Der Ball

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Die nächsten paar Tage verkroch ich mich nicht vor lauter Selbstmitleid in irgendeinem Zimmer in Klaus Anwesen; nein, ich saß die meiste Zeit einfach nur auf der Couch und starrte in das Feuer im Kamin. Ich meine, wenn ich daran dachte, warum ich meine Gefühle abgedreht hatte, wollte ich sie am liebsten wieder machen. Alleine nur daran denken, tat mir seelisch unglaublich weh.

Mein kleiner, liebevoller Bruder Jeremy war tot. Er würde nicht zurückkommen und ich hatte das Haus meiner Kindheit einfach so niedergebrannt, zusammen mit meiner Schwester, die noch immer nichts fühlte, weshalb ich sie auch nun irgendwie beneidete. Ich wollte das auch, nur war ich mir sicher, wenn ich sie wieder abdrehen würde, würde mich Klaus das nächste Mal manipulieren, für immer und ewig Gefühle zu haben und immer und ewig... das war schon eine ziemlich lange Zeit.

Aber dann noch, was ich gemacht hatte, als ich nichts gefühlt hatte, zwar war Elena schlimmer, aber ich wollte meine beste Freundin und ihre Mutter töten, zusammen mit meinem Zwilling und für mich war das einfach alles gleichgültig gewesen. Gott.. war ich dämlich gewesen.

Müde schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf auf die Lehne, während mir ein paar Tränen über die Wangen liefen. Doch nach einigen Sekunden wischte ich sie sofort weg und stand auf.

Schluss jetzt! Jer hätte es nicht gewollt, dass ich zu einer Heulsuse mutierte! So war ich nicht und würde auch nicht so enden! Ich musste stark sein, schon alleine, weil mir meine Schwester nicht helfen konnte. Ich hatte nur Klaus und ich würde auch bei ihm bleiben, egal was geschehen würde. Das Leben ging weiter und das war nicht das erste Mal, dass ich jemanden aus meiner Familie verloren hatte. Technisch gesehen, war ich jetzt auch ganz alleine auf mich gestellt, denn ehrlich.. mit Elena verstand ich mich so und so nicht mehr; ich hatte niemanden mehr aus meiner Familie und musste es akzeptieren.

„Liebes..", hörte ich Klaus hinter mir sprechen. Sofort drehte ich mich zu ihm um:

„Ja, was ist?"

„Du hast geweint.", stellte der Hybrid fest. Ich verdrehte meine Augen und fuhr mir mit meinen Fingern durch meine Haare:

„Das kommt schon einmal vor, wenn man wieder fühlen muss!"

Auf einmal stand er vor mir und spielte ein bisschen mit einer Haarsträhne, die mir noch ins Gesicht hing:

„Ich hab mich doch in den letzten Tagen oft genug entschuldigt!"

„Ja, der große, böse Klaus hat sich entschuldigt, irgendwie fand ich das lustig."

„Wirklich?", der Ursprüngliche hob seine Augenbrauen und sah ungläubig zu mir hinunter. „Das sah für mich aber anders aus."

„Tja, ich habe gelernt meine Gefühle hinter einer Fassade zu verstecken. Es hat also was Gutes daran, nichts zu fühlen, man lernt ein paar Dinge."

Ganz plötzlich lagen Klaus Lippen so unglaublich sanft auf meinen, dass ich beinahe dahin geschmolzen wäre. Ach, du meine Güte! Ich war jetzt unglaublich gefühlsduselig.. das gefiel mir aber gar nicht!

Leise begann ich zu seufzend, packte seine Handgelenke und zog ihn näher zu mir heran.

„Mh.. das hab ich vermisst, Jana."

„Ach, was! So lang ist das doch gar nicht her.", lachte ich leise und lächelte zu ihm hinauf. Grinsend ging ich einen Schritt zurück und schenkte mir ein bisschen was von seine kleine Hausbar ein. „Willst du auch?"

„Nein, nein.", lehnte der Hybrid, weshalb ich die Schultern zuckte und einen Schluck nahm. „Weißt du.. da du ja jetzt meine Gefühle zurück verlangt hast.. wirst du mich nicht mehr so schnell los, das ist dir doch hoffentlich bewusst, oder?"

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt