Jeder kann gerettet werden

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Nachdem ich Kols Anblick nicht mehr ertragen konnte - da ich mich dadurch innerlich nur noch fertiger machte, als ich es so und so schon war - setzte ich mich auf die Couch und schaute mit kalter Miene aus dem Fenster.

Schon alleine, dass der Ursprüngliche keine fünf Meter von mir verbrannt da lag, bereitete mir innerliche Schmerzen. Doch auch, dass meine Freundin und Familie mich einfach hier mit Klaus eingesperrt hatte, trug nicht unbedingt dazu bei, dass ich mich besser fühlte. Obwohl, wenn man es genau nahm, hatte ich es schon verdient, trotzdem fand ich es ziemlich gemein von ihnen.

Irgendwann musste ich jedoch eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffnete war es hell. Meine Wimpern waren von den Tränen ziemlich verklebt, also hatte ich anscheinend diese Nacht wieder einmal geweint. Müde strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und sah mich kurz einmal um, wo der Hybrid war. Er stand noch immer da und schaute zu seinem kleinen Bruder hinunter.

Langsam ging ich auf ihn zu und stellte mich neben ihm hin.

„Du solltest ihn nicht so lange anschauen, das tut nur noch mehr weh.", flüsterte ich und strengte mich an, nicht zu Kol hinzuschauen, denn wahrscheinlich hätte ich mich dann nicht mehr zusammenreißen können und hätte mit Sicherheit vor Wut irgendetwas zerstört.

Doch anstatt eine Antwort von ihm zu bekommen, starrte er weiterhin zu ihm hin.

„Morgen, Sonnenschein.", hörte ich auf einmal Tyler. „Du siehst erbärmlich aus."

Ich kniff leicht die Augen zusammen und mein Kopf schnellte zu ihm hin.

„Halt die Klappe!", zischte ich.

„Nur bis Bonine diesen Spruch, der uns hier eingeschlossen hat, nachlässt. Dann werde ich anders aussehen! Vielleicht wütender.", erwiderte Klaus mit kalter Stimme. „Oder nach gar nichts, weil ich dir dann deine Augäpfel aus deinen Höhlen gemeißelt habe!" Ich schluckte schwer und versuchte mir das nicht bildlich vorzustellen, aber irgendwie gelang mir das nicht, deshalb lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich begann leicht zu zittern.

„Meine Freunde werden bis dahin mit dem Heilmittel zurück sein. Ich kann es dir also die Kehle runter schütten und dich sterblich machen.", meinte der Hybrid.

„Ich bin ein Ursprünglicher! Was lässt dich glauben, dass meine ganze Vampirblutlinie nicht mit mir geheilt wird?", wollte der Urvampir wissen. „Nämlich du."

„Weißt du, was ich glaube?", fragte Ty.

„Wer will das schon?", schnauzte ich ihn an, doch er überging mich einfach.

„Ich denke, das ist unmöglich. Ich denke, in dem Moment, indem du kein Vampir mehr bist, ist unsere ganze Blutverbingung zu dir gebrochen.", behauptete der Dunkelhaarige. „Und dein Erschafferband hört auf zu existieren! Also was auch immer mit dir passiert, passiert nur dir, was bedeutet, dass ich kann dich töten kann und niemand sonst muss sterben! Obwohl ich noch am überlegen bin, wie ich es tun soll!"

Ich biss die Zähne zusammen und spürte, wie ich mich sofort versteinerte. Wenn sie Klaus töten, dann hält mich eigentlich überhaupt nichts mehr hier. Ich konnte meine Familie und Freunde vergessen, Kol war tot - und ehrlich gesagt, ich hatte ihn sehr gemocht - also wen gab es dann noch, an dem mir wirklich etwas lag?

Plötzlich schnellte Klaus zu Tyler nach vorne, stoppte aber kurz vor der unsichtbaren Barriere.

„Ich empfehle Tod durch Ertrinken.", sprach der Ursprüngliche. „Nichts geht über das Gefühl, wenn jemand um so etwas Grundlegendes wie menschlichen Atem kämpft. Und lass mich dir sagen, deine Mutter war eine Kämpferin!"

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt