TEIL 57

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"Wirklich.", fügte sie noch schnell hinzu und hielt seinem intensiven Blick stand.

Er seufzte wieder, strich sich dann mit seinen Händen durchs Gesicht, das mehr als deutlich von Verzweiflung gezeichnet war.

Sie wusste sich ob er sich wegen ihr so schlecht fühlte, oder wegen dem, was er machte.

Alexander wollte nicht schwach werden, er dürfte es nicht, es war ihm peinlich, also riss er sich schnell wieder zusammen und packte sie, in seinem Rausch, fest am Handgelenk. Wenn er wütend wurde, musste er seine Wut irgendwo auslassen, in seinem Fall eben an unschuldigen Frauen.

Helene wehrte sich stark dagegen, dass er sie hinter sich her zog, aber er zeigte sich recht unbeeindruckt über sein Verhalten.

Sie schrie, als ginge es um ihr Leben, erste eine Ohrfeige lies sie verstummen.

Beschämt blickte sie zu ihm auf, so viele Worte steckten in ihrem Hals, aber sie brachte kein einziges davon über ihre trockenen Lippen. 

Obwohl man sie schon unzählige Male geschlagen hatte, fühlte es sich so anders an. Weder die Schläge, die sie als kleines Mädchen von ihrem Vater bekommen hatte, noch die Schläge, die von den Lustgeiern ausgingen, nichts fühlte sich ähnlich an, wie dieser eine schlag.

Sie hatte selbst keine Ahnung warum es so war, langsam hob sie ihre Hand und legte sie an ihre Wange. Es glühte.

Es war ein Schlag aus reinster Verzweiflung gewesen und ihre Augen füllten sich langsam mit tränen.

Auch Alexander fühlte sich anders als sonst, auch er hatte absolut keine Schimmer, warum es so war.

Als er bemerkte, dass die vor ihm auf dem Boden saß und dicke Tränen über ihre Wangen liefen, giff das pure Mitglied mit großen Händen nach seinem pochenden Herzen. 

"Es tut mir leid.", flehte er leise, ging dann vor ihr in die Hocke und hob ihren Kopf sanft, dabei sah er den roten und deutlichen Abdruck auf ihrer makellosen Haut. Gleich darauf wünschte er sich, er hätte es nicht gesehen, so sehr schämte er sich.

"Jetzt sag was, bitte.", hechelte er ungeduldig und ein wenig hysterisch, doch Helene konnte einfach nicht.

Sie sah wieder die Verzweiflung in seinem Gesicht, er wurde auch ein wenig rot.

"Jetzt komm."

Seine Stimme klang rau, wurde jedoch gleich von Helenes schreien übertönt, als er unter ihre Arme packte und sie wieder hinter sich her zog.

CARMEN - A woman's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt