Ein etwas anderer Nachmittag

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„Carol Lockwood sagte immer, dass Zusammengehörigkeit in Zeiten der Tragödie zur Heilung betragen.", sprach Sheriff Forbes in ein Mikrophone, während praktisch alle Schüler der Mystic High im Turnsaal saßen und gegenseitig Kerzen für die tote Bürgermeisterin anzündeten. „Dass eine Gemeinschaft stärker als Tausende ihrer einzelnen Mitglieder ist. Aber wie bleibt eine Gemeinschaft nach dem Verlust ihres Oberhaupts stark? Und Carol war viel mehr als bloß eine Bürgermeisterin. Sie war.. eine aufgeschlossene Freundin.. und eine besorgte Mutter, die von uns durch einen Unfall, zu schnell genommen wurde."

Ja, sicher! Ein Unfall.

Ich sah hinüber zu Tyler, der neben Caroline saß, und die neben mir. Der Hybrid stand auf und flüsterte:

„Scheiß drauf!"

„Was?", fragte Care ihn leise. „Tyler! Tyler, warte!"

Doch er hörte nicht auf sie und verschwand aus dem Turnsaal. Besorgt sah ich ihm hinterher.

„Bitte schließt euch mir einer Schweigeminute an, um ihr zu gedenken.", sprach Liz durchs Mikro.

Ich atmete tief durch, dann schloss ich die Augen und senkte den Kopf leicht zu Boden. Innerlich sagte ich mir immer wieder, dass ich nichts dafür konnte, doch irgendwie glaubte ich mir nicht ganz. Ich hätte Klaus aufhalten können, doch.. ich hatte es einfach nicht geschafft, weil ich einfach zu schwach war.

Nachdem die Minuten vorbei war, sah ich auch Elena hinaus gehen und Misses Forbes sagte:

„Infolge dieser Tragödie hat die Stadt einen vorläufigen Bürgermeister ernannt. Viele von euch kennen ihn bereits. Bitte heißen Sie Mister Rudy Hopkins willkommen." Als sie diesen Namen sagte, stand ein dunkelhäutiger Mann auf, den ich schon ziemlich lange kannte. Wahrscheinlich deswegen, weil es Bonnies Vater war.

„Danke, Sheriff.", sagte er durch das Mikrofon. „Für Carol Lockwood kam die diese Stadt an erster Stelle und deswegen bin ich hier, um mit euch zu reden. Ihr jungen Leute seid die Zukunft von Mystic Falls." Haha, guter Witz.

Ehrlich, ich wollte mir das nicht mehr länger anhören müssen. Ich wollte nach Hause oder zumindest Tyler finden, um ihn zu trösten . So, das werde ich jetzt auch machen! Das hielt man hier ja nicht mehr aus! Hier im Turnsaal war die Stimmung einfach zu düster und das konnte ich jetzt echt nicht gebrauchen. Sofort stand ich auf und ging ebenfalls hinaus und machte mich auf den Weg, mich um Ty zu kümmern.

„Tyler!", rief ich, doch es kam keine Antwort, was auch irgendwie klar war. Sicherlich war er schon weg und trank den Alkoholvorrat seiner Familie aus.

Auf einmal hörte ich ein Schluchzen in den Gängen. Verwirrt drehte ich mich um, doch dann war es auf einmal wieder weg und ich hörte ein Knacken, dann war es wieder komplett still. Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich langsam wieder um und ging mit vorsichtigen Schritten aus dem Schulgebäude hinaus.

***

Keine zehn Minuten später war ich vor dem Lockwood- Anwesen und klopfte an die Türe. Doch niemand kam.

„Tyler, ich weiß, dass du hier bist.", rief ich, kurz darauf wurde mir auch schon von dem Hybriden die Türe geöffnet. Er sah wirklich miserabel aus, um es nett auszudrücken.

„Was willst du, Jana?", fuhr er mich an.

„Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.", antwortete ich und nahm unbewusst seine Hand.

Er sah mir kurz in die Augen, dann fiel auf einmal seine kalte Maske. Tyler sah einfach nur wie ein Junge aus, der beide Elternteile verloren hatte, und beides Mal war es nichts Natürliches gewesen.

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt