TEIL 45

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Irgendwann war ihr alles zu viel geworden, außerdem hatte die Wirkung der Drogen nachgelassen.

Helene lag einfach noch da, mehr nicht. Sie starrte in die leere und ließ alles mit sich machen, was man von ihr verlangte. Von dem was um sie herum geschah bekam sie nur noch wenig mit, sie wollte es auch gar nicht mehr.

Das Gefühl zu ersticken plagte sie, so starke Schmerzen hatte sie. Die Männer hatten ihr mit einem harten Gürtel den Rücken wund geschlagen.

Ihre Augen hatten kein einziges Mal die Gelegenheit in einen Spiegel zu blicken, aber sie war sich sicher, dass sie entstellt aussehen musste. So fühlte sie sich.

Ein Schmerz im Unterleib ließ sie kurz zusammenzucken. Einen Moment lang dachte sie darüber nach, wie lange sie schon hier lag, aber sie hatte kein Zeitgefühl mehr. Sie konnte nicht sagen, ob es zwei Stunden waren, vielleicht auch drei. Vielleicht waren es auch nur dreißig Minuten, sie wusste es nicht.

"Hat wer 'nen Stift?", meinte eine dunkle Stimme. Sie konnte sich schon gar nicht mehr orientieren, wo die ganzen Stimmen herkamen.

Zwei starke Hände umklammerten gleich darauf ihr Gesicht, sie blickte hinter sich, so gut es ging, erkannte aber nichts.

"Halt mal still.", meinte ein anderer lachen, bevor den Stift über ihre Stirn kratzen ließ.

Was sie auf ihre Haut schrieben, wusste sie nicht, eigentlich wollte sie es gar nicht wissen. Sie fühlte sich ekelhaft.

Achtlos warf er den Stift in die Ecke, wo er mit einem gedämpften Knall aufkam und liegen blieb.

"Schön siehst du aus.", meinte er, bevor er ihr ein letztes Mal eine Ohrfeige verpasste.

Dann standen sie auf und ließen sie liegen, einfach so. Ihr Körper brannte und zitterte, ihren Augen waren leerer, denn je.

Lachend verließen sie den Raum.

Helene erschrak sich heftig, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Langsam blickte sie auf und war verwundert, als er in die Augen des Mannes blickte, der die ganze Zeit bloß verschüchtert zusah.

Er legte ihr eine Jacke über den Körper.

"Tut mir leid.", meinte er leise, rannte dann ebenfalls aus dem Raum.

Selten hatte sie sich so dreckig gefühlt wie in diesem Moment, sie hätte mehr von den Drogen nehmen müssen, dann hätte sie das alles vielleicht noch geil gefunden, was  man mit ihr machte, aber so nicht.

Es sah wirklich elendig aus, wie sie so zusammengekauert auf dem Boden lag. Ihr aufwendiges Make-Up war ruiniert, genau so wie sie ruiniert war. Die schwarze Schminke klebte unter ihren Augen, das Ejakulat der Männer überall auf ihrem Körper.

'HURE', hatte man ihr in Großbuchstaben auf die Stirn geschrieben.

CARMEN - A woman's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt