Fire - entflammt

3. Kapitel

Am Ende des Abends ist die Stimmung, zumindest bei meiner Mutter und Nathan, ziemlich aufgelockert. Ich denke die Beiden haben ein bisschen viel Wein intus.
An der Haustür verabschieden Sie sich überschwänglich als sein Vater plötzlich auf eine Idee kommt. "Milan, du wolltest dir doch morgen sowieso mal ein bisschen die Stadt anschauen. Vielleicht gibt Blair dir ja eine kleine Führung." Verschwörerisch zwinkert er seinem Sohn zu und dieser wird, Oh mein Gott er wird tatsächlich ein bisschen rot und sieht mich verlegen an. Jetzt bin ich diejenige um deren Lippen ein amüsiertes Lächeln spielt. Aber bevor ich antworten kann nimmt meine Mutter die Sache für mich in die Hand. "Na klar das würde sie gerne, sie hat ja sonst nichts vor." Und Milan wartet erst gar nicht was ich dazu sage sondern gibt mir nur die Hand zum Abschied. Seine Berührung löst eine wohlige Wärme in meinen Fingern aus die bis hoch in den Arm geht.
Mein Gott Blair jetzt reiß dich aber mal zusammen!
"Ich hol dich um 11 Uhr ab." Etwas überfordert nicke ich nur und die zwei verlassen das Haus.

Als ich schon im Bett liege höre ich wie mein Vater nach Hause kommt. Erst höre ich nichts mehr, doch dann geht das Gezanke zwischen den Beiden wieder los.
Ich liebe meine Eltern wirklich sehr. Beide. Aber sie streiten sich einfach nur noch wenn sie sich sehen. Gedankenverloren streiche ich über meinen Kettenanhänger. Es ist ein goldenes Herz mit einem B in der Mitte, für Blair. Hintendrauf steht ein D für Dad. Schon als ich kleiner war ist mein Vater wegen seiner Arbeit viel unterwegs gewesen. Er war selten zuhause und ich habe ihn fast nur an den Wochenenden gesehen. Als ich dann einmal im Fernsehen einen Flugzeugabsturz gesehen habe hatte ich immer schreckliche Angst um ihn wenn er gehen musste.
Deshalb schenkte er mir diese Kette.
"Solange du die Kette trägst kann mir nichts passieren." Hat er mir damals gesagt und ich habe fest daran geglaubt. Tag und Nacht trug ich die Kette und jetzt bringe ich es einfach nicht über mich sie abzulegen.

Unten höre ich meinen Vater schreien und kurz darauf knallt die Haustür. Ich höre meine Mutter schluchzend die Treppe hochlaufen. Als sie an meinem Zimmer vorbeikommt drücke ich mir mein Kissen auf den Kopf um sie nicht zu hören. Es ist nicht so dass ich sie nicht trösten möchte. Nur kann ich es nicht. Und ich kann es nicht ertragen sie weinen zu sehen.

Nach ewigem hin und her wälzen stehe ich schließlich auf und trete auf meinen Balkon hinaus. Er geht direkt zum Haus von Milan.
Welches wohl sein Zimmer ist? Und schläft er schon? Als dann auf einmal ein Licht in einem Zimmer angeht und er am Fenster steht erschrecke ich mich so sehr, dass ich erstmal hinter meiner Brüstung in Deckung gehe. Als ich langsam wieder hoch komme steht er immernoch da und schaut mich lachend an. Er hält einen Zettel in den Händen.
- ERWISCHT -
Steht in großen Buchstaben darauf. Weil ich mich so ertappt fühle werde ich rot (Gott wie oft wurde ich heute bitte schön rot?!) und muss ebenfalls Lächeln.

Er verschwindet kurz und kommt kurz darauf mit einem neuen Zettel zurück.
- NUMMER? -
Ich ziehe eine Augenbraue hoch als ich das Handy in seiner Hand sehr mit dem er winkt. Ich nicke und laufe in mein Zimmer.
Schnell kritzel ich meine Nummer auf ein Blatt und gehe damit wieder hinaus. Ich warte bis Milan sie abgetippt hat und er mir einen Daumen nach oben zeigt um mir zu zeigen dass er sie hat.
Keine 5 Sekunden später habe ich eine neue Nachicht.
"Na du Stalkerin :p
Kannst du nicht schlafen?"
Ich muss lächeln und setzte mich auf meinen Liegestuhl von dem ich einen perfekten Blick auf Milan habe, der sich jetzt ebenfalls auf seine Fensterbank gesetzt hat.
"Naja so eine schlimme Stalkerin kann ich nicht sein, immerhin war ich nicht diejenige die direkt am Fenster stand :D
Nein kann ich nicht, du auch nicht?"
Gespannt schaue ich zu ihm rüber um seine Reaktion zu sehen. Auf seiner Wange bildet sich ein Grübchen als er lächelt.
Mein Bauch fühlt sich ganz flatterig an als ich sehe wie er tippt und seine Augen funkeln als er abschickt und mich ansieht.
"Haha....ertappt. Ich stehe da schon mindestens eine Viertelstunde und habe mir überlegt welches Zimmer wohl deins ist.
Jetzt weiß ichs. Danke dafür :D
Und nein kann ich nicht. Zuviel worüber ich noch nachdenken muss."

Ich schließe kurz die Augen. Er hat sich eine Viertelstunde lang überlegt welches Zimmer meins ist. Meine Handflächen werden warm. Ob er über mich nachdenkt?