den Menschen macht die er hinterlässt? Es reichte nicht das sie mir Black Night nahmen. Nein. Sie mussten mir auch noch Fee nehmen. Mein kleines Pony. Sagt mir was ihr wollt. Sagt mir wie toll das Leben ist. Erzählt mir Geschichten aus meiner Glanzzeit. Und doch werde ich euch nicht glauben. Den ich verlor beinahe alles was ich liebe. Es bleibt mir so gut wie nichts mehr. Ich verlor noch nicht alles. Doch auch dieser Tag wird kommen wo ich alles verliere. Das Leben ist,bleibt und war schrecklich.

Ich verfasse diese Nachricht nicht weil ich möchte das du Mitleid mit mir hast. Nein. Ich verfasse sie weil ich es dir schuldig bin. Einen letzten Gefallen will ich dir tuen. Du sollst nicht so wie ich im Ungewissen verweilen. Ungewissheit kann töten. Doch selbst das stärkste Kämpferherz hat irgendwann keine Kraft mehr. Und ich kam an diesem Punkt an. Ich habe keine Kraft mehr. Keine Kraft mehr jeden Tag weiter zu kämpfen. Tag ein,Tag aus ohne Lebensfreude mich durch meinen Alltag zu quälen. Es hat keinen Sinn mehr. Verstehst du? Und diesen letzten Gefallen möchte ich dir geben. Nichts von all dem ist deine Schuld. Ich hatte mich selbst dort hin gebracht wo ich jetzt bin. Im Abgrund. Am Tief meines Lebens.

Ich möchte das du ein was weist:Du warst die beste Freundin die man sich wünschen kann. Nein du bist es. Und so sitze ich hier,in Frankreich,kaum zwei Stunden von Paris entfernt auf Freds Gestüt und schreibe diese Zeilen an dir.

Danke für die tolle Zeit die ich mit dir verbringen durfte.

Deine
Jessy




Wen es aufgefallen ist (was ich mal nicht denke)ist dieses Buch nicht mehr unter Abenteuer zu finden,sondern unter Spirituelles. Ich glaube dieses Buch hat weniger mit Abenteuer zu tun. Viel eher erzählt unsere Jessy vom Leben. Nur so aös Info falls es jemand mal auffallen sollte ;)

Lg 

Leka

Black Night-Der Hengst der mein Leben schriebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt