Die unschöne Wahrheit

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Irgendwann in der Früh wachte ich neben Caroline auf der Couch auf. Müde rubbelte ich mir die Augen wach und blinzelte ein paar Mal ins Sonnenlicht. So vorsichtig wie möglich legte ich Cares Hand, die um mich geschlungen war, weg, in der Hoffnung, sie nicht aufzuwecken, doch das gelang mir leider nicht.

„Mh?", fragte die Blonde und hob blinzelnd ihren Kopf. „Wie spät ist es?"

Kurz sah ich zur Uhr und antwortete:

„Kurz vor neun."

„Oh.."

„Ich geh jetzt duschen.. falls du was brauchst, du weißt ja, wo es ist.", murmelte ich und stand von der Couch auf. Kurz reckte ich mich einmal, um meine müden Knochen aufzuwecken, dann ging ich hinauf ins Bad.

Träge blickte ich in den Spiegel und sah ein verweintes Gesicht, mit tiefen Augenringen. Ich sah schrecklich aus. Flüchtig fuhr ich mir durch mein Haar, denn zog ich mich aus, damit ich unter die warme Dusche konnte, die ich nun wirklich dringend brauchte.

Fast eine dreiviertel Stunde später ging ich hinunter in die Küche, um mir etwas zum Trinken zu holen und merkte, dass Kol nicht mehr da lag. Ich verharrte in meiner Bewegung und starrte auf den schwarzen Fleck, wo der Ursprüngliche eigentlich liegen sollte. Wo war er?

„Care?", rief ich.

„Ja.", kam es von ihr, als sie durch die Haustüre kam. Sofort drehte ich mich zu ihr um und zeigte auf den verkohlten Fleck:

„Wo ist er?"

„Oh.. ja, ich hab ihn weggebracht.", gestand die Vampirin und sah mich besorgt an.

„Wo.. nein, warte! Ich will es gar nicht wissen.", meinte ich und ging in die Küche und holte mir einen Blutbeutel aus dem untersten Kühlschrankfach. Schnell riss ich ihn auf und leerte den Inhalt einfach in ein Glas.

„Weißt du schon, wann die Anderen wieder zurückkommen?", fragte ich meine Freundin und blickte zu ihr auf.

„Nein, sie haben nichts gesagt.", antwortete sie mir und stellte sich mir gegenüber. Care legte den Kopf leicht schief und erkundigte sich: „Geht es dir gut?"

„Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.", erwiderte ich und sah ihr direkt in die Augen.

„Mh.. ja.", schnaufte sie, dann bot ich ihr auch etwas Blut an, doch sie wollte nichts. Also begannen wir langsam den schwarzen Fleck wegzuwischen, doch er wollte einfach nicht verschwinden. Wütend warf ich den Lappen auf den Boden und legte meine Hand auf mein Gesicht. Ich konnte das nicht machen. Es tat mir einfach zu sehr weh.

„Hey, ich kann das auch alleine machen.", erklärte mir die Blonde. Dankend nickte ich und setzte mich auf die Kücheninsel.

Später, als die Vampirin noch immer versuchte den Fleck weg zu bekommen, wurde die Haustüre geöffnet.

„Hey, ihr seid zu Hause.", stellte Caroline fest und stand auf, genauso wie ich. „Wir haben versucht den Brandfleck zu säubern, wo Kol.." Ich ging um die Ecke und sah Elena und Stefan, der Jeremy trug. Mein Bruder hatte die Augen geschlossen und ich konnte auch keinen Herzschlag hören. „..ich habe den Fleck nicht rausbekommen."

„Komm schon. Bringen wir ihn nach oben.", meinte Elena zu ihrem Ex und ging hinauf. Sprachlos sah ich ihnen hinterher und rührte mich nicht. Als Stefan nach ein paar Minuten wieder hinunter kam, fragte ich:

„Was ist auf der Insel passiert? Warum kann ich von Jeremy nichts mehr hören?"

„Silas hat ihn getötet.", flüsterte der Vampir.

Ich schüttelte leicht den Kopf:

„Nein, nein, das geht nicht! Er hat den Ring getragen, er muss wieder zurück kommen."

Tatja Petrova's Curse (Vampire Diaries Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt