TEIL 54

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Irgendwie konnte sie ihre Augen nicht von ihm abwenden. Sie versuchte irgendetwas daraus lesen zu können, irgendetwas das ihr verrät, wer er ist, was sein Plan ist, was er mit ihr vorhat, doch seine dunklen Augen sprachen nichts aus, rein gar nichts, weder ein funkeln, noch Hass. Obwohl sein Blick nichts aussagte, waren seine Augen nicht leer, das war das einzige, was sie wusste. Das wusste sie, von Daniel.

Ein merkwürdiges gefühl in ihr sagte ihr, dass sie ihm entgegen kommen müsste, anpassen, dann würde alles vielleicht nicht so schlimm enden und sie würde - im besten Fall - Lebend hier raus kommen. 

Er setzte sich neben sie auf den harten und kalten Boden und fing wieder an sie mit intensiven blicken zu betatsten.

Helene bemühte sich einigermaßen ruhig zu atmen, sodass er ihr zittern nicht bemerkt, doch das war beinahe ein Akt der Unmöglichkeit.

"Was machst du jetzt mit mir?", fragte sie ihn leise, erschrak sich, dass ihre Stimme plötzlich so schwach war. 

Alexander lächelte sie an. Eigentlich wusste er selbst noch nicht genau, was er mit ihr vorhat.

Für gewöhnlich sind Frauen für ihn nichts weiter als Spielzeug, ein wertloses Stück Fleisch, aber diese Frau, die gerade hier vor ihm saß, war mehr als das. Er beobachtete die Frauen, die er braucht, er spioniert Ihnen nach, er findet alles über sie heraus, wenn er es will. Er dachte sich, er würde Carmen kennen, aber es war nicht so. Und obwohl er keine Ahnung hatte, wer diese einst so unschuldige Frau war, die hier vor seinen Augen um ihr Leben fürchtete, war, hatte er sich in sie verliebt. Wenn man von liebe sprechen konnte. Besseneheit würde es eher beschreiben. 

Von dem ersten Moment an, als er in seinem dunklen Mercedes saß, genervt auf einen Kumpel wartete und er zum ersten mal ihre schmale shilouette gesehen hatte, wusste er, dass er diese Frau will.

Er hatte irgendetwas gefühlt. Was es war wusste er nicht, aber das Spiel nahm seinen Lauf. Er folgte ihr, bei jedem Schritt, den sie machte, hatte das Gefühl, jeder ihrer Atemzüge mitzuerleben, dachte er würde sie in und auswendig kennen, aber ihr einziges und größtes Geheimnis war ihm trotz all dem verborgen geblieben.

"Einerseits würde ich dir gerne ein paar Marnieren beibringen..", meinte er hämisch grinsend. "Du bist manchmal ein bisschen zickig, hab ich recht?"

Helene wusste nicht, ob diese Frage eine Frage war, auf die er eine antwort erwartete, weshalb sie ihn nur anstarrte.

Er Schien sie also wirklich zu kennen, ihre Art, ihre Eigenschaften.

"Andererseits finde ich dich recht interresant, so wie du bist."

Er stemmte seine Hände in seinen Schoß und stand dann auf, steckte ihr die Hand hin.

"Willst du mitkommen?", grinste er.

Unsicher schaute Helene an ihm hinauf. Dieser Mann war unberechenbar.

"Was machst du mit mir?", fragte sie nochmals.

"Das kommt ganz auf dich an, Carmen. Wie du mir, so ich dir."

CARMEN - A woman's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt