TEIL 28

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Am frühen Vormittag wird Helene durch unermesslich starke Kopfschmerzen geweckt. Sie lag Immernoch in Daniels armen, er war nicht mehr eingeschlafen, hatte sie die ganze Zeit beim schlafen beobachtet. Es ging einfach nicht anders, er konnte seine Augen nicht lösen.

Verschlafen dreht sich Helene auf den Rücken und reibt über ihre Augen, sodass ihr Make-Up, welches sie noch von der Nacht zuvor - oder zumindest das, was noch davon übrig war - komplett hinüber war.

"Wie spät ist es?", krächzt sie mit müder Stimme.

"Gleich halb vier.", entgegnet Daniel ihr und rutscht vorsichtig ein kleines Stückchen von ihr weg, da er Angst hat, sie bedrängen zu können. Selbst verschlafen sieht sie wunderschön aus.

Helene drehte sich wieder zu ihm und blickte ihn lange an. Irgendwie hatte er etwas magisches, was ihr bisher noch nie aufgefallen war.

"Hast du gut geschlafen?", fragte zurückhaltend und strich dabei sanft über ihren dünnen Arm, was ihr sehr gut gefiel.

"Außergewöhnlich gut.", bemerkte sie hämisch grinsend und griff nach seiner Hand, die über ihre Haut wanderte, dabei blickte er auf ihre tiefe Wunde von zuvor.

"Das ist tief.", bemerkt er leise, eher so als würde er Selbstgespräche führen. "Das muss genäht werden."

Helene folgt seinen Blicken vorsichtig und blickt in ihre verschnittene Handfläche. Die Haut um die klaffende Wunde schimmerte blau.

"Glaubst du ein Pflaster reicht?"

Innerlich lachte sie über sich selbst, da sie wusste, dass diese Frage mehr als überflüssig war. Ihre Frage hatte auch Daniel ein Lachen entlockt.

"Ich fahr dich ins Krankenhaus, okay?

Ein Kloß rutschte durch ihren Hals, sie hasste Krankenhäuser abgrundtief, dort wird wieder ihre Gesundheit bemängelt werden, trotzdem schaffte Daniels charmantes Lächeln es, sie zu überzeugen.

"Ich glaube ich geh mal rüber.", krächzte Helene, als sie sich aufhiefte.

Daniel hätte sie gerne gepackt und die zurück gezogen, sie zärtlich geküsst und den ganzen Tag mit ihr verbracht, aber er hielt sich zurück, ohne zu wissen, dass Helene tief in sich das gleiche hoffte, aber ebenfalls ruhig blieb.

Es war merkwürdig zwischen den beiden, sie fühlten beide exakt das gleiche, konnten sich aber nicht überwinden, es dem anderen zu gestehen, aus Angst, er wolle nicht mehr als Freundschaft.

Ein leichtes Lächeln fand den Weg über Helenes Lippen, als sie sich ein letztes Mal zu Daniel umdrehte.

"Ich komme in einer halben Stunde rüber."

Wieder lächelt Helene ihn nur an. Ihre mysteriöse Art war einer der dinge, die es ihm besonders angetan haben.

Ihre Blicke verankern sich ineinander, bis Helene sich peinlich berührt löst und schließlich verschwindet.

CARMEN - A woman's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt