Alles unter Kontrolle?

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Am Morgen wachte ich auf Damons Brust wieder auf. Leicht verschlafen sah ich zu ihm hinauf und bemerkte, dass er schon wach war. Grinsend sah ich ihn an, was er erwiderte.
„Wie spät ist es eigentlich?", wollte ich gähnend wissen.
„Ich glaub es ist 10.", antworte er.
Nickend setzte ich mich auf und fuhr mit meinen Fingern durch mein komplett wirres Haar:
„Ach, Elena ist gerade bestimmt am Durchdrehen."
Mürrisch ließ ich meinen Kopf hängen. Toll! Wenn ich nach Hause kommen würde, werde ich mir mit Sicherheit wieder irgendeinen Vortrag anhören dürfen. Bei solchen Sachen war sie fast noch schlimmer als meine Mutter.
Ich spürte Damons Finger, die über meinen Rücken strichen. Mit hochgezogener Augenbraue drehte ich mich zu ihm um.
„Wirklich? Sag mir nicht, dass du nach der heutigen Nacht noch immer so fit bist und weiter machen willst?!" Ich beugte mich zu ihm hinüber, sodass unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander getrennt waren.
Grinsend ließ er seine Augenbrauen auf und ab hüpfen. Kopfschüttelnd lachte ich auf.
„Du bist unglaublich!"
„Ich weiß! Deshalb kann mir niemand widerstehen.", meinte der Vampir.
„Mhm..", machte ich und küsste ihn noch einmal. Dann löste ich mich wieder von ihm und stand auf. Gedankenverloren suchte ich mein Gewand zusammen, das im Zimmer verstreut war.
„Gott.. bist du gemein.", murrte er noch immer vom Bett aus.
„Jap.", meinte ich und zog mich an.
Dann drehte ich mich wieder zu ihm und zeigte mit meinen Zeigefinger auf ihn:
„Wehe du sagst es meiner Schwester."
„Und was willst du machen, wenn ich es tue?", fragte er kokett.
Ich funkelte ihn böse an:
„Ach, weißt du, ich habe da ein paar neue Spielzeuge und kann jetzt auch unter anderem beißen.. und du weißt doch was passiert, wenn ein Hybrid einen Vampir beißt."
Kurz sah mich Damon wütend an, dann stand er plötzlich vor mir, ganz dicht und sah auf mich hinunter:
„Wenn du es machst, hast du es mit Elena zu tun."
„Pff... mit der werde ich schon fertig!"
„Ja, das glaub ich dir." Hörte ich da etwa Sarkasmus raus?
„Denkst du wirklich, mein Zwilling, hat solche Macht über mich, dass ich mich noch nicht einmal gegen sie wehren kann?", gespielt beleidigt verschränkte ich die Arme vor der Brust und machte einen Schmollmund.
„Wenn du so fragst.."
„Tz.", machte ich und ging aus dem Zimmer. Ich hörte wie er hinter mir her ging.

***

Gerade, als Damon die Haustüre öffnete, sahen wir meine Schwester, die gerade anklopfen wollte, uns aber dann überrascht ansah. Zuerst blickte sie zu mir, dann zu Damon. Plötzlich fühlte ich mich irgendwie ganz unwohl in meiner Haut. Ihre Verwirrung verschwand schnell und fragte mich schließlich unglaublich wütend:
„Was machst du hier? Ich habe mir Sorgen gemacht!"
„Warum? Ich hab die Nacht doch nur hier verbracht.", meinte ich ganz unschuldig.
Dann wandte sich mein Zwilling zum Vampir:
„Und du! Ich habe dich die ganze Zeit angerufen, aber du hast einfach nicht abgehoben."
„Tschuldigung, ich war beschäftigt.", erwiderte Damon und lächelte mich dreckig an.
Ich schlug ihm leicht auf den Arm und schüttelte den Kopf. Dann ging ich aus dem Haus und ließ die beiden in Ruhe mit einander streiten.
Als ich endlich zu Hause war und ich mich umgezogen hatte, ging ich auch schon wieder. Ich wusste nicht so recht wieso, aber ich fühlte mich nicht ganz wohl in meinen eigenen vier Wänden. Als ob ich die ganze Zeit von dort flüchten müsste und besonders, da keiner mehr dort war.
Seufzend ging ich hinaus und wollte gerade zu meinem Auto gehen, als ich diesen bekannten und betörenden Geruch in der Luft wahr nahm. Ich kniff die Lippen zusammen und ballte meine Hände zusammen. Eigentlich wollte ich den Blutgeruch ignorieren, aber ich schaffte es einfach nicht, ich war halt einfach noch nicht so lange ein Vampir.
Ich spürte, wie meine Zähne länger wurde, doch ich wollte es aufhalten, was mir nicht wirklich gelang.
„Oh, ich werde das danach so sehr bereuen!", flüsterte ich vor mich hin, dann sah ich zu meiner Linken und Rechten, ob eh niemand hier war. Es war praktisch wie ausgestorben. Dann rannte ich los, in die Richtung, aus der das Blut her kam. Es war etwas weiter weg und ich wunderte mich, dass ich es gerochen hatte. Es war mitten im Wald und mindestens drei Kilometer von meinem Haus entfernt.
Ich erkannte ein paar Teenager, die herum blödelten und am Boden saßen. Als ich auf einmal vor ihnen stand, zuckten alle zusammen und ein paar schrien sogar auf.
„Was zum Teufel?!", meldete sich ein Junge verwundert.
„Wer bist du?", wollte jemand vorsichtig wissen und stand auf, wahrscheinlich, um sich bereit zu machen, um wegzulaufen.
Ich ging auf ein Mädchen zu, was gerade eine Wunde auf der Hand verpflegte. Doch ich hielt sich davon ab und krallte mir ihr Handgelenk.
„Du wirst dich weder wehren, noch schreien!", manipulierte ich sie, die darauf hin nickte.
„Gut!", meinte ich und lächelte sie leicht an, dann biss ich ihr in den Hals und trank so lange von dem Mädchen, bis schließlich der letzte Tropfen aus ihr draußen war. Ich hörte das Schreien der Anderen und auch, wie sie davon liefen, aber sie würden mir so und so nicht entkommen. Dazu war ich eindeutig viel zu schnell für sie.
Schmatzend ließ ich von ihr ab und strich mit meiner Zunge über meinen Mund, um auch noch den letzten Rest Blut zu bekommen. Es fühlte sich wie ein echter Kick an. Da es so lecker schmeckte, wollte ich automatisch immer mehr haben. Zum Glück waren ja hier ein paar Menschen, die sich dafür anboten.
Als ich mich schließlich umdrehte, fand ich niemanden mehr vor. Wenigstens hatte ich beim Essen dann auch noch etwas Spaß. Bösartig lächelte ich und machte mich auf die Jagt.
Die Jugendlichen waren nicht wirklich schwer zu finden und fangen, da sie viel zu laut waren, was mich ein bisschen enttäuschte. Ich hätte mich auf eine kleine Herausforderung gefreut, aber man konnte ja nicht alles haben.
Schon bald stand ich vor ein paar Leichen und wischte mir meinen Mund an einem Stofffetzen von einem T-Shirt eines Mädchens ab. Ja, ich musste schon zugeben, das war ziemlich lecker gewesen. Aber was machte ich jetzt mit den Körpern? Ich hatte keinen Alkohol und Feuerzeug dabei, um sie verbrennen zu können. Aber ich hörte einen Fluss ganz in der Nähe von hier.
Seufzend schaute ich zu den Leichen hinunter. Ich hasste tote Menschen. Schon als ich klein war hatte ich ein bisschen Angst vor ihnen und das hatte sich in den späteren Jahren auch nicht geändert. Doch ich konnte sie nicht einfach hier liegen lassen, also musste ich sie wohl oder übel anfassen, was mich unglaublich anwiderte.
Es kostete mich echte Überwindung, doch schließlich trug ich vier Körper gleichzeitig und warf sie in den etwas tieferen Fluss. So ging das noch einmal und dann war ich, Gott sei Dank, endlich fertig. Doch leider musste ich feststellen, dass ich nicht wirklich sorgsam beim Blut trinken war. Mein T-Shirt war nicht mehr orange, sondern rot und meine Hose hatte auch so einiges abbekommen.
Klasse! Elena wird mir bestimmt so einige Fragen stellen, warum ich so blutverschmiert war. Hoffentlich war sie nicht zu Hause, das wäre echt super!
Und ja, ich hatte echtes Glück. Sie war nicht da. Wahrscheinlich war sie bei Bonnie, oder Caroline oder im Grill. Aber ich glaubte das Erste war am Wahrscheinlichsten.
So schnell ich nur konnte schälte ich mich aus dem Gewand heraus, auf dem das Blut schon getrocknet war. Doch später passierte irgendetwas Komisches mit mir unter der Dusche. Vor zwei Minuten hatte es mir noch nichts ausgemacht, dass ich ein paar Menschen einfach so umgebracht hatte, aber auf einmal begannen die Tränen nur so zu fließen und ich brach in der Dusche zusammen.
Als ich mich nach gefüllten zehn Minuten noch immer nicht zusammengerissen hatte, begann ich laut zu fluchen und musste mich beherrschen, das Badezimmer nicht in eine Müllhalde zu verwandeln.
Verdammte Gefühle!
Schnell wischte ich meine Tränen weg und stieg aus der Dusche hinaus. Ich wollte nicht so gefühlsvoll sein! Das war scheiße! Wenn ich zu weinen begann, dann verwandelte ich mich regelrecht in einen Wasserfall und das mochte ich schlicht und einfach nicht.

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt